Reisebericht 12. - 13.8.06 Gleinkersee (OÖ)

14.8.06 Copacabana (Graz)

 

 

Die Anreise nach Oberösterreich am Samstag Vormittag schien unter keinem guten Stern zu stehen. Regen (teilweise sehr stark) ab St. Pölten. In Klaus angekommen nützen wir die Gelegenheit, gleich den Stausee zu besichtigen. War eigentlich keine gute Idee. Der See, eine trübe grüne Brühe mit einer Sichtweite bis zur Maske, Schwemmholz an den Ufer, sodaß man einen Holzfäller zum Betreten des Sees gebraucht hätte. An ein Betauchen dieses Gewässers war nicht zu denken. Zudem hatte ich das Glück, daß sich am Parkplatz eine Schraube in meinen Hinterreifen verliebt und so diesem die Luft rausgelassen hat. Dank der Unterstützung von Müllner Roland haben wir es im wahrsten Sinne 5 Minuten vor 12 geschafft, den Reifen bei einem Autohändler flicken zu lassen. Dafür wurden wir mit einem sehr guten Mittagessen in unserem Quartier (Gasthaus Kerschbaumer) in Steyrling entschädigt. Bis auf Lentsch Willi haben sich schon alle eingefunden, wir haben sogar einen "Neuzuwachs" dazu bekommen: Harald Holl. Nach dem Essen verzichteten wir auf unseren Mittagsschlaf. Wir entschieden, den Gleinkersee zu besichtigen. Auf dem Weg dort hin führte uns Tesar Peter (ich glaube, er hat dort schon einen Meldezettel) zu einem Fischteich mit "Aquarium". Das war es auch. In den Teich wurde ein Pavillon mit Untergeschoß gebaut. Die Kinder hatten ihren Spaß beim Füttern der Fische und wir beim Betrachten derselben. Das wäre ein Gewässer zum Tauchen gewesen und heimlich kam uns der Gedanke, dort eine Nacht- und Nebelaktion zu starten. Beim Gleinkersee regnete es zwar noch immer, doch sah der See so einladend aus, daß einige Stimmen zum sofortigen Tauchgang laut wurden. Es blieb aber nur bei den Stimmen. So fuhren wir zum Quartier zurück und genossen bei einem exzellenten Essen den Abend.

Der Wettergott hat es dafür am Sonntag sehr gut mit uns gemeint. Nach dem Frühstück fuhren wir - mit nochmaligem Abstecher zum "Aquarium" - zum Gleinkersee. Da der vordere Teil des Sees sehr seicht ist, mieteten wir uns zwei Tretboote, um ans Ende des Sees zu fahren. Der Anfang des Tauchganges war nicht sehr vielversprechend, doch im Laufe der Zeit wurde es immer besser. Eine herrliche Unterwasserlandschaft mit vielen Bäumen und Felsen. Zudem haben wir einen riesigen Hecht (gut über 1 m, wenn nicht schon fast 1,5 m) und viele Krebse gesehen. Der Nachmittagstauchgang wird wie am Vormittag mit zwei Tretbooten ausgeführt. Obwohl die Sichtweite in diesem See nicht besonders überragend - aber genügend - war, finde ich, daß die Zeile im Tauchführer "Der See ist eine Anreise nicht wert" gestrichen gehört.

Am Montag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Graz. Dort angekommen verzogen sich die Wolken und sie Sonne strahlte uns an. Wir hatten das Glück, daß an diesem Tag kein Badebetrieb war. So konnten wir einen relativ günstigen Tauchgang absolvieren. Normalerweise sind zu der Basisgebühr von € 5,-- noch € 5,60 für den Badeintritt zu berappen. Dafür spielt der See alle Stückerln. Die Basisbetreiber haben sich viel Mühe gegeben, den See für die Taucher attraktiv zu gestalten (kann man bei einer Gebühr von € 5,-- auch verlangen!). Bei einer Gesamttiefe von 10 m haben sie jede Menge "Spielereien" im See versenkt. So gibt es eine Plattform auf 4 und auf 10 m mit Figuren und Übungsgestellen. Jede Menge Badewannen mit Sesseln, plazierte Liegen mit Sonnenschirmen, Krebskäfige, zwei Christbaumwälder und eine lebensgroße Neptunstatue finden sich darin. Zusätzlich gibt es noch den Rumpf eines Segelbootes und ein 21 m langes Ausflugsboot, welches super zu durchtauchen ist, zu sehen. Von der Tauchbasis bekamen wir eine ausgezeichnete Erklärung der einzelnen Sehenswürdigkeiten. Trotz Tiefen- und Gradangaben ist es mir aber leider nicht gelungen, dieses Ausflugsboot zu finden (dabei ist der See ja gar nicht so groß!!). Was mir einen Hinweis von meinem Buddy Kuntschik Alois einbrachte, mal einen Orientierungskurs zu besuchen. Hungrig nach dem Tauchen irrten wir noch über eine halbe Stunde durch Graz nach einem guten Gasthaus. Die Suche hat sich aber ausgezahlt, wir landeten im Puntigamer Brauhaus, welches wirklich ein exzellentes Essen vorzuweisen hat.

Faktum dieses Wochenendes (aus subjektiver Sicht): Der Gleinkersee ist sehr wohl ein schönes Gewässer zu betauchen, wenn man in der näheren Umgebung ist. Vom Strand weg ist ein Tauchgang allerdings nicht zu empfehlen. Der Klauser Stausee ist zu vergessen. Nach einem Gespräch mit der Besitzerin des dortigen Bootsverleihes hat dieser See nur 3 - 4 Mal im Jahr halbwegs Sichtqualität. Dafür hat mich der Badesee Copacabana sehr überzeugt. Ist sicherlich wieder - und sei es nur für einen Tagesausflug - einen Besuch wert.

wm

PS: Ich hoffe, diese neue Art der Berichterstattung hat Euch gefallen und ihr habt Eurerseits auch einige Erlebnisse/Anekdoten beizutragen. Schickt mir diese per Mail, ich werde sie unzensiert auf diese Seite(n) stellen