Spielbesprechung von Györög Kurt
Der Palast von Alhambra
die 3. Erweiterung
Die Stunde der Diebe

15.09.2005
nur mit dem Basisspiel spielbar !!!

von Dirk Henn und Wolfgang Panning
Queen-Games
für 2 - 6 Spieler
ab 8 Jahren

„“Die Diebe“, „Das Wechselgeld“, „Der fliegende Händler“ und „Die Mauern“ als Erweiterung für das Spiel des Jahres 2003 „Der Palast von Alhambra““

4 weitere Module in einer Box …

Spielmaterial:
„Die Diebe“: 12 Spielkarten (je 3 passend zu den 4 Währungen) und 1 Anleitung.
„Das Wechselgeld“: 24 Münzen mit dem Wert 1 (in den 4 Währungen), 1 Stoffbeutel und 1 Anleitung.
„Der fliegende Händler“: 42 Bewohner (aus Holz, je 7 in den 6 Gebäudefarben), 6 runde Händlerplättchen und 1 Anleitung.
„Die Mauern“: 8 Spielkarten (die je ein bestimmtes Mauersegment zeigen), 12 Holzstäbchen (die nach der Vorgabe einer der Karten als Mauer in die eigene Alhambra eingebaut werden) und 1 Anleitung.

Spielziel:
Unverändert: am Spielende die meisten Siegpunkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Grundsätzlich unverändert wie im Grundspiel. Je nach Einsatz eines oder mehrerer Erweiterungsmodule kommen zusätzliche Elemente und Möglichkeiten zu tragen:

Die Diebe:
Die Diebe werden gemischt und je nach Spieleranzahl an alle Spieler verdeckt verteilt.

Jedes Mal, wenn ein Spielzug komplett beendet ist, darf ein Spieler die normale Zugreihenfolge unterbrechen und als Sonderaktion einen seiner Diebe einsetzen, indem er eine Geldkarte - in der auf der Karte abgebildeten Währung - aus der Auslage klaut.
Die Karte kommt danach aus dem Spiel.
Ein Spieler darf auch gleichzeitig mehrere Diebe ausspielen und einsetzen. Nach jedem wird aber die Auslage wieder auf 4 Geldkarten aufgefüllt.

Das Wechselgeld:
Die Münzen werden in den Stoffbeutel gegeben und gut erreichbar bereit gelegt.

Überzahlt nun ein Spieler beim Gebäudekauf, hat er Anspruch auf Wechselgeld. Für je 2 überzahlte Geldeinheiten darf der Spieler eine Münze aus dem Stoffbeutel ziehen. Münzen liegen offen vor den Spielern aus und können ganz normal zur Bezahlung herangezogen werden - sie haben einen Wert von „1“. Verwendete Münzen kommen wieder in den Stoffbeutel zurück.
Ist der Beutel leer, gibt es einstweilen kein Wechselgeld.

Der fliegende Händler:
Bevor die Gebäudeplättchen auf den Bauhof gelegt werden, erhält jeder Spieler ein Händlerplättchen und einen Bewohner je Farbe.
Von diesen Bewohnern wählt er verdeckt 3 Figuren aus, die er auf sein Händlerplättchen stellt. Alle restlichen Bewohner bilden einen allgemeinen Vorrat und werden neben dem Bauhof bereitgelegt.
Jeder Spieler platziert sein Händlerplättchen mit den 3 ausgewählten Figuren an eine beliebige Seite seines Startbrunnens.

Wird nun ein Gebäudeplättchen an die Stelle des Händlerplättchens gebaut, wird dieses zunächst zur Seite gelegt. Stimmt die Gebäudefarbe mit der Farbe eines Bewohners auf dem Händlerplättchen überein, darf der Spieler diesen Bewohner auf das Gebäudeplättchen stellen. Anschließend wählt er einen neuen Bewohner aus dem allgemeinen Vorrat und stellt diesen zu den anderen Figuren am Händlerplättchen. Gibt es mehrere Bewohner in der übereinstimmenden Farbe, darf nur eine Figur auf das Gebäudeplättchen gestellt werden.
Stimmt die Gebäudefarbe mit keinem der Bewohner am Händlerplättchen überein, hat der Spieler die Möglichkeit eine der Figuren gegen eine andere aus dem allgemeinen Vorrat zu tauschen.

Am Ende des Zuges darf der Spieler das Händlerplättchen wieder auf einen freien Platz - neben einem beliebigen Gebäudeplättchen - legen.

