The Farther Shore

 

Veröffentlichung: 2003, 275 Seiten

Autor: Christie Golden

Verlag: Pocket Books

Ich darf mich mal zitieren: "Christie Golden versucht nun in ihrer Duologie, das Nachzuholen, was die Macher beim Voyager-Finale verpasst haben. Mit "Homecoming" ist ihr dies auch durchaus geglückt;" die Fortsetzung enttäuscht aber leider auf der ganzen Linie.

Unerbittlich breitet sich die Borg-Seuche unter der Erdbevölkerung aus. Dass ein Streik von Hologrammen das öffentliche Leben nahezu lahm legt, ist da auch nicht gerade hilfreich. Eben wegen dieses Streiks wird der Holodoc der Voyager verhaftet - was sich als großes Problem herausstellt, als Janeway klar wird, dass er der Schlüssel zur Bekämpfung der Borg-Seuche ist. Und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihre ehemaligen Kollegen von der Voyager darum zu bitten, ein letztes Mal für eine gemeinsame Sache zu kämpfen - und den Holodoc und 7 of 9 aus ihren Gefängnissen zu befreien...

Angesichts der spannenden Fortsetzung der Voyager-Geschichte im Vorgänger und dem darin geschaffenen Potential  ist "The Farther Shore" eine herbe Enttäuschung. So deutete in "Homecoming" alles darauf hin, dass zwischen der Rückkehr der Voyager und dem Auftreten der Borg-Seuche durchaus ein Zusammenhang besteht; was wirklich ein Hammer Twist gewesen wäre. Mit dieser Wendung hätte man das extrem zuckersüße Ende aus "Endspiel" nicht nur in ein bittersüßes verwandeln können, sondern hätte zugleich eine der größten Schwächen der Serie (nämlich dass sich die Voyager wieder und wieder gegen den in anderen Serien übermächtig wirkenden Feind erfolgreich durchgesetzt hat) ausbügeln können - 2 Fliegen mit einer Klappe, sozusagen. Doch leider war Christie Golden eine entsprechende Wendung wohl doch ein zu heißes Eisen - und so stellt sich in der Fortsetzung heraus, dass die Crew der Voyager nicht das geringste mit dem Ausbruch der Krankheit zu tun hat und alles nur ein Zufall war... ja sogar ein glücklicher Zufall, wenn man bedenkt, dass all dies nur wenige Wochen nach der Rückkehr der Voyager passiert und deren Crew schließlich den Schlüssel zur Rettung der Menschheit in den Händen hält.

Bereits gegen Ende des Vorgängers dürfte dem aufmerksamen Leser schon klar gewesen sein, wer hinter der Verschwörung rund um die Borg-Seuche steckt - und Gott sei Dank gibt Golden in der Fortsetzung ihr Verwirrspiel recht bald auf. Überraschend ist an dieser Wendung aber natürlich gar nichts (auch wenn es von der Autorin wohl so gedacht war), und so lässt einen diese Offenbarung eher kalt. Generell ist festzustellen dass dieser Roman im Vergleich zu "Homecoming" erstaunlich unspannend ausgefallen ist. Der Showdown an sich ist dann leider auch nicht nur wenig überraschend und recht unspektakulär, sondern bedient sich außerdem mal wieder einer Deus Ex Machina (in diesem Fall 7 of 9) um der Bedrohung Herr zu werden - was doch etwas unoriginell und erzwungen erscheint. Was diesen Roman aber schließlich wirklich runterzieht ist der Handlungsstrang rund um B'elanna Torres und die Suche nach ihrer Mutter. Der Rest der Handlung leidet ja schon mehr als genug unter der Vorhersehbarkeit der Handlung, aber hier ist es wirklich extrem. Ich will nicht spoilern, daher belassen wir es einfach bei der Feststellung, dass ich alles, was ihre Story betrifft, bis ins kleinste Detail vorhersagen konnte - was vor allem daran liegt, dass Golden hier einem wirklich abgenutzten, unoriginellen und veralteten Standardschema folgt, was dazu führt, dass nicht die von der Autorin beabsichtigten Emotionen aufkommen, sondern Langeweile und Verdruss die Gefühlswelt des Lesers bestimmen. 

Fazit: Enttäuschendes Finale einer Duologie, die mit "Homecoming" durchaus vielversprechend begonnen hat...  

Wertung:    (3/10)

Verfasser: cornholio

 

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