"Die Parabel von den Blinden" (1568)
Dieses Bild ist eines der letzten, das Bruegel gemalt hat. Das Thema der Blind-heit taucht in seinem Werk immer wieder auf.

1568, Die Parabel von den Blinden
Dem Gemälde liegt ein Wort aus dem Matthäus-Evanglium 15,14 zugrunde:
"Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, so fallen sie beide in die Grube." Ein Blinder kann keinen anderen Blinden führen, da er selbst die Gefahren des Weges nicht erkennen kann. Bruegel zeigt mehrere Blinde, die von einem
anderen Blinden geführt werden. Sie kommen vom rechten Weg ab und stützen in einen Bach.
Mit diesem Bild drückt Bruegel seine Missbilligung der Irrwege von Protestantismus und Katholizismus aus. Der Führer der Blinden trägt eine Laute, die als Anspielung auf die Lutheraner zu verstehen ist; ein anderer ist an Rosenkranz und Kruzifix als Katholik zu erkennen.
Die Kirche im Hintergrund steht in der Mitte des Bildes, sodass der Blick des Betrachters sofort auf die Kirche geleitet wird. Sie symbolisiert die christliche Glaubenswelt. Die Blinden sind Symbol für irregeleitete Menschen, die sich vom wahren Glauben abgewendet haben.
Auch hier besticht die scharfe Beobachtungsgabe und die detailgetreue Wiedergabe des großen niederländischen Malers.
 
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