08:00 - 09:00

 

Staffel 2, Folge 1

 

Zu dieser Episode sind 2 Reviews vorhanden:

  Zum Review von evildead  (Wertung: 8/10)

  Zum Review von cornholio (Wertung: 7/10)

 

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Lange Monate ist es her seitdem Agent Jack Bauer in einem dramatischen Staffelfinale die Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Palmer verhindern konnte. Auf diesem Weg musste er harte persönliche Opfer bringen und das merkt man dem Jack Bauer der zweiten Staffel an. Verbittert hatte er sich mittlerweile aus dem Dienst zurückgezogen doch als die NSA von einem geplanten Atombombenattentat auf die USA erfährt, braucht die CTU die Hilfe ihres alten Leiters. Nur er hat die nötigen Kontakte und er verhaftete einst einen der Verdächtigen. Sofort wird hier klar, das es diesmal keine Kompromisse geben wird... um die ihm Nahestehenden zu schützen, ist er bereit fast alles zu tun. Doch die Zeit dafür ist denkbar knapp... ihm bleiben nicht mal: 24 Stunden. 

Jacks Weisheit/Zitat der Stunde:
"Das ist das Problem bei Leuten wie Ihnen, George... sie wollen Erfolge, aber sich nicht die Hände schmutzig machen. Ich würde langsam die Ärmel hochkrempeln!
...ich brauch ne anständige Säge...."

Anfangs lief diese Auftaktepisode ein bisschen zäh an, weil man erstmal zusammenfassen bzw. andeuten musste, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat. Jede Menge neuer Gesichter gilt es vorzustellen (und alte Gesichter mit neuen deutschen Synchronstimmen zu verkraften)... von Echtzeitstimmung in diesen Momenten auch noch nicht viel zu spüren. Nach etwa 20-25 Minuten sind dann aber die Fronten erstmal grob gesteckt und wenn Jack Bauer das erste Mal die CTU betritt, sind alle Bedenken, ob die zweite Staffel das Niveau halten kann, vergessen. Die Drehbuchschreiber fangen in altbewährter Form wieder an auf mehreren Fronten Spannung aufzubauen, Rote Heringe zu setzen, Charaktere verdächtig erscheinen zu lassen ...und zu schocken! Jack Bauer war bereits in der ersten Staffel kein Waisenknabe und hat die Grenzen zur Legalität oft überschritten, aber was hier am Ende dieser ersten Folge passiert, ist schon harter Tobak, den man im TV selten gesehen hat. 

Fazit:  Zahlreiche Handlungsstränge zeichnen sich ab, die durchaus das Potential besitzen, die erste Staffel an Hochspannung noch zu übertreffen. Neue interessant anmutende Charaktere kamen hinzu und die alten Figuren werden vertieft. Inszenierung und Musik wie gewohnt auf Kinoniveau... dazu ein Kiefer Sutherland, der immer charismatischer wird. Spätestens wenn nach einer Stunde das vorerst letzte Mal das Ticken der Uhr verklingt, ist man wieder vom alten Fieber gepackt und kann es kaum bis zur Fortsetzung abwarten. Wegen der etwas holprigen Anfangsphase trotzdem erstmal *nur* 8/10

Wertung:     

 

Verfasser: evildead

 

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1-1/2 Jahre sind seit dem schicksalhaften (bisher) "längsten Tag" aus Jack Bauer's (Kiefer Sutherland) Leben vergangen. Da er die CTU für den Tod seiner Frau (zumindest mit-)verantwortlich macht, hat er sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen. Auch den Kontakt mit seiner Tochter Kim (Elisha Cuthbert) hat er so gut wie verloren, da für diese das Zusammensein mit ihrem Vater immer noch zu schmerzhaft ist. Als Präsident David Palmer (Dennis Haysbert) von Agenten der NSA erfährt, dass in Los Angeles ein Anschlag mit einer Atombombe geplant ist, bittet er Jack um Hilfe. Der lehnt anfangs ab... er könnte es einfach nicht ertragen, nach seiner Frau auch noch seine Tochter zu verlieren. Schließlich erklärt er sich jedoch dazu bereit, bei diesem Einsatz mitzumachen... und schockt kurz darauf CTU-Leiter Mason (Xander Berkeley) und den Zuschauer mit seinen skrupellosen Methoden...

Zuerst möchte ich ein paar Worte über die Synchronisation verlieren, die ja aufgrund des Wechsels des Synchronstudios und damit einhergehend dem Austausch von einigen Sprechern im Vorfeld für Aufsehen gesorgt hat. Nun... natürlich bemerkt man sofort, dass David Palmer und Kim Bauer neue Stimmen haben... sonderlich beschweren kann ich mich darüber aber nicht, denn beide Sprecher konnten mich in der ersten Staffel nicht wirklich überzeugen. Zwar lag Haysbert's deutsche Stimme von Klang her nah am Original, aber ohne dem Sprecher zu nahe treten zu wollen... die schauspielerische Performance hat mich nicht wirklich umgehauen. Wo Haysbert im Original durchaus feine Nuancen (und dadurch auch Emotionen) erkennen lässt, sprach Ben Hecker so monoton als wären wir bei einem Entspannungsseminar ("Du wirst müde..."). Bei Kim's Synchronisation ist es genau umgekehrt: Während mir die Leistung der Sprecherin durchaus gefiel, wollte die doch etwas piepsig wirkende Stimme so überhaupt nicht zum Charakter passen. Alles in allem kann ich den Sprecherwechsel also nur begrüßen, ich bin mir sicher, dass wir uns alle nach 3-4 Folgen an die neuen Stimmen gewöhnt und die alten in keinster Weise mehr vermissen werden. Und so lange Kiefer Sutherland vom genialen Tobias Meister gesprochen wird, ist die deutschsprachige 24-Welt ohnehin in Ordnung...

Aber nun zurück zur Folge an sich: Es war natürlich klar, dass man in der ersten Episode nicht sofort mitten ins Geschehen springen konnte, wie man das noch bei der 1. Staffel getan hat. Diesmal galt es nicht nur, die Figuren und das Setting kurz vorzustellen, sondern auch dem Zuschauer zumindest eine Idee zu geben, was seit der ersten Staffel passiert ist. Leider konnte mich eben deshalb der Einstieg in die 2. Staffel alles in allem nicht so sehr packen, wie das der allerersten 24-Folge gelungen ist. Dies mag auch daran liegen, dass die Serie nun nicht mehr den Vorteil hat, ein völlig neues Konzept zu bieten, welches den Zuseher fasziniert, und so über die eine oder andere Schwäche oder Länge hinwegtäuscht. Dennoch ist selbst die erste Hälfte der Episode, auch wenn die nervenzerreißende Spannung hier noch fehlt, ganz gut gelungen.

Wenn Jack Bauer dann einmal das CTU-Gebäude erreicht hat, beginnt man an die besten Momente der ersten Staffel anzuschließen. In diesen Szenen zeigt sich auch deutlich, wie sehr sich Jack verändert hat. Hatte man zu Beginn der ersten Staffel noch das Gefühl, dass er seine Familie doch ein wenig vernachlässigt hat, da sein Beruf eindeutig oberste Priorität hatte, lehnt er diesmal den Auftrag ab, und versucht Kim dazu zu überreden, LA zu verlassen (womit er natürlich gegen die Bestimmungen verstößt). Danach gibt es eine wirklich wundervolle Szene, in der Jack als er gerade dabei ist, ins Auto zu steigen, eine Frau mit ihrem Kind spazieren gehen sieht... und erkennt, dass er sich nicht einfach umdrehen und all diese Menschen ihrem Schicksal überlassen kann. Dennoch haben wir hier eindeutig einen anderen Jack vor uns... vor allem ist er mittlerweile noch skrupelloser geworden. (Achtung, Spoiler! Erst lesen, wenn ihr die Folge gesehen habt!) In der Szene, als er einen Zeugen eiskalt erschießt, droht er schon fast die Sympathien des Publikums zu verlieren (Spoiler Ende). Ich kann nur hoffen, dass sich sein Verhalten in einer der kommenden Folgen erklären und dieses dann auch nachvollziehbar sein wird. Großartig dafür die letzte Szene der Folge, als sich Jack rasiert... man merkt richtig, dass hier mehr vor sich geht als reine Körperwäsche... er nimmt die Verantwortung an, stellt sich der Herausforderung und ist nun wirklich bereit, alles in seiner Macht stehende zu tun, um den Anschlag zu verhindern...

Im Großen und Ganzen hat mich dieser Auftakt also, trotz einiger Schwächen und der noch fehlenden Spannung, durchaus positiv gestimmt. Lediglich die angedeutete Storyline rund um Kim bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Bereits in der ersten Staffel war ihr Handlungsfaden, vor allem nach der 2. Entführung, eindeutig der Schlechteste, und auch diesmal dürfte sie einen größeren Anteil an Sendezeit erhalten. Denn der Vater des Kindes, für das sie als Babysitter angestellt ist, ist zumindest mal gewalttätig... und wenn die erste Vermutung nicht täuscht, dürften sowohl er als auch der zukünftige Bräutigam der 3. größeren Storyline auch etwas mit dem Anschlag zu tun haben... was dann aber schon ein wenig arg konstruiert wirken würde...

Fazit: Im Vergleich zum großartigen Einstieg in die erste Staffel hat mich diese Folge doch ein wenig enttäuscht. Es fehlt noch die nervenzerreißende Spannung, die Handlung hat mich noch nicht so recht gepackt, ich verspürte keinen allzu großen Drang zu erfahren, wie es denn nun weitergeht. Dennoch stimmt mich dieser Auftakt durchaus zuversichtlich, lediglich die Handlung rund um Kim sowie die Geschichte rund um die Hochzeit machen mir ein wenig Sorgen...

Wertung:     

 

Verfasser: cornholio

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   09:00 - 10:00

   Abschließende Kritik zu Staffel 1

   23:00 - 24:00 (Staffel 1, Folge 24)

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