Frank Lloyd Wright wurde 1867 in Wisconsin geboren. Er absolvierte von 1885 bis 1887 eine Ausbildung als Ingenieur an der University of Wisconsin in Madison. 1888 trat er in das Büro von Dankmar Adler und Louis Sullivan ein, wo er vor allem an Wohnhäusern arbeitete und bald eigenständig plante.
Bereits 1889 richtete er sich in Chicagos Vorort Oak Park ein Studio ein. 1896 eröffnete Wright ein eigenes Büro. Schon zwei Jahre zuvor, 1894, nahm mit dem Winslow House in River Forest, Illinois, die Reihe seiner sogenannten Präriehäuser ihren Anfang.
Typisch für die in die Umgebung eingebundenen, freistehenden Häuser mit auskragenden Dächern, horizontalen Fensterbändern und freier Grundrissgestaltung um einen zentralen Kamin sind das Willits House im Highland Park, Illinois, und das Martin House in Buffalo, New York. Dort errichtete er auch ein vollklimatisiertes Bürohaus, das Larkin Building, mit offenen Galeriegeschossen um eine hohe, zentrale Halle, gefolgt von dem Stahlbetonbau des Unity Temple in Oak Park, Illinois.
Meisterleistungen der Präriehäuser waren das Robbie House in Chicago mit einem bestimmten Rhythmus horizontal auskragender, dünner Dachplatten sowie das Coonley House in Riverside, Illinois. 1909 verliess Wright seine Familie und reiste nach Europa, wo er mit einer Ausstellung seiner Arbeiten in Berlin zu einem wichtigen Impulsgeber der europäischen Architektur wurde. Wieder in Amerika, rief er 1911 die Gemeinschaft von Spring Green in Wisconsin ins Leben und baute dort sein House Taliesin, das im Laufe der Jahre drei mal abbrannte und von Wright immer wieder aufgebaut wurde.
Zwischen 1915 und 1922 realisierte er mit Antonin Raymond unter Anwendung eines neuartigen, erdbebensicheren Konstruktionsprinzip das Imperial Hotel in Tokio.
In einer auftragsarmen Phase fasste er 1932 seine Ideen zur Stadtplanung unter dem Titel Broadacre City zusammen, dem Modell einer Flächenstadt, bewohnt von automobilisierten Menschen.
Zu seinen genialsten Arbeiten sind Wingspread, Racine, und vorallem das House Kaufmann, Falling Water, in Pensylvenia zu zählen, das auf einem Felsen, direkt über einem Wasserfall, gebaut wurde.
Für das Chemieunternehmen SC Johnson & Son schuf er in Racine, Wisconsin, zwischen 1936 und 1959 eine nach aussen geschlossene Verwaltungsanlage mit pilzförmigen Stahlbetonstützen im Inneren sowie einen Laborturm mit Glashülle.
Danach errichtete Wright mit dem Price Tower in Bartesville, Oklahoma sein einziges Hochhaus. Aussergewönliche Formen verwendete er bei der Spirale des Guggenheim Museums. und bei der zeltartigen Stahl-, Glas- und Kunststoffkonstruktion der Beth Sholom Synagoge in Philadelphia (1958-1959).
Wright hat über 800 Bauten entworfen und in zahlreichen Artikeln und Büchern seine Thesen einer organischen Baukunst in einem demokratischen Amerika formuliert.
Frank Lloyd Wright starb 1959.