Die dunkle Seite der Macht

(Dark Force Rising)

 

Veröffentlichung: 1993, 474 Seiten

Autor: Timothy Zahn

Verlag: Goldmann

Trotz des Rückschlags in der letzten Schlacht setzt Großadmiral Thrawn seinen Plan zum Endsieg über die Rebellion ungehindert fort, und die neue Republik kommt mehr und mehr in Bedrängnis. Doch nicht nur die vermehrten feindlichen Aktivitäten des Imperiums sorgen für Probleme, Misstrauen und Intrigen bedrohen die junge Allianz auch von innen heraus, als Admiral Ackbar des Verrats bezichtigt wird. Während Han, Luke und Lando versuchen, die Anschuldigungen gegen den Mon Calamari zu entkräften, reist Leia nach Honoghr, um sich die Unterstützung der Noghri zu sichern. Dort macht sie nicht nur eine schreckliche Entdeckung, die ihr ein weiteres mal die Grausamkeit des Imperiums vor Augen führt, sondern gerät auch in höchste Gefahr, als Admiral Thrawn persönlich auf dem Planeten eintrifft. Überschattet werden all diese Ereignisse aber schließlich von Gerüchten, dass eine große, in den Klon-Kriegen verschwundene Streitmacht, die Katana-Flotte, gefunden wurde. Nun  entbrennt ein Wettrennen zwischen der neuen Republik und dem Imperium, denn falls es Thrawn gelingt, sich die Flotte unter den Nagel zu reißen, droht sich das Kriegsgeschick zu Gunsten des Imperiums zu wenden...

Bei Trilogien, die eine fortlaufende Handlung erzählen und auch was die Figuren und den "Ton" betrifft sehr ähnlich sind, ist natürlich üblicherweise auch die Meinung zu den einzelnen Teilen sehr ähnlich. Insofern gilt grundsätzlich das bei "Erben des Imperiums" gesagte. Zahn ist es wirklich gut gelungen, die Atmosphäre der alten Trilogie einzufangen, und auch seine neu geschaffenen Charaktere stellen eine gelungene und überzeugende Ergänzung dar. Bei "Die dunkle Seite der Macht" gibt es in dieser Hinsicht nur mehr einen Neuzugang, nämlich den corellanischen General Bel Iblis, doch auch dieser fügt sich gut in das bekannte Ensemble ein. Lediglich C'Baoth stellt wieder die Schwachstelle der neuen Figuren dar... seine Charakterisierung will einfach nicht so recht überzeugen. Vor allem ist es aber Luke's Naivität und sein fast blindes Vertrauen, dass einen vor den Kopf stößt. Immerhin ist das nicht mehr der Farmerjunge von Tatooine, sondern ein Jedi-Ritter... zwar hat er durchaus Bedenken was C'Baoth betrifft, dennoch scheint er er sich den Rat des verrückten Jedi-Meisters manchmal etwas zu sehr zu Herzen zu nehmen. 

Generell muss festgestellt werden, dass die erste Hälfte des Romans nicht unbedingt so gelungen ist. Einerseits fallen schön langsam einige Wiederholungen auf... wie Thrawns x-ter Plan, den er Captain Paellon in aller Ausführlichkeit schildern muss. Vor allem dessen weitere Skepsis ob des Großardmiral's Pläne will angesichts dessen Erfolge nicht so recht ins Bild passen. Auch sonst ist die erste Hälfte des Buchs weder sonderlich spannend noch interessant. Erst nachdem Mara sich gezwungen sieht, Luke um Hilfe zu bitten, um Karrde aus der imperialen Gefangenschaft zu befreien, kann der Roman wieder begeistern und den Leser so richtig fesseln. Vor allem die Schlacht um die Kreuzer der Katana-Flotte ist sehr spannend beschrieben und hat einige nette Momente zu liefern. Dennoch, so ganz überzeugen wie sein Vorgänger kann "Die dunkle Seite der Macht" leider nicht.

Apropos... bevor ich zum Fazit übergehe, muss auch noch auf den nicht gelungenen deutschen Titel eingehen. Der Originaltitel "Dark Force Rising" bezieht sich nämlich neben der dunklen Seite der Macht auch auf die verschollene Katana-Flotte, die auch unter dem Namen "Dunkle Macht" bekannt ist. Hier hätten die Übersetzer etwas besser aufpassen sollen, andererseits... wenn man an einige andere Übersetzungskatastrophen aus dem SW-Universum denkt (insbesondere was die Romane zu den Filmen der Original-Trilogie betrifft), vermag man diesen Schnitzer noch zu verzeihen...

Fazit: Aufgrund der schwachen ersten Hälfte insgesamt etwas schlechter als der Vorgänger, für Star Wars-Fans aber immer noch empfehlenswert, und als Mittelteil der ersten Zahn-Trilogie ohnehin unverzichtbar...

Wertung:    (6/10)

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 1993 Goldmann