Kill Bill Vol. 2

 

USA 2004, 136 Min.

Regie: Quentin Tarantino

 

Zu diesem Film sind 2 Reviews vorhanden:

  Zum Review von cornholio (Wertung:  )

  Zum Review von evildead   (Wertung:  )

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Ich möchte (nach meinem nicht sonderlich positiven Review zu Vol. 1) eure Bedenken gleich ein wenig zerstreuen: Vol. 2 hat mir ohne jeden Zweifel deutlich besser gefallen als der Vorgänger. Jedoch ist auch der 2. Teil von Tarantino's Racheepos meiner Ansicht nach weit von einem Meisterwerk entfernt, weist er doch leider teilweise immer noch die gleichen Schwächen auf, die ich schon an Vol. 1 kritisiert hatte...

Nachdem sich die Black Mamba (Uma Thurman) in Vol. 1 um Vernita Green (Vivica A. Fox) und O-Ren Ishii (Lucy Liu) gekümmert hat, stehen nun nur mehr 3 Namen auf ihrer Liste: Bud (Michael Madsen), Elle (Daryl Hannah) und natürlich Bill (David Carradine). Die Rache an den ersten Beiden gestaltet sich schwieriger als erwartet, und sie muss all das, was sie in ihren Lehrjahren bei Meister Pai Mei (Gordon Lui) gelernt hat, einsetzen, um auch diese beiden Namen von der Liste zu streichen. Schließlich macht sie sich nach Mexiko auf, um das eigentlich Ziel ihres Rachefeldzugs zu verwirklichen: Bill zu töten. Doch als sie in seiner Hazienda ankommt, erlebt sie eine zwar erfreuliche, aber zugleich auch sehr schockierende Überraschung...

Achtung! In diesem Review befinden sich einige Spoiler, die entsprechenden Textabschnitte wurden jedoch unkenntlich gemacht, und sind nur durch Markierung sichtbar. Wer jedoch überhaupt nichts über den Film wissen will, sollte sich lieber nur mein Fazit durchlesen... 

Wie schon bei Teil 1, so ist auch diesmal der Beginn einfach großartig. Die Szenen in der Hochzeitskapelle sind eine einzige, herrliche Hommage an die Spaghettiwestern der 60er und 70er-Jahre. Inszenierung, Optik etc... alles ist wirklich sehr beeindruckend, und vor allem die geniale Kamerafahrt am Ende des Kapitels wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben...

Ab dem darauffolgenden Kapitel zeigen sich jedoch langsam aber sicher eine bereits aus dem Vorgänger bekannte Schwäche: So haben sich doch einige Längen eingeschlichen. Wie schon bei Vol. 1 ist dies jedoch nicht unbedingt storytechnisch zu verstehen, wenn man auch was das betrifft hie und da die eine oder andere Szene hätte kürzen können (z.B. Bud in seiner Arbeit). Vielmehr bezieht sich das auf die Inszenierung, wenn Quentin Tarantino wieder einmal ein paar Sekunden zu lange auf einer Einstellung verharrt, was das Tempo des Films doch ordentlich drückt. Dennoch ist im Großen und Ganzen auch das 2. Kapitel noch wirklich großartig gelungen. (Achtung, Spoiler!) Hier ist vor allem die Szene hervorzuheben, in der die Braut von Bud lebendig begraben wird. Die Szenen im Sarg sind nicht nur innovativ, sondern derart beängstigend und klaustrophobisch, dass man durch die ausgefeilte Inszenierung nicht nur mitfühlt, sondern fast das Gefühl bekommt, selbst in diesem Sarg zu stecken. Einfach nur großartig... (Spoiler Ende)

