23:00 - 24:00

 

Staffel 2, Folge 16

Mason hat das Flugzeug zielgenau in der Mojave-Wüste zum Absturz gebracht. Nun ist es für das Kabinett des Präsidenten Zeit, zu handeln, gilt es doch, möglichst bald einen Vergeltungsschlag durchzuführen. Nur kurz nach der Detonation der Bombe findet die CTU in Ali's Wohnung den Beweis, dass einige arabische Staaten offenbar in den Terroranschlag verwickelt sind. Erstaunlich schnell hat das Verteidigungsministerium einen Angriffsplan ausgearbeitet, dem Präsident Palmer nur äußerst widerwillig zustimmt, droht doch durch die Aktion der USA ein dritter Weltkrieg. Doch nach einem kurzen Gespräch mit Ali ist sich Jack sicher, dass die Aufnahme gefälscht ist. Ein anonymer Anrufer bestätigt dies, und willigt ein, Jack den Beweis dafür zu liefern. Im Austausch für die Informationen verlangt die Kontaktperson jedoch von Jack, Kate Warner zu ihm zu bringen...

Ich möchte mein Review diesmal mit einer Besonderheit beginnen: Nachfolgend findet ihr eine alternative Version des Dialogs zwischen Jack und dem ominösen Anrufer, die als Easter Egg auf der DVD zu finden ist(*):

JB: Ja?
OA: Hi Jack.
JB: Wer sind sie?
OA: Ich bin der Mann, der Ali erschossen hat. Eigentlich wollte ich Sie ja auch noch erwischen, aber leider haben sie zu schnell reagiert. Ich hätte natürlich gleich auf Sie schießen können, immerhin glaubt man Ali ohnehin nicht, insofern sind Sie deutlich gefährlicher für unsere Pläne, aber na ja... Sie haben ja einen Vertrag über 24 Folgen, also musste ich laut Drehbuch auf ihn feuern... Jedenfalls, nachdem ich Sie leider nicht erwischt habe, obwohl ich sie so gern abgeknallt hätte, würde ich mich jetzt gerne mit ihnen treffen... dafür gebe ich ihnen auch den Beweis, dass die Platte gefälscht war! 
JB: hmm.... *denkt kurz nach*. Ok, gern! Wann und wo?
OA: Wusste ich doch dass ihre Tochter das insgeheim von Ihnen hat.... Jedenfalls, so einfach läuft das nicht. Wir müssen sie schon ein bisschen in eine moralische Zwickmühle bringen und sie dazu zwingen, wissentlich eine Person zu gefährden, die ihnen nahe steht (ansonsten schlafen uns nach dem Ende der Bomben-Story ja noch die Zuschauer ein). Kim kann es nicht sein, da ohnehin niemand glaubt, dass die Macher sie abmurksen... wohin sonst mit den ganzen miesen Storyideen? Außerdem braucht man sie, damit sie hin und wieder ihre Nippel in die Kamera halten kann... Nein nein... völlig ausgeschlossen, dass man sie umbringt. Deshalb müssen sie mir Kate Warner bringen...
JB: Warum? Was wollen Sie von ihr?
OA: Mann, was wohl... sie abknallen natürlich! 
JB: *denkt noch einmal kurz nach* Ok, einverstanden. Wann und Wo?
OA: Also, es gibt da ein verlassenes Lagerhaus...

Ok, Spaß beiseite... Natürlich ist das sehr übertrieben ausgedrückt, aber Tatsache ist doch, dass Jack sich hier auf ein sehr gefährliches Spiel einlässt, und zwar so unvorbereitet und in freien Stücken, dass er schon ähnlich dämlich wirkt wie seine Tochter...

Doch das ist nicht das einzige Problem der ersten Folge nach dem Ende der Bombenbedrohung. So ist vor allem die erste Hälfte dieser Episode zum Einschlafen langweilig. Danach kommt zwar ein bisschen mehr Spannung auf, aber als Jack dann gar so bereitwillig in die Falle läuft, habe ich erst recht wieder das Interesse verloren. Nicht zu vergessen Tony's Wandlung vom netten Kumpel zum fiesen, arroganten Chef. Ok, ich weiß ja, das Macht korrumpiert, aber Tony ist jetzt gerade mal wenige Stunden Chef der CTU... und da sollen wir wirklich glauben, dass er bereits eine derartige "Ich bin hier der Boss"-Einstellung an den Tag legt und alle Bedenken von Jack, den er sonst so respektiert, einfach so ignoriert? Von der Szene, als er diesen mit der Waffe bedroht, ganz zu schweigen. Neben der Story in der CTU ist natürlich auch die Handlung rund um Kim nach der kurzen Verschnaufpause in der letzten Folge wieder ein Garant für heftiges "auf-die-Stirn-klopfen". Ehrlich... nach der Geschichte mit der Flucht, dem Puma, spätestens aber nach dem Freak hätte ich nicht gedacht, dass ihr Handlungsfaden jetzt noch haarsträubender und dämlicher werden könnte... und wurde in dieser Episode eines besseren belehrt. 

Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich grundsätzlich der Ansicht bin, dass es durchaus möglich gewesen wäre, auch nach der vorläufigen Showdown rund um die Bombe eine spannende Geschichte zu erzählen. Doch dafür hätte es nun mal keine so dämlichen Wendungen und ein weiteres Ultimatum (diesmal rund um den geplanten Gegenschlag der USA) gebraucht. Im Gegenteil, hätte man sich in den verbliebenen Folgen der 2. Staffel rein darauf konzentriert, die Hintermänner ausfindig zu machen, und dies eventuell noch mit einer kleinen Verschwörung innerhalb von Palmer's Reihen gewürzt, wäre es bestimmt leichter gefallen, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und die Zuschauer bei Laune zu halten. Aber angesichts derart dämlich wirkender Plot-Konstruktionen und dem Ausweichen auf gar so billige Mittel, um Spannung zu erzeugen, sehe ich was die weiteren Folgen betrifft nicht gerade hoffnungsfroh in die Zukunft...

Fazit: Für sich ankündigende dämliche Storywendungen, die vor allem in den ersten 20 Minuten vorherrschende gähnende Langeweile, die haarsträubende Handlung rund um Kim und die wenig überzeugend konstruierte Story mit Jack vergebe ich diesmal enttäuschend-katastrophale 2 Punkte... 

Wertung:         

 

Verfasser: cornholio

* ok ok... das war natürlich gelogen... aber ohne diese Einleitung hätte der Witz nicht mal halb so gut funktioniert

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