Bewohner in der Wertung:
Bei jeder Wertung werden alle Bewohner auf den Gebäudeplättchen betrachtet. Serien unterschiedlicher Farben bringen zusätzliche Punkte:
Serie mit allen 6 Farben = 21 Punkte
Serie mit 5 Farben = 15 Punkte
Serie mit 4 Farben = 10 Punkte
Serie mit 3 Farben = 6 Punkte
Serie mit 2 Farben = 3 Punkte
Serie mit 1 Farbe = 1 Punkt

Die Mauern:
Wenn die Geldkarten des Grundspieles in die 5 Stapel aufgeteilt werden, werden je 2 Mauerkarten in den 2., 3., 4. und 5. Stapel eingemischt. Die Holzstäbchen werden neben dem Bauhof bereitgelegt.

Wird während des Spiels eine Mauerkarte aufgedeckt, so wird diese offen beiseite gelegt. Die Geldkarten werden wie gewohnt auf 4 ergänzt. Ab sofort gibt es dann eine weitere Zugmöglichkeit: Mauer errichten. Diese ergänzt die 3 Möglichkeiten aus dem Grundspiel: Geld nehmen, Gebäude kaufen und errichten und die eigene Alhambra umbauen.

Mauern errichten:
Der Spieler nimmt sich eine beliebige offen ausliegende Mauerkarte und baut die dort dargestellten Mauern wie abgebildet mit einem bzw. 2 Holzstäbchen auf einem beliebigen eigenen Plättchen nach. Vorhandene aufgedruckte Mauern dürfen dabei aber nicht überbaut werden. Außerdem muss die Alhambra nach dem Bau noch immer gemäß den Bauregeln gültig aufgebaut sein.
Einmal gebaute Mauern dürfen bis zum Ende des Spieles nicht mehr verändert oder umgebaut werden, sondern werden wie aufgedruckte Mauern von Gebäudeplättchen gehandhabt.

Spielende:
Unverändert, wie im Grundspiel.

Fazit:
Der Palast von Alhambra - Die Stunde des Diebes ist mittlerweile die 3. Erweiterung zum Spiel des Jahres 2003, und bereichert dieses wieder um 4 Module, die einzeln oder beliebig kombiniert (auch mit den anderen Erweiterungen bzw. deren Modulen) zum Einsatz kommen können.

Wieder ist es gelungen neue und zusätzliche Raffinessen und Möglichkeiten ins bereits schon ausgezeichnete Spiel zu bringen. Welche - und vor allem wie vielen Module bzw. Erweiterungen jeder für sich ins Spiel einbauen bzw. einsetzen möchte, muss jeder für sich herausfinden und auch ausprobieren.
Bei uns sehr gut angekommen in diesem Modul ist „Der fliegende Händler“. Er bringt doch ein ganz neues und tolles Spielelement ins Spiel, dass das Spiel auch geringfügig verändert und ein etwas anderes Spielgefühl aufkommen lässt. Die restlichen Module sind einfach nette „Zusätze“ - die sicher auch toll und interessant sind, aber das Spiel als solches so gut wie gar nicht verändern.

Das Spielmaterial ist in dieser 3. Erweiterung recht reichlich und umfangreich ausgefallen, lässt aber trotzdem noch recht viel Luft in der Schachtel übrig. Die Karten, aber auch die Münzen und vor allem die Figuren aus Holz passen sehr gut zur restlichen Ausstattung des Basisspieles.

Die Anleitungen zu den einzelnen Modulen sind jeweils auf A5-großen doppelseitigen Blättern untergebracht. Sie sind allesamt ausführlich und gut strukturiert ausgefallen, mit Bildern und Beispielen versehen und lassen keine Fragen und Unklarheiten aufkommen. Auch wird das Zusammenspiel mit den bereits erschienenen Erweiterungen und deren Modulen berücksichtigt.

Die Auswirkung auf die Spieldauer des Grundspieles dürfte sich für jedes einzelne Modul ziemlich in Grenzen halten. Setzt man jedoch mehrere Module - oder sogar Erweiterungen ein - sollte man sich schon auch auf ein längeres Spiel einstellen, dass aber dann auch facettenreicher und sicherlich auch um einiges interessanter und spannender ist.

Ob man nun jedoch diese Erweiterung(en) auch wirklich braucht, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Für Liebhaber bzw. Fans des Grundspieles „Der Palast von Alhambra“ wird diese Entscheidung sicherlich nicht schwer fallen. Für sie wird es sicherlich ein „Muss“ sein …

Alles in allem haben uns die neuen Module dieser Erweiterung sehr gut gefallen und werden auch alle (in Kombination) eingesetzt. Das Spiel hat für uns damit sicherlich an Reiz und Spannung gewonnen - und auch der Wiederspielreiz hat sich damit nochmals erhöht. Bei uns sind die einzelnen Erweiterungen und Module - vor allem „Der fliegende Händler“ aus dieser Erweiterung - nicht mehr wegzudenken.

Der Palast von Alhambra kommt zumindest bei uns nur mehr mit Erweiterung auf den Tisch - und dass auch noch recht häufig …

Vielen Dank an QUEEN-GAMES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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