Tocotronic - K.O.O.K.
Dirk, Arne und Jan haben sich verändert - und die
Welt ist bereit. "K.O.O.K" ist das beste "Toco"-Album ever!
„Jung, deutsch, erfolgreich" - diesen Stempel wollten
sich „Tocotronic" nicht aufdrücken lassen und lehnten 1996 den VIVA-Preis
„Comet" ab. Nun, drei Jahre und Platten später, haben die Zuschauer
Dirk, Arne und Jan für den Publikumspreis vorgeschlagen - und sollten
sie den gewinnen, werden sie ihn wohl kaum ablehnen. Dabei haben die drei
Hamburger einiges dafür getan, ihre „Zielgruppe" zu verschrecken:
Bis auf den Titel des bereits fünften Albums der Band, „K.O.O.K",
fehlen Parolen wie „Digital ist besser"
oder „Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit".
Die Jugend wird es nicht leicht haben, Songs ohne Strophe-Refrain-Struktur mitzusingen. Punkige Unmittelbarkeit ist blubbernden Keyboards (von Thies Mynther, „Stella"), anschmiegsamen Bläsersätzen und herzergreifenden Streichern (von Micha Acher, „Notwist") und dem Hall auf Dirks Gesang gewichen. „Tocotronic 1999" sind poppig - weswegen die Single-Auskoppelung „Let There Be Rock" auch ohne zu zögern gechartet ist - zugleich aber dunkler, schwerfälliger, in sich gekehrter. Fröhlich ist allein das Instrumental, das demzufolge auch „Tag ohne Schatten" heißt. Großartig die Klage-Hymne „Morgen wird wie heute sein", das als 14. Lied leider ein bißchen spät kommt. Doch bei allen Veränderungen: Der gute alte „Toco"-Style ist erkennbarer, als man auf den ersten Blick meint - Dirk, Arne und Jan befinden sich noch immer im Auftrag ewiger Jugend und Unglückseligkeit.