Spielbesprechung von Györög Kurt
Bohnanza – Das Duell
10.03.2017

von Uwe Rosenberg
Amigo
für 2 Spieler
ab 12 Jahren

„In diesem Bohnanza-Duell zwischen dir und deinem Mitspieler geht es rund um das Anbauen, Handeln und Ernten von Bohnen. Du handelst z. B. mit raffinierten Geschenken, die nicht immer „von Herzen“ kommen. Dein Ziel ist es, viele Bohnentaler zu erwirtschaften. Bohnuskarten helfen dir zusätzliche Taler zu erhalten, wenn Bohnensorten in einer bestimmten Reihenfolge auf den Feldern angebaut wurden. Wer bei Spielende die meisten Taler besitzt, gewinnt.“

Bohnanaza – Das Duell: „Einer wird gewinnen!“

Spielmaterial:
2 Bohnenfeld-Ablagen, 32 Bohnus-Karten (8 Sorten in unterschiedlicher Stückzahl), 8 Geschenk-Karten, 104 Bohnen-Karten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Bohnen-Taler gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler erhält eine Bohnenfeld-Ablage, die er vor sich ablegt. Sie zeigt die 3 Felder, die jedem Spieler zur Verfügung stehen.

Die Bohnus-Karten werden gemischt und als Stapel mit der Talerseite nach oben in die Tischmitte gelegt. Die 8 Geschenk-Karten werden (nach den Zahlen aufsteigend) in einer Reihe neben dem Bohnus-Karten-Stapel offen ausgelegt.

Alle Bohnen-Karten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. 3 Karten davon erhält jeder Spieler mit der Talerseite nach oben als Anfangskapital.
Nun zieht noch jeder Spieler 5 Bohnen-Karten auf die Hand und danach dahinter noch 3 Bohnus-Karten.

Die Reihenfolge der Bohnen-Karten auf der Hand darf das ganze Spiel hindurch nie verändert werden. Die erste gezogene Karte auf der Hand ist immer die vorderste Karte – jede weitere Karte, die man zieht, wird dahinter auf die Hand gesteckt.
Bei den 3 Bohnus-Karten ist die Einhaltung der Reihenfolge unwichtig.

Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus:
1. Phase: 1 oder 2 Bohnen-Karten von der Hand anbauen.
Der Spieler muss die vorderste Bohnen-Karte auf einem seiner Felder anbauen.
Die zwei wichtigsten Anbauregeln dabei sind:
  • Man darf auf jedem der Felder unterschiedliche Bohnensorten anbauen.
  • Man darf auf eine Bohnenkarte immer eine Karte mit der gleichen Zahl (Sorte) legen oder eine Karte mit der nächsthöheren Zahl.
  • Man legs die Bohnenkarten untereinander in eine Reihe auf die Felder.

    Danach darf der Spieler die nun vorderste Karte auf seiner Hand ebenfalls anbauen, sofern er das möchte.

    Muss man eine Bohnen-Karte anbauen, hat aber kein Feld freies Feld zur Verfügung, muss zuerst ein Feld abgeerntet werden. Die Bohnenernte läuft wie folgt ab:
  • Jederzeit im Spiel darf ein Spieler seine Bohnen-Felder abernten, auch wenn er nicht an der Reihe ist.
  • Dabei hat jede Bohnen-Sorte ihr eigenes „Bohnometer“, das zeigt, wie viele Bohnen-Taler es für die Ernte gibt – die untere Zahl gibt Anzahl der Karten vor, die Taler, die Anzahl der Taler, die der Spieler erhält.
  • Es zählt immer das oberste sichtbare „Bohnometer“ auf einem Feld.
  • Der Spieler nimmt sich so viele geerntete Bohnen-Karten, wie er Taler erhält, dreht diese auf die Talerseite und legt diese vor sich ab und legt die restlichen Bohnen-Karten auf einen Ablagestapel.
  • Man darf jedoch kein Feld ernten, auf dem nur eine einzelne Bohnen-Karte liegt, wenn es noch Felder mit mehr Bohnen-Karten gibt.

    2. Phase: 3 Bohnen-Karten aufdecken und eine Bohnen-Karte schenken:
    Der Spieler deckt die obersten 3 Karten vom Nachziehstapel auf und legt diese vor sich ab – die Karten gehören ihm und müssen zum Anbauen bzw. Verschenken an die Mitspieler verwendet werden.

    Als aktiver Spieler muss man seinem Mitspieler eine Bohnen-Karte als Geschenk anbieten. Dabei ist folgendes zu beachten:
  • Es darf eine Sorte der 3 Karten oder einer Handkarte angeboten werden – es darf aber auch geblufft werden.
  • Wurde eine Bohnen-Sorte als Geschenk gewählt, schiebt der Spieler die entsprechende Geschenk-Karte in der Tischmitte in Richtung Mitspieler.
  • Der Mitspieler kann nun das Geschenk annehmen oder ablehnen.
    • wird das Geschenk angenommen, bekommt der Spieler eine Karte der entsprechenden Sorte und legt diese quer neben seine Bohnen-Felder.
    • wird das Geschenk abgelehnt, muss der Mitspieler im Gegenzug ein Geschenk anbieten – dies muss eine Sorte einer seiner Handkarten sein – oder er blufft. Dann hat der aktive Spieler die Wahl das Geschenk anzunehmen bzw. abzulehnen.
  • Es dürfen keine Bohnen-Sorten als Geschenk angeboten werden, dessen Geschenk-Karte bereits auf die Seite des Mitspielers geschoben wurde. Dies geht solange hin und her, bis ein Spieler das Geschenk annimmt – nur diese letzte Karte wechselt den Besitzer und wird quer neben die Bohnen-Felder gelegt.
  • Die Geschenk-Karten werden nun wieder in die Reihe zurückgeschoben und die Phase ist damit beendet.
  • Wird geblufft, bietet der Spieler eine Bohnen-Sorte an, von der er gar keine Karte besitzt. Sollte ein „Bluff“ angenommen werden, bekommt der Spieler eine beliebige Karte vom Talerstapel des bluffenden Spielers – diese kommt dann auf den Talerstapel des Mitspielers – und die Phase ist beendet.