Das nächste Kapitel über die Lehrjahre beim Meister hat bei mir dann wieder einen eher zwiespältigen Eindruck hinterlassen, wobei dies wirklich rein von meiner persönlichen Aversion gegen Filme bzw. Szenen begründet ist, in denen eine Figur körperlich geschunden wird, nur um sich oder dem Meister irgend etwas zu beweisen. Insofern hat mir dieser Teil eher weniger zugesagt, allerdings will und werde ich das dem Film nicht vorhalten. Außerdem gab es trotz dieser störenden Aspekte auch einiges, das gelungen war. So ist der Meister an sich schon eine herrliche, ironische Hommage an die ganzen Ausbilder aus dem Kung-Fu-Genre, mit seinen Weisheiten und der übertriebenen Härte, mit der er seine Schützlinge behandelt. Auch wenn ich mich nicht so mit Kung-Fu-Filmen auskenne sind mir bei diesem Kapitel, neben dem generellen Aspekt des Lehrmeisters, insbesondere die Kampfstile als Hommage an Klassiker wie "Die Schlange im Schatten des Adlers" aufgefallen, und auch eine Einstellung während der Ausbildung scheint direkt aus dem Vorspann dieses Films entnommen zu sein.

Neben einer tollen (aber leider viel zu kurzen) Action-Szene ist es vor allem der herrliche Humor, der selbst diesen für mich eher weniger geeigneten Teil des Films erträglich gemacht hat. So musste ich beim Meister nach einiger Zeit unwillkürlich an "Was bin ich?" denken: "Machen Sie bitte eine für ihren Beruf typische Handbewegung." *Kandidat gleitet mit seiner Hand langsam über den Bart* "Ah, Sie sind Kung-Fu-Meister!" *lol* Jedenfalls wird auch diese Handbewegung bei mir und meinem Kumpel wohl noch lange für Erheiterung sorgen...

Im nächsten Kapitel kommt der Film dann langsam aber sicher wieder so richtig in Fahrt. Hier werden wir dann auch zum ersten Mal mit einer Eigenart der Tarantino-Filme verwöhnt, die in Vol. 1 eindeutig zu kurz gekommen ist: Die herrlich skurrilen Dialoge. (Achtung, Spoiler!) Vor allem die Szene, in der Elle dem gerade von einer schwarzen Mamba gebissenen Bud aus ihren Notizen aus dem Internet zitiert, ist einfach göttlich (Spoiler Ende). Nur kurz darauf gibt es auch endlich wieder ordentlich Action... der Kung-Fu-Kampf zwischen Elle und der Braut ist großartig in Szene gesetzt, und vor allem unheimlich brutal. Jeder einzelne Schlag, den die Beiden austeilen bzw. einstecken, tut dem Zuschauer richtiggehend weh, man fühlt bei jedem Treffer wirklich mit. Schließlich gelingt es beiden, sich Schwerter zu packen, und nur kurz darauf gab es für mich die erste große Enttäuschung des Films. Wer mein Review zu Teil 1 gelesen hat, weiß ja, dass einer der Hauptgründe, warum ich mich so auf Kill Bill gefreut hatte, die Aussicht auf wirklich geniale, von Tarantino inszenierte Schwertkämpfe war. Ich habe nun mal ein Faible für diese Art von Action, und bereits in Vol. 1 wurde ich diesbezüglich ja schwer enttäuscht. Auch diesmal hat Tarantino die Erwartungshaltung der Zuschauer wieder dahingehend manipuliert, dass sie sich DEN Kampf erhoffen. So schwärmt Elle Minuten davor noch davon, mit der Braut die Klingen zu kreuzen, im für Duelle in Spathetti-Western üblichen Stil zoomt Tarantino mehrmals auf die Gesichter bzw. insbesondere die Augen der beiden Kontrahentinnen, und ich dachte einfach nur: "Ja, endlich!". Und dann ist der entsprechende Kampf zwischen den Beiden sogar noch kürzer aus der "Showdown" zwischen der Braut und Ishii aus Teil 1. Was für eine Enttäuschung... und es sollte nicht die Letzte sein, die "Kill Bill Vol. 2" für mich zu bieten hatte

Schließlich war es soweit: Der große Showdown war endlich gekommen. Und nachdem die Braut bei Bill's Hazienda angekommen war, konnte mich der Film auch wieder so richtig begeistern. Zwar nicht durch Action, aber durch einige wirklich geniale und berührende Szenen. Auch der Dialog danach zwischen Bill und *piep* (ich will den Namen nicht verraten *g*)... einigen mag er zu lang vorkommen, ich fand ihn klasse. Insbesondere der Monolog von Bill über Superman war mal wieder herrlich grotesk, typisch Tarantino eben. Die Rückblende danach hätte man sich dann IMHO sparen, oder zumindest deutlich kürzen können, und dann war es schließlich soweit. Endlich, nach einem 4-stündigen Vorspiel, wenn man so will, ist es Zeit für den letzten, ultimativen Akt: Das große Duell zwischen Bill und der Braut. Wenigstens jetzt, so dachte ich, würde sich Tarantino nicht wieder drücken und endlich all die geniale Schwertkampfaction nachholen, die er uns zuvor verwehrt hat. Tja... ich habe mich leider getäuscht. Es gibt eine kurze und wirklich geniale Szene, in der sie die Klingen kreuzen, doch auch diese ist nach wenigen Sekunden wieder vorbei. Auch beim Abgang von Bill bricht Tarantino wieder mal mit sämtlichen Konventionen und den Erwartungen der Zuschauer, und auch wenn viele gerade deshalb die entsprechende Szene in den Himmel loben werden... meiner Ansicht nach ist nicht alles, was unerwartet und originell ist, auch automatisch gut, und Bill's Abgang war sowohl dem Film als auch der Figur absolut unwürdig...

Was gibt es, von der Handlung einmal abgesehen, sonst noch zum Film zu sagen? Die Schauspieler liefern allesamt absolut großartige Leistungen ab, Quentin Tarantino verwöhnt den Zuschauer mit einigen genialen Einstellungen und optischen Spielereien, und auch die Musik ist wieder einmal großartig gewählt. Doch an den Schwächen kann dies auch nichts ändern, und ich denke, dass diese zu einem großen Teil auf die Spaltung in 2 separate Filme zurückzuführen sind. Als einzelnes, 3-stündiges Racheepos mit etwas strafferer Handlung und Inszenierung hätte mir der Film wohl deutlich besser gefallen, auch wenn dies an meiner Enttäuschung über die nicht erfüllten Versprechungen, insbesondere bezüglich der Schwertkämpfe, nichts geändert hätte. Denn meines Erachtens hat Quentin Tarantino hier die Grenze zwischen "mit den Erwartungen des Zuschauers spielen" und "den Zuschauer betrügen" überschritten. Wenn er von vornherein in mir nicht die Hoffnung auf coole Schwertkampfaction geweckt hätte, wäre das endgültige Urteil wohl noch etwas positiver. Üblicherweise verwehre ich mich ja dagegen, die persönlichen (falschen) Erwartungen an einen Film eben diesem vorzuwerfen, aber wenn diese Erwartungen durch den Film selbst ausgelöst wurden, und dann die gegebenen Versprechen nicht eingehalten werden, sind die Macher IMHO selbst schuld...

Fazit "Vol. 2": Wem der 1. Teil zu brutal/blutig bzw. zu tarantino-untypisch war, dem dürfte der 2. Teil deutlich besser zusagen. Zwar gibt es immer noch einige Schwächen, wie insbesondere ein paar Längen, die sich eingeschlichen haben, aber dafür verwöhnt uns Tarantino diesmal mit skurrilen Dialogen, grotesken Szenen und allem anderen, was gemeinhin zu seinem Stil gezählt wird. Dadurch ist der Anteil an kultigen und erinnerungswürdigen Szenen diesmal wieder deutlich höher, und auch die Inszenierung hat einige Innovationen und wirklich geniale Kamerafahrten zu bieten. Auch widmet er in Vol. 2 der Charakterisierung deutlich mehr Zeit, weshalb die Figuren aus Schablonen nun endlich zu richtigen Menschen werden. Insbesondere Michael Madson's "Bud" und natürlich "Bill" sind in dieser Hinsicht positiv hervorzuheben. Schade nur, dass Tarantino am Ende des Überraschungseffektes wegen ein absolut unwürdiges Finale liefert, dass vor allem Leute, die auf einen großen, genialen Showdown gehofft hatten, enttäuschen wird. 

Wertung:      (7/10)

 

Abschließend möchte ich auch noch meine Meinung zu beiden Filmen zusammenfassen:

Fazit "Kill Bill": Ich gebe offen und ehrlich zu, dass meine Meinung über den Film sehr durch meine (enttäuschten) Erwartungen geprägt ist. Ein Film, der ab Minute 1 einen großen Showdown verspricht, und diesen dann nicht bietet, muss einfach damit rechnen, dafür bei Zuseher Kritik und Enttäuschung zu ernten. Davon abgesehen ist das größte Problem von "Kill Bill" wohl die Teilung in zwei separate Filme. Als 3-stündiges Racheepos mit einer etwas strafferen Handlung und Inszenierung hätte dieser Film ein Meisterwerk werden können. So bleibt er ein durchaus innovativer und origineller Streifen mit vielen kultverdächtigen und erinnerungswürdigen Szenen, der jedoch alles in allem hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Abschließend bleibt festzuhalten: Kultfilm? Ja, ohne jeden Zweifel. Aber Meisterwerk? Meiner Ansicht nach leider nein...

Wertung:      (6/10)  

 

Verfasser: cornholio

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Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende…und deshalb beginne ich diese Kritik ausnahmsweise gleich mit dem Schlusssatz aus meinem Fazit zu Volume I: "Schlußendlich wird aber das Wichtigste sein wie der 2 Akt gelungen ist, denn spätestens wenn beide DVD´s erschienen sind, wird aus diesem Double Feature wieder EIN Film. Dieser Ouvertüre verleihe ich bis auf weiteres 9 von 10 Punkten."

…nun ist die Geschichte um Bill beendet und ein endgültiges Fazit kann ich immer noch nicht ziehen. Dachte ich damals noch, das man diesen Film aus rein kommerziellem Gedanken teilte, bin ich nun der Meinung, das ein mehr als 3-stündiger Kill Bill in dieser Form…also wenn er direkt nach dem Ende von Volume I noch 2 Stunden weiter gelaufen wäre, nicht funktioniert hätte. Nicht nur, weil sich diese zweite Hälfte in Tempo und Storyschwerpunkten so stark von der Ersten unterscheidet…sondern weil ich denke, das man diesen vergleichsweise ruhigen und dialoglastigen 2 Stunden nach dem spektakulären Showdown gegen die Crazy 88 und O-Ren nicht mehr die nötige Konzentration schenken könnte. Wenn aus Kill Bill auf DVD dann wirklich EIN Film werden soll, halte ich es für unerlässlich, das man die Reihenfolge der Szenen etwas ändert…so dass die erste Hälfte mehr Tiefgang und Charakterzeichnung erhält und die zweite etwas actionreicher wird…dann könnte aus diesen zwei kultverdächtigen 9/10 Filmen (um die Wertung gleich vorwegzunehmen) ein rundes Meisterwerk werden, das sich die 10/10 verdient. 

Zu Teil II wurde mittlerweile alles gesagt, aber da ich den Mittelteil dieser Kritik irgendwie füllen muss und bisher noch keinen Satz über den Inhalt verloren habe, widme ich mich noch mal einigen Höhe bzw. Schwachpunkten. 

-der Anfang, die Verbindung zu Volume I:

Hier kommt es auf die Erwartungshaltung des Zuschauers an. Ich muss zugeben, dass es etwas dauerte bis Kill Bill mich erneut fesseln konnte. Das Hauptproblem war wohl, das ich mich erst an das langsame Tempo des Films gewöhnen musste... ich wusste zwar, das er mehr auf Dialog setzt, aber ich dachte eher auf skurrile Weise ...wie man es aus Pulp Fiction gewöhnt ist und später auch in Volume II z.B. mit dem Superman Monolog geboten bekam. Stattdessen gibt es in einer Rückblende auf die Ereignisse vor dem Hochzeitsmassaker ein langes, ruhiges Gespräch zwischen Bill und der Braut, das man in dieser realistischen und vertraulichen Art nicht unbedingt erwartet hätte.

Sicher eine Szene, die ich beim zweiten Sehen mehr würdigen kann….im Kino schaffte es aber erst der Auftritt von Bud mich wieder vollkommen in Tarantino´s eigene Welt zu ziehen.

Womit wir elegant bei einem weiteren Punkt angelangt wären:

-die Charaktere

Hatte man es in Volume I scheinbar noch mit wandelnden Comicabziehbildern zu tun, bekommen jetzt zumindest Bud, die Braut und Bill einen echten Hintergrund geliefert und von den Darstellern wird mehr gefordert als einfach nur cool auszusehen. Besonders Michael Madsen, dieser ungepflegte König des B-Movies, beweist wieder einmal, das er (wenn er denn mal gefordert wird) zu erstaunlichen Leistungen fähig ist. Kaum jemand hätte dieses ausgebrannte Wrack, das einst einer der besten Killer der Welt war, besser zum Leben erwecken können. In den Momenten als er sich im Nachtclub von seinem Vorgesetzten erniedrigen lassen muss, schafft er es durchblicken zu lassen, das unter der Fassade immer noch ein gefährlicher Kern schlummert…aber zu sehr hat er sich mit seinem jämmerlichen Trott abgefunden als das er aus ihm ausbrechen wollte. Erst als es dann zur unausweichlichen Konfrontation mit der Braut kommt, zeigt sich wieder der alte Bud. So wie die Braut wird auch der Zuschauer mit einer freundlichen Prise Schrotsalz direkt in die …Rippen (um es freundlicher als Bud auszudrücken) begrüßt, als man eigentlich mit seiner schnellen Exekution rechnet. So sehr hat er ihr dann doch nicht ihre verdiente Rache gegönnt. ;)

Überraschend auch die Beziehung von Kiddow und Bill…dies ist keine einfache kalte Abrechnung…viel mehr besteht zwischen beiden immer noch eine enge Vertrautheit…wenn nicht gar eine seltsame Abart von Liebe. Fast könnte man in den letzten Minuten denken, das es Tarantino tatsächlich wagt dieses Racheepos mit einem Happy End zu beschließen. Doch nach einer letzten großen und offenen Aussprache kommt es dann doch noch zum Showdown…und dann ist er auch schon wieder vorbei bevor es richtig angefangen hat. Bereits bei Vernita Green und Elle Driver hatte Tarantino den Eindruck erweckt, das eine lange Kampfeinlage bevorsteht um sie dann unvermittelt durch eine überraschenden Aktion abrupt zu beenden. Nun bin ich sowieso kein großer Freund solcher minutenlangen Choreographieorgien…aber selbst wenn, hätte ich für diese Entscheidungen meinen Hut vor Tarantino gezogen. Diese Unberechenbarkeit…das spielen mit Erwartungen hat auf jeden Fall eins erfüllt…der Zuschauer war meist genau so überrumpelt wie der Kontrahent... und wenn etwas heutzutage selten geworden ist, dann ein großer Hollywoodfilm, bei dem nicht darauf abgezielt wird die spektakuläre, aber vorhersehbare Lösung zu wählen. 

Apropos Lösung…in Lösung kommt ein S vor und das ist der erste Buchstabe von Soundtrack…erstaunlicher Zufall…und eine perfekte Überleitung.  ;)

Obwohl Volume II in diesem Punkt nicht die Vielfalt und das Kultpotential von I besitzt, finden sich doch auch hier wieder großartige Beispiele für den Einsatz von Filmmusik. In erster Linie sind hier die Italo-Western Klänge von Ennio Morricone zu nennen, die nicht nur perfekt zu Clint Eastwood und Co. gepasst haben, sondern auch extra für dieses Werk angefertigt sein könnten. Was übrigens genau so auf einige genretypische Kameraeinstellungen zutrifft, die Tarantino sich hier entliehen hat. 

Fazit Volume II: Nach der bunten, herzhaften aber etwas inhaltsarmen ersten Fast Food Hälfte, serviert Tarantino nun im zweiten Gang ein etwas anspruchsvolleres Feinschmecker-Menü, das nicht unbedingt besser schmeckt, aber für ein ausgewogenes Filmerlebnis unerlässlich war. Wenn irgendwann auf DVD noch ein Nachtisch in Form einer runden Gesamtfassung herauskommt, dürfte es auch endlich zur Traumnote reichen…separat gebe ich auch dieser zweiten Hälfte 9/10…wobei sie schwächer als die 9 für Volume I zu betrachten ist.

Wertung:      (9/10)  

Verfasser: evildead

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