Spielbesprechung von Györög Kurt
Millionenraub
24.01.2014

von Inka und Markus Brand
Gmeiner-Verlag
für 2 – 4 Spieler
ab 12 Jahren

„AUF HEISSER SPUR Kunstraub im Museum! Obwohl sich die Besucher in den Gängen des Museums dicht an dicht drängen und überall staunend vor den Gemälden und Statuen der großen Künstler vergangener Jahrhunderte stehen bleiben, bemerkt niemand, dass das berühmteste Stück der Ausstellung – »Der laute Ruf« - von einem unbekannten Täter entwendet wurde. Erst als die Alarmanlage zu schrillen beginnt und sich die Fenster und Türen des Museums automatisch verriegeln, wird den Menschenmassen klar, dass sie womöglich Zeugen eines der größten Kunstraube der letzten Jahre geworden sind. „Niemand verlässt den Saal“, ertönt eine Stimme aus den Lautsprechern und sofort eilen die Kriminalbeamten herbei, um die Museumsbesucher nach nützlichen Hinweisen zu befragen. Eine spannende Jagd beginnt. Wer wird den Dieb zuerst fassen?“

Millionenraub – ein Krimi-Kartenspiel für schnelle Ermittler …

Spielmaterial:
8 Hinweis-, 42 Polizei- und 42 Zeugen-Karten, 1 Block „Museum“, 1 Block „Spurensicherung“ und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Der erste Spieler zu sein, der den „Täter“ ausfindig macht …

Spielablauf:
Ein Startspieler wird bestimmt und erhält ein Blatt „Museum“. Diese Blatt zeigt ein 6x 6 Felder großen Bereich, auf dem er dann – geheim und vor den Mitspielern versteckt – einen Gang einzeichnet, welcher von oben nach unten bzw. von links nach rechts durch diese Feld führen muss. Dabei darf dieser Gang keine Abzweigungen aufweisen, darf jedoch beliebig oft abbiegen. Auf alle Felder neben diesen Gang (nicht diagonal) werden nun Besucher eingezeichnet – an jeden Besucher angrenzend (nicht diagonal) werden Statuen eingezeichnet. Die restlichen Felder werden mit Gemälden aufgefüllt. Dieses Blatt legt er nun so beiseite, sodass kein Mitspieler Einblick darauf hat.
Danach nimmt sich der Startspieler ein Blatt „Spurensicherung“ und füllt dieses aus: zuerst bestimmt er ein Startfeld und trägt dieses ein – danach gibt er noch eine Spurenfolge bekannt, die – ausgehend vom Startfeld – zum Täter führt, dies sind insgesamt 5 Hinweise (Gang, Besucher, Statue bzw. Gemälde), die von links nach rechts „gelesen“ werden müssen. Diese Blatt wird offen abgelegt – diese Informationen sind allen zugänglich und bekannt.
Abschließend nimmt der Startspieler sich noch die 8 Hinweiskarten (auf denen alle Hinweise je 2x vorhanden sind).

Nun werden die Polizei- und Zeugenkarten getrennt gut gemischt und als verdeckte Nachziehstapel bereitgelegt.
Von jedem dieser Stapel nimmt sich jeder Mitspieler 3 Karten auf die Hand – sowie je ein Blatt „Museum“. Der Spieler links vom Startspieler beginnt und führt seinen Zug wie folgt aus:
1. Der Spieler wählt zwei seiner Handkarten aus (je eine Polizei- und eine Zeugenkarte) und spielt, beide getrennt, auf einen Ablagestapel. Der Startspieler gibt nun dem Mitspieler die entsprechende Hinweiskarte, auf der jener Hinweis abgebildet ist (Gang, Besucher, Statue bzw. Gemälde), dass dem Feld entspricht, dass durch die zwei Karten am „Museums“-Blatt des Startspielers definiert wurden. Einblick auf diese Hinweiskarte hat nur der jeweilige Spieler.
2. Der Spieler markiert sich diesen Hinweis – wiederum geheim und vor den Mitspielern versteckt – auf seinem Blatt „Museum“. Durch geschicktes Kombinieren können mit zunehmenden Hinweisen auch Felder mit Heinweisen gefüllt werden, die man noch nicht erfragt hat.
Zweimal während einer Spielrunde hat jeder Mitspieler die Möglichkeit, sich „diesen Hinweis“ auch anzusehen. Dazu meldet er sich, streicht eine Lupe auf seinem „Museums“-Blatt durch und sieht sich die Hinweiskarte ebenfalls an.
3. Der Spieler zieht von jedem der beiden Nachziehstapel eine Karte nach.

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Hat ein Spieler alle Felder des Museums rekonstruiert und weiß, auf welchem Feld sich der „Täter“ befindet, markiert er dies mit einem „X“ – und reicht das Blatt dem Startspieler. Ist das markierte Feld, das richtige Feld, endet die Spielrunde und dieser Spieler hat gewonnen. Ist das Feld falsch markiert, gibt ihm der Startspieler das Blatt zurück, der Spieler scheidet aus und die anderen Mitspieler spielen weiter. Das Spiel geht solange weiter, bis ein Spieler den „Täter“ erraten hat – oder alle falsch gelegen sind.

Man kann über mehrere Runden Spielen (bis jeder einmal Startspieler war) – gewonnen hat dann, wer am öftesten den „Täter“ finden konnte.

Spiel zu zweit:
Im Spiel zu zweit werden immer 2 Runden gespielt, wobei jeder einmal Startspieler ist. Die Karten werden nicht benötigt – die Felder werden einfach benannt, und der Startspieler nennt den jeweiligen Hinweis.
Die Spieler zählen die jeweils notwendigen Spielzüge, die gebraucht werden – der Spieler mit den wenigsten Zügen hat gewonnen.

Fazit:
Millionenraub ist ein sehr interessantes und spannendes Kombinationsspiel für die ganze Familie. Im Spiel geht es dann darum möglichst schnell herauszufinden, wo sich der „Täter“ befindet. Dazu kann man mit seinen Polizei- und Zeugenkarten ein Feld des „Museums“ bestimmen und sich den entsprechenden Hinweis vom Startspieler geben lassen. Durch geschicktes und taktisches Erfragen – und logischen Denken (neben jedem Gang kann nur ein Besucher sein, neben jedem Besucher nur eine Statue – neben jeder Statue nur ein Gemälde) – kann man recht schnell das „Museum“ rekonstruieren und – mit Hilfe der vorgegebenen Hinweise – den „Täter“ herausfinden. Sehr hilfreich kann hier auch die Möglichkeit sein, sich auch die gerade gespielte Hinweis-Karte eines Mitspielers zeigen zu lassen – speziell dann, wenn dieser ein Feld erfragt, das man dringend „wissen“ möchte, aber nicht die entsprechenden Karten dazu auf der Hand hat.
Hier sei auch gleich auf das Quäntchen Glück hingewiesen, das man braucht, um zum richtigen Zeitpunkt auch die richtigen Karten auf der Hand zu haben. Meiner Meinung nach ist es aber nicht so groß, das es störend ist, sonder genau so groß, dass immer wieder Spannung aufkommt, ob man das Feld doch noch erfragen kann oder ob man ohne auskommen muss …

Das dies so ist, dazu trägt auch die angenehme Spieldauer von ca. 30 Minuten pro Partie bei, denn wenn es mal nicht so läuft, wie man sich es erwartet hat, spielt man einfache eine (oder auch mehrere) Revanchen.
Und wenn man nicht gerade ausscheidet, ist man immer ins Geschehen eingebunden – es gibt keine Wartezeiten, da man immer aufpassen muss, ob man nicht auch gerade das soeben gefragt Feld „wissen“ möchte und seinen „Joker“ einsetzt.

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Zwar muss man sagen, dass sich das Spiel zu zweit schon sehr von den Spielen mit mehreren unterscheidet – spannend und interessant ist es allemal. Wenn es mal notwendig sein sollte, auch das Spiel mit 5 Spielern funktioniert – mit 6 haben wir es nicht ausprobiert …

Die Spielanleitung besteht aus einem 16-seitigem Heftchen, indem alles genau und ausführlich erklärt wird. Es gibt viele Beispiele und Bilder – Fragen oder Unklarheiten hat es bei uns keine gegeben.

Das Spielmaterial besteht aus kompakten, funktionellen und handlichen Karten und „Museums“- und „Spurensicherungs“-Blättern, auf denen alle wichtigen Informationen untergebracht sind, sodass ein nachschlagen oder nachblättern nicht notwendig ist. Für Vielspieler gibt es auf der Homepage vom Gmeiner-Verlag die Blätter zum downloaden und ausdrucken.

Uns hat Millionenraub sehr gut gefallen und hat – und wird uns auch weiterhin – viele spannende und interessante Stunden beschert. Und es ist eines der Spieler, das man auch fast immer und überall auf den Tisch bringen kann, egal ob als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends – ich würde nicht „nein“ sagen …

Vielen Dank an den GMEINER-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars