Herzlich willkommen!
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Wir bilden eine Damen-Landsmannschaft. Sie denken jetzt: Ach, welch epochale Eröffnung, das hab ich doch schon auf der Startseite gelesen! Aber hier folgt nun die Erklärung: Auch in unserer Zeit, in der der Blick nur in die Zukunft gerichtet sein darf und in der alles Vergangene so gut wie veraltet, überlebt, wertlos usw. angesehen wird, gibt es einige Werte, die zu vertreten und zu verbreiten lohnt. Studenten gibt es heute wie damals, nur hat sich das gesellschaftliche Umfeld verändert. Dank des Einflusses aus Übersee sind menschliche Werte in den Hintergrund getreten, die pekuniären Interessen stehen auf der ersten Seite. Das ist nicht unser Weltbild. Wir stehen für christliche Grundeinstellung, der Mensch ist nichts ohne göttliche Führung. Christlicher Fundamentalismus im Sinne der Bergpredigt ist unsere Grundlage. Der selbständig denkende Mensch beginnt dort, wo entweder die Berufsausbildung beginnt oder die höhere Schule den Bildungsprozeß fortsetzt. Hier finden wir unser Betätigungsfeld, unsere Zielgruppe bilden die Schüler aller weiterführenden Schulen, AHS, BHS, HAK und wie sie alle heißen mögen. Es geht also vorerst nicht um akademische, sondern pennale Bildung. Der weibliche Anteil der Bevölkerung übersteigt deutlich die 50-Prozent-Marke. Es ist also nur mehr als logisch, daß wir – als Teil dieser Hälfte – uns auch deklarieren und auf unsere Weiblichkeit stolz sind. Wir sind nicht besser, aber anders als die andere Hälfte. Wir haben vieles gemeinsam, aber nicht alles. Wir wollen daher manches auch für uns reklamieren, ohne unsere Identität zu verlieren oder zu verleugnen. Studentenverbindungen gibt es seit 200 Jahren in so ziemlich allen denkbaren Variationen, aber erst seit rund 30 Jahren haben Mädchen und Frauen auch hier ihre Selbständigkeit bewiesen. Zwar sind die Mitgliederzahlen noch nicht vergleichbar mit denen der sog. Burschenverbindungen, aber das hat andere Gründe. Wir haben uns als Landsmannschaft gebildet. Wir sehen uns als Österreicherinnen, die Töchter eines Landes sind, dessen Geschichte weit zurück reicht. Und diese Geschichte ist so wertvoll, so inhaltsreich, daß wir diesem Reichtum und diesen Inhalten zutiefst verbunden sind. Wir träumen nicht von der Wiedererrichtung des Kaisertums Österreich, aber wir empfinden tiefe verwandtschaftliche Gefühle gegenüber den Menschen, die Bürger der ehemaligen Kronländer sind. Wir ehren und achten auch die Vertreter des Hauses, das diese Kronländer einst regiert und verwaltet hat, trotz mancher Fehler und Irrtümer, die viel später als solche erkannt worden sind. Wir sind moderne Europäerinnen im Sinne der alten burgundischen Reichsidee. Man muß nicht Monarchist sein, um Landsmannschafter sein zu können; man muß die Geschichte Österreichs und Europas kennen, um Landsmannschafter sein zu wollen.
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