Al Quinto Pino Art Club 2010


In den letzen Jahren tritt die Figur in den Hintergrund, statt dessen rückt Architektur in das Blickfeld der Künstlerin, gleichsam als Platzhalter oder Maßgeber für menschliche Form und Größe. Aus der Auseinandersetzung mit Räumen, Aussichten, Überschneidungen, rechteckigen und vegetabilen Formen entwickelt Moni K. Huber malerische Sinnbilder für die Durchdringung von Innen- und Außenraum. Gleichzeitig kontrastiert sie streng architektonische, grafisch wirkende und natürlich-organische Formen. Dabei verändert sich ihr Umgang mit dem Gegenständlichen; formale und architektonsche Details werden in Frage gestellt, indem sich Flächen und Farben überlagern und verzahnen und das räumliche Empfinden erweitern. Der Titel der Ausstellung und auch die Titel anderer gezeigter Werkgruppen beziehen sich immer auf einen konkreten Ort oder Architekturen, oft Räume der klassischen Moderne. Die ausgewählten Orte haben eines gemein: sie sind museale Räume, bergen eine Geschichte, die in der Dichte der malerischen Auseinandersetzung zum Ausdruck kommt.
Bei Al Quinto Pino Art Club handelt es sich um einen in einem Naturpark gelegenen Bau auf Mallorca, der seinen Bewohnern gleichzeitig als Wohn- Arbeits- und Ausstellungsraum dient. Das Gebäude hat die Form zweier Quader. Seine Wände sind ihrerseits aus massiven Sandsteinquadern aufgebaut und in regelmäßigen Abständen von großzügigen, gitterförmigen Fenster- und Türöffnungen durchbrochen. Diese bilden einen Raster, durch den eine großartige Verbindung von Außen- und Innenraum erzeugt wird. Naturwahrnehmung wird, ähnlich wie in Hubers Japanserie, zu einem beinahe spirituellen Erlebnis. Die Modernität der Architektur schärft den Blick und fungiert als ständig neue Bilder generierende Sehmaschine.

 

Moni K. Huber • Thelemangasse 6/11 • 1170 Wien • T: 01 9713814 • M: 0699 19713814 • moni-k-huber[at]chello.at