| Verbreitungsgebiet:
 Das Verbreitungsgebiet der Sandviper reicht von Südtirol, Steiermark 
        und Kärnten über den gesamten Balkan bis Kleinasien, Syrien 
        und Transkaukasien. In Kärnten gilt die Sandviper als die am stärksten 
        im Rückgang begriffene Kärntner Reptilienart. Durch die zunehmende 
        Ausdehnung land- und forstwirtschaftlicher Flächen werden geeignete 
        Lebensräume immer seltener. Bestandsmindernd wirken auch der Rückgang 
        der Hauptnahrung der Jungvipern, der Eidechsen, sowie die zunehmende Störung 
        durch Tourismus und Freizeitindustrie. Die Sandviper steht in Kärnten 
        seit 1973 unter Naturschutz.
 Lebensraum:Die Bezeichnung Sandviper oder Sandotter ist unglücklich gewählt, 
        da diese Schlange hauptsächlich steinige mit Buschwerk durchsetzte 
        Geröllhalden, verfallene Mauern und steiniges, gestrüppreiches 
        Gelände bewohnt. Möglicherweise hat LINNÉ bei der Namensgebung 
        dieser Schlange die afrikanische Hornviper (cerastes) vor Augen gehabt. 
        Das Wort "ammodytes" kommt aus dem altgriechischen amos (Sand) 
        und dytäs (Taucher). Die Bezeichnung Sandtaucher wäre für 
        die afrikanische Hornviper, die sich blitzschnell im Wüstensand eingraben 
        kann, mehr als treffend gewesen.
 
 Kennzeichen und Verhalten:
 Die Sandviper oder Hornotter gehört zu den giftigsten Schlangen Europas. 
        Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 90 cm. Das besondere 
        Kennzeichen dieser Schlange besteht in einem weichen, beschuppten Horn 
        auf der Schnauzenspitze. Weiters ist die Sandviper durch ein zumeist deutliches, 
        dunkles, über den gesamten Rücken verlaufendes, abgerundetes 
        Zickzackband erkennbar. Die Grundfarbe des Rückens reicht von hellgrau, 
        verschiedenen Brauntönen bis hin zu ziegelrot, gelbgrün und 
        schwarzbraun.
 Vipera ammodytes bildet 6 Unterarten aus:
 Vipera ammodytes gregorwallneri (Alpine Sandviper-Stmk/Ktn)
 Vipera ammodytes ruffoi (Südtiroler Sandviper)
 Vipera ammodytes ammodytes (Sandviper-Nominatform)
 Vipera ammodytes montandoni (Dobrudscha-Sandviper)
 Vipera ammodytes meridionalis (Südliche Sandotter) (Siehe Fotos)
 Vipera ammodytes transcaucasiana (Transkaukasische Sandviper)
 Im Februar 
        bzw. März endet die Winterruhe der einheimischen Sandvipern. Die 
        Paarung findet Ende April/Anfang Mai statt. Ende August werden 10 bis 
        20 Junvipern geboren, die 15 bis 24 cm lang sind. Außerhalb der Paarungszeit lebt Vipera ammodytes sehr versteckt 
        und verhält sich zumeist sehr scheu. Wird die Schlange gestellt, 
        so zischt sie laut, bevor sie zubeißt.
 
 Futter:
 Junge Sandvipern ernähren sich vorwiegend von Eidechsen; erwachsene 
        Tiere fressen hauptsächlich Mäuse.
 Die Nahrungsaufnahme stellen die Tiere schon im September ein und beginnen 
        oft erst nach der Paarung im Mai wieder zu fressen.
 Empfehlenswerte Literatur:
 CARINTHIA II, 182/102 1992/1; Mitteilung des Naturwissenschaftlichen Vereins 
        für Kärnten; Klagenfurt 1992.
 Die Schlangen 
        Österreichs; von Dr. Franz LUTTENBERGER; ISBN 3-85076-057-X Die Giftschlangen 
        Europas und die Gattung Vipera in Afrika und Asien; von Peter Brodmann; 
        ISBN 3-259-06520-2 Die Sandotter; 
        von Hans-Jürgen Biella; ISSN 0138-1423 Fotos (vipera ammodytes meridionalis) und Text: Günter 
        Mischkulnig
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