    Zuerst muss nun der aktive Spieler alle seine Geschenk- und auch alle aufgedeckten Karten anbauen – die Reihenfolge dabei ist beliebig. Eine Karte davon darf er auf den Ablagestapel legen.
    Danach muss der Mitspieler eine eventuelle Geschenk-Karte anbauen.

    Ist ein Anbau nicht möglich, muss zuerst ein Feld abgeerntet werden.


    Der aktive Spieler zieht einzeln 2 Bohnen-Karten nach und nimmt diese auf die Hand, ohne die Reihenfolge zu verändern.
    Danach dürfen beide Spieler eine Bohnuskarte von der Hand auf den Ablagestapel der Bohnus-Karten legen und danach so viele Bohnuns-Karten nachziehen, bis sie wieder 3 Bohnuns-Karten auf der Hand haben.
    Soeben gezogene Bohnus-Karten dürfen auch sofort erfüllt werden – es dürfen dafür aber keine Bohnus-Karten mehr nachgezogen werden.

    Danach ist der nächste Spieler aktiver Spieler.

    Die Bohnus-Karten:
    Jede Bohnus-Karte ist 1 Bohnen-Taler wert plus den Groschenbetrag, der auf der Vorderseite angegeben ist (10., 40, 70 bzw. 100 Groschen).
    Jederzeit im Spiel darf ein Spieler ein Bohnus-Karte erfüllen, wenn die darauf angegebene Bedingung gegeben ist. Bohnuns-Karten zeigen 1 – 4 verschiedene Symbole in unterschiedlicher Häufigkeit – diese Symbole stehen für beliebige Bohnen-Sorten. Die Anordnung der Symbole zeigt die Reihenfolge der Sorten auf einem Feld an, die gegeben sein muss, um den Bohnus zu erhalten.
    Die Bohnus-Karte kann sofort erfüllt werden, sobald die Reihenfolge der Bohnen-Sorten auf einem Feld (egal ob eigenes oder Feld des Mitspielers) gegeben ist – erfüllte Bohnus-Karten kommen auf den Talerstapel des Spielers.

    Spielende:
    Sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist, endet das Spiel nach der 3. Phase.
    Jede Karte im Talerstapel zählt 1 Taler, jede Bohnus-Karte 1 Taler plus die aufgedruckten Groschen (100 Groschen = 1 Taler) – der Spieler mit den meisten Bohnen-Talern hat gewonnen.
    Bei einem Gleichstand verliert der Startspieler.

    Fazit:
    Bohnanza – Das Duell ist ein nettes und interessantes Kartenspiel für Zwei.

    Die Spielanleitung – die aus einem doppelseitigen Blatt besteht – erklärte die gesamten Regeln gut strukturiert und ausführlich. Es gibt viele Bilder und Beispiele, und auch für Spieler, die Bohnanza nicht kennen, sollte es keine Fragen oder Unklarheiten geben.

    Im Spiel geht es dann darum, wie bei Bohnanza auch, durch geschicktes Spielen und Schenken, wertvolle Bohnen-Felder anzubauen und diese für siegbringende Bohnen-Taler abzuernten. Das Handeln des Original-Spieles wird hier durch das „Schenken“ ersetzt – ein Handeln bei zwei Personen würde auch keinen Sinn ergeben.
    Neu im Spiel sind jetzt vor allem die Bohnus-Karten, die zusätzliche Taler und Groschen bringen, wenn bestimmte Bohnen-Sorten-Reihenfolgen auf den Feldern gegeben sind. Dies ist durch eine weitere Neuigkeit im Spiel möglich: es dürfen nun auf einem Bohnen-Feld auch verschiedene Sorten angebaut werden, sofern die Karte genau der nächsthöheren Sorte (Zahl auf der Karte) entspricht.

    Etwas ungewöhnlich und somit gewöhnungsbedürftig ist, dass man gleichzeitig Bohnen-Karten auf der Hand hält, deren Reihenfolge nicht verändert werden darf – aber auch Bohnuns-Karten, die beliebig auf der Hand behalten werden, bis sie eventuell erfüllt oder abgeworfen werden.
    Außerdem können Bohnus-Karten jederzeit eingelöst werden – und die vorgegebene Reihenfolge der Karten darf auch beim Mitspieler ausliegen. Dies hat zur Folge, dass man während des gesamten Spiels auch die Felder des Mitspielers sehr gut im Auge behalten muss.

    Bohnanza – Das Duell soll und ist eine 2-Spieler-Variante von Bohnanza, spielt sich aber doch irgendwie anders (aufgrund der neuen Bohnus-Karten und der „Schenken“-Phase inklusive Bluff-Element), macht aber trotzdem Spaß.

    Die Spieldauer beträgt für eine Partie ca. 45 Minuten und verläuft auch spannend bis zum Schluss.

    Das Spielmaterial besteht aus lustig und passend illustrierten Karten – alles kommt in einer kleinen Schachtel daher, die leicht überall hin mitgenommen werden kann.

    Uns hat Bohnanza – Das Duell recht gut gefallen und auch schon einige spannende und interessante Stunden bereitet. Dies wird sicherlich auch weiterhin so bleiben, da wird große Bohnanza-Fans sind, und deshalb (wenn wir nur zu zweit sein sollten) gerne zu dieser Variante greifen werden – ausprobieren …

    Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars