Das Ende der Markab

(Confessions and Lamentations)

Staffel 2, Folge 18

Dr. Franklin ist sehr verwundert, als der x-te Markab innerhalb weniger Tage tot aufgefunden wird. Es gibt keine Anzeichen eines gewaltsamen Todes, doch kann es sich hierbei wirklich um einen Zufall handeln? Offensichtlich nicht, denn schon bald sterben noch mehr Markab, und schließlich findet Stephen endlich den Grund heraus: Die Markab werden von einer Seuche dahingerafft! Während unter den Bewohnern der Station schon bald Panik ausbricht, und sie verlangen, dass alle Markab sofort von der Station gebracht werden, weigern sich diese, auf die Ratschläge des Doktors zu hören. Für sie ist die Seuche eine Bestrafung der Götter für die Unreinen, und sie sind überzeugt, dass diejenigen, die sich nichts vorzuwerfen haben, verschont werden. Während Dr. Franklin verzweifelt versucht, ein Heilmittel zu finden, sammeln sich die Markab entgegen der Warnung des Doktors in einem Lagerraum, wodurch die Verbreitung der Seuche nur noch beschleunigt wird. Schaufeln sich die Markab mit dieser Maßnahme ihr eigenes Grab???

Mit "Das Ende der Markab" wollte man den Erfolg von "Die Gläubigen" wiederholen, doch das ist leider nicht ganz gelungen. Wenn es ein halbwegs bekanntes Volk wie z.B. die Drazi erwischt hätte, wäre es etwas anders gewesen, aber die Markab waren bisher einfach zu unauffällig, als das einem der Tod deren gesamter Bevölkerung auf B5 nahe gehen würde. Da hilft es auch nichts, wenn JMS wieder versucht, durch die Einbeziehung eines Kindes (diesmal ist es ein junges Mädchen) zusätzliches Mitleid und Interesse der Zuschauer für das weitere Schicksal der Rasse zu wecken. Und so lässt einen das Ende leider ziemlich kalt, vermutlich auch deshalb, weil dieses nach "Die Gläubigen" wohl nicht mehr ganz so überraschend ist, und man ein solches Ende inzwischen eigentlich von Babylon 5 fast erwartet.

Die im direkten Vergleich zum doch recht ähnlichen "Die Gläubigen" auftretenden Schwächen sind aber schon der einzige Kritikpunkt, die man gegen diese Folge vorbringen kann. Das Highlight ist sicher die Besessenheit des Doktors und sein Stim-Mißbrauch, der immer deutlicher zu einem Problem für ihn wird. Hier wird uns mal kein "Gott in weiß" (oder im Falle von ST üblicherweise blau *g*) präsentiert, sondern eine wirklich realistische Figur, die dem immensen Druck einfach nicht mehr gewachsen scheint. Dies ist exemplarisch für einen der größten Vorteile von B5 gegenüber Star Trek: Wir finden hier kein Heile Welt-Szenario mit praktisch unfehlbaren Charakteren vor, sondern MENSCHEN, mit all ihren Stärken und Schwächen...

Ein weiterer positiver Aspekt der Folge ist Delenn's Einsatz für die Markab, und die sich doch eher langsam und subtil (und somit auch realistisch) entwickelnde Beziehung zu Sheridan. Auch sehr gut gelungen sind die Reaktionen der Aliens, vor allem aber der Markab an sich. Ein gutes Beispiel dafür, was religiöser Aberglaube so alles anrichten kann. Zuletzt sei noch folgendes erwähnt: In "Das Geheimnis von Z'ha'dum" erfährt Sheridan, dass die Schatten nicht erfahren dürfen, dass sich die jüngeren Rassen schon auf ihre Rückkehr vorbereiten. Dementsprechend geschockt ist er auch, als er erfährt, dass Keffer schon seit längerem in seiner Freizeit auf der Suche nach einem Schattenschiff ist, und verbietet ihm kurzerhand weitere derartige Ausflüge. Ein kleines, aber feines Detail, dass zeigt, dass Kontinuität bei Babylon 5 durchaus ernst genommen wird.

Fazit: Auch wenn diese Folge nicht ganz an "Die Gläubigen" herankommt, so ist sie dennoch eine recht gute Folge, die vor allem durch die kritische Betrachung wissenschaftsfeindlicher und ignoranter religiöser Einstellungen sowie den Charaktermomenten mit Doktor Franklin punkten kann...
Wertung: (8/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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