Eigenarten

(Singularity)

 

Staffel 2, Folge 9

T'Pol möchte ein Schwarzes Loch in einem Dreisternsystem erkunden, und Archer kommt dieser Bitte nur zu gerne nach. Während der Reise haben die Besatzungsmitglieder genug Zeit, um einigen mehr oder weniger wichtigen Beschäftigungen nachzugehen: Trip kümmert sich um den Sessel des Captains, da sich dieser ein wenig kritisch über die Bequemlichkeit geäußert hat. Archer wiederum soll ein Vorwort für ein Buch über seinen Vater schreiben. Reed ist mittlerweile ganz damit beschäftigt, die Sicherheitsprotokolle der Enterprise zu verbessern. Hoshi springt für den erkrankten Koch ein, und Phlox möchte unbedingt herausfinden, was es mit Mayweathers Kopfschmerzen auf sich hat. Mit der Zeit bemerkt T'Pol jedoch, dass die Besatzungsmitglieder der Enterprise von ihren Aufgaben nahezu besessen zu sein scheinen. Des Rätsels Lösung ist eine Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Gehirns, ausgelöst durch die Strahlung des schwarzen Lochs. T'Pol ist die Einzige, die davon nicht betroffen zu sein scheint. Doch allein kann sie das Schiff nicht aus der Gefahrenzone bringen, und sofern ihr dies nicht gelingt, wird die Crew in wenigen Stunden sterben...

Die Enterprise-Machen haben sich offenbar meine Kritik an der letzten Folge zu Herzen genommen. Sie sehen nun offenbar ein, dass es einfach nicht reicht, ein lebensbedrohliches Szenario rund um den Captain und ein beliebig austauschbares weiteres Besatzungsmitglied zu schaffen, um Spannung zu erzeugen...
deshalb ist es diesmal gleich die gesamte Crew!! Bravo, Leute! Eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung, aber mal ehrlich, dass könnt ihr doch noch besser, oder? Das nächste Mal nehmt doch bitte gleich die ganze Menschheit, oder noch besser, das gesamte Universum!!! *lol* 

Nun mal ehrlich: Wäre diese Folge nicht genau so (un)interessant und (un)spannend  gewesen, wenn die Crew der Enterprise "nur" besessen geworden wäre??? Einige werden jetzt vielleicht einwerfen, dass dies nötig war, um T'Pol einen Grund zu geben, so schnell wie möglich vom schwarzen Loch wegzufliegen. Sorry, Leute, aber das hätte man auch anders lösen können: Die Enterprise hätte aufgrund eines Unfalls einfach nur RICHTUNG schwarzes Loch "stürzen" müssen, und schon hätte man die Storyline rund um T'Pol genau so weiterführen können, wie es dann schließlich auch geschehen ist...

Positiv hervorzuheben sind bei dieser Folge natürlich die witzigen Teile der Handlung, die sich mit dem "Captain's Chair" und dem "Reed Alert" befassen *g*. Vor allem letzteres ist sehr gelungen, da sich viele ironische Anspielungen auf frühere ST-Serien und -Filme darin verstecken. Man fragt sich nach dieser Folge, ob die Macher den Gag mit Reed & Red schon immer geplant hatten, oder ob es sich hier einfach um eine glückliche Fügung des Schicksals handelt *g*. 

Soweit zum Positiven, was gibt es außer der ach-so-bedrohlichen Situation für die Crew sonst noch an dieser Folge auszusetzen? Zuerst muss man leider erwähnen, dass eigentlich alle für Enterprise so typische Schwächen auch hier wieder zu finden sind: Die Geschichte ist nicht sehr originell ("The Crew goes mad" - sowas hatten wir nun wirklich schon oft genug...) und nicht sonderlich spannend, und auch das "Der Captain, unser Held"