Spielbesprechung von Györög Kurt
Zaster
06.03.2003

Parker
für 2 - 6 Spieler
ab 8 Jahren

Wo ist denn nur die Kohle geblieben?
Mit Zaster findest du’s heraus.
Am Anfang jedes Monats kassierst du dein Gehalt, aber je weiter du dich dem 31. näherst, desto schneller rinnt dir das Geld durch die Finger. Jeder hält bei dir die Hand auf: Du zahlst horrende Arztrechnungen und Autoreparaturen, und zwischendurch kaufst du dir noch irgendwelche Dinge, die du eigentlich gar nicht brauchst. Allerdings kannst du auch dazuverdienen, wenn du deine Einkäufe clever wieder flüssig machst oder sogar in der Lotterie gewinnst. Kassiere Zinsen für deine Ersparnisse oder nimm einen Kredit auf, wenn’s einmal eng wird. Am Ende gewinnt der Spieler, der am meisten ZASTER hat!“


Zaster - das Monopoly für Kinder !!!

Spielmaterial:
1 Spielplan, 6 Spielfiguren, 23 Kaufen-, 16 Kredit-, 50 Post- und 23 Ereignis-Karten, 6 Sparbücher, Spielgeld, 1 Würfel und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Nach einer vereinbarten Anzahl von „Monaten“ das meiste Geld zu besitzen.

Spielablauf:
Der Bankhalter wird ermittelt. Er übernimmt die Bank und verteilt an jeden Spieler € 1.500, sowie ein Sparbuch.
Der Spielplan kommt in die Tischmitte und die Spielfiguren auf das Startfeld. Die Kaufen-, Post- und Ereignis-Karten werden jeweils für sich gut gemischt, und als separate Stapel verdeckt bereitgelegt. Die Kreditkarten bleiben in der Bank.
Eine bestimmte Rundenanzahl (=Monate) wird vereinbart und der jüngste Spieler beginnt.

Wer am Zug ist würfelt, und zieht seine Spielfigur um die entsprechende Anzahl Felder am Spielplan weiter. Je nachdem auf welcher Art von Feld man gelandet ist, sind entsprechende Aktionen auszuführen:

Post
Es müssen so viele Post-Karten gezogen werden, wie am Feld angegeben sind. Hier kann es sich um Postkarten, Werbung oder aber auch um Rechnungen handeln. Man legt die Karten verdeckt vor sich ab, wobei Rechnungen am Monatsletzten an die Bank bezahlt werden müssen.
Bei Auto- und Krankenversicherungen hat man die Wahl, ob man die Karten sofort bezahlen und behalten, oder aber einfach - ohne zu bezahlen - wieder ablegen will. Diese Karten haben aber am Monatsletzten den Vorteil, das mit Ihnen auch alle entsprechenden Rechnungen (Arzt oder Auto) bezahlt sind !!!
Mit dem Pleitegeier hat man jederzeit - bis zum Monatsletzten - die Möglichkeit, mit etwas Glück zu Geld zu kommen.

Kaufen
Hier hat man die Möglichkeit, die oberste Kaufen-Karte aufzudecken. Danach muss man sich entscheiden, ob man die Karte kaufen möchte, oder einfach wieder ablegt.

Verkaufen
Hier hat man die Chance, einen getätigten „Kauf“ wieder teurer zu verkaufen - und somit Gewinn zu machen. Außerdem wird dem Spieler mit dem höchsten Würfelwurf die angegebene Prämie von der Bank ausbezahlt.

Was ist los?
Der Spieler muss eine Ereignis-Karte ziehen und die Anweisungen darauf ausführen.

Lotterie
Wenn ein Spieler auf diesem Feld landet, haben alle Spieler die Möglichkeit gegen einen Einsatz von € 100 an der Lotterie teilzunehmen. Gespielt wird um € 1.000 von der Bank, und den Wetteinsatz der Spieler.
Jeder teilnehmende Spieler nennt eine andere Zahl zwischen 1 und 6 - dann wird solange gewürfelt bis eine der Zahlen kommt. Dieser Spieler erhält - bis auf seinen Wetteinsatz - das ganze Geld.

Alles Gute zum Geburtstag
Man erhält von jedem Spieler € 150.

Wahlkasse
Wenn ein Spieler auf diesem Feld landet, müsse alle Spieler € 150 in die Wahlkasse zahlen. Es handelt sich dabei - wie auch noch öfters im Spiel - um Extra-Zaster.
Extra-Zaster ist Geld, das nicht in die Bank gezahlt wird, sondern auf das „Extra-Zaster“-Feld in der Spielplanmitte gelegt wird. Dieses Geld bekommt, wer bei einem „regulären“ Würfelwurf eine 6 würfelt !!!

Zeitumstellung
Kommt ein Spieler auf dieses Feld, so müssen reihum alle Mitspieler am Spielplan um ein Feld zurück gehen, und die dort angegebene Aktion ausführen. Spieler am Startfeld kommen auf das „Zaster“-Feld und erhalten nochmals € 1.500 von der Bank.

Zaster
Der Monatsletzte ist erreicht, und auch wenn man noch Würfelpunkte übrig hätte, muss man hier stehen bleiben. Der Rest der Würfelpunkte verfällt. Vom Spieler müssen nun folgende Punkte durchgeführt werden:
  • die Bank zahlt dir dein monatliches Gehalt von € 1.500
  • die Bank zahlt dir Zinsen auf deine Ersparnisse (wenn du welche hast)
  • die Bank verlangt von dir Zinsen für Kredite (wenn du welche hast)
  • Kredite können an die Bank zurückgezahlt werden (wenn du welche hast)
  • Rechnungen müssen bezahlt werden – danach kommen alle Post-Karten des Spielers auf einen Ablagestapel

    Anschließend kommt die Spielfigur wieder auf das Start-Feld.
    Handelt es sich jedoch um die letzte, vereinbarte Spielrunde, so geht der Spieler in Rente, bis auch alle anderen Spieler zum Ende kommen. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der „Rentner“ aber noch an der Lotterie teilnehmen, oder muss Geburtstagsgeschenke bezahlen.

    Während des ganzen Spieles können von jedem Spieler jederzeit von der Bank Kredite in der Höhe von jeweils € 1.500 aufgenommen werden. Einzahlungen auf das Sparbuch können bis zum 23. jeden Monats getätigt werden. Jede Behebung vom Sparbuch kostet - unabhängig vom Betrag - € 150.

    Spielende:
    Wenn alle Spieler die vereinbarte Anzahl von Monaten durchgespielt haben, gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.

    Fazit:
    Zaster ist für mich „das Monopoly für Kinder“. Wie bei allen diesen Spielen wird das Spielgeschehen fast zur Gänze vom Glück gesteuert, und taktisch lässt sich hier sehr wenig machen ...

    Aber was gefällt mir nun so gut am Spiel?

    Einerseits ist es die Umsetzung des „finanziellen Alltags“ in einem Spiel, mit dem man diesen den Kinder vermitteln kann. Hier wird auf spielerische Weise „das Sparen“ gelehrt - und das es teuer ist, wenn man einmal Gespartes wieder vom Sparbuch nehmen will. Man muss sich einfach genau überlegen, welche Ausgaben könnten noch auf mich zukommen und wie viel Geld kann ich wirklich entbehren. Und es wird auch gezeigt, das Kredite „leicht aufgenommen“ sind, das Geld aber - inklusive Zinsen - bald wieder zurückgezahlt werden müssen.

    Andererseits gefällt mir auch sehr gut, das man die Dauer des Spieles sehr individuell festlegen kann. Je nach Alter der „Teilnehmer“ kann man dann auch mal zwei, drei Monate mehr „durchspielen“.

    Das Spielmaterial ist an und für sich recht gut gelungen und mit lustigen Bildern versehen. Die Spielkarten sind handlich und kompakt, nur die Spielfiguren verlieren sich ab und zu mal am kunterbunten Spielplan.
    Ganz anders ist es da mit dem Spielgeld: dieses ist recht groß, dafür aber ziemlich dünn und - meiner Meinung nach - unhandlich ausgefallen. Hier wäre etwas weniger (kleiner), aber dafür kompakter (griffiger) besser gewesen.
    Auch bei der Spielschachtel hat man etwas danebengegriffen: diese ist zwar groß und geräumig, es gibt für jedes Spielmaterial seinen Platz - und es gibt sehr nützliche Fächer für das Spielgeld, in denen man dieses für das Spiel einsortiert werden kann, ABER ...
    die Aufbewahrungsfächer für die Karten werden nach oben hin breiter, und das schon von der Mitte ab. Das hat zur Folge, das die Karten, auch nach vorsichtigem Transport meist kreuz und quer in der Schachtel liegen. Hier hätte man sich etwas Besseres einfallen lassen können ...

    Die Spielanleitung ist aber übersichtlich und gut gelungen. Alle Punkte werden abgeklärt und großteils mit Beispielen beschrieben. Kommen doch Fragen auf, so hat man aufgrund der guten Gliederung kein Problem, bestimmte Stellen wiederzufinden.

    Positiv zu erwähnen ist auch, das sich Zaster sowohl zu zweit, aber auch mit mehr Spielern gleich gut spielen lässt.

    Für mich ist Zaster - wie bereits erwähnt - „das Monopoly für Kinder“, mit dem sich der „finanzielle Alltag“ den Kindern ganz gut vermitteln lässt. Sie lernen etwas mit Geld umzugehen, und was es heißt Geld auf ein Sparbuch zu legen oder einen Kredit aufzunehmen, und wofür man sein Geld ausgibt. Und genau für diesen Zweck hole ich Zaster immer wieder mal für ein Spiel mit meiner Tochter hervor ...

    Vielen Dank an HASBRO/PARKER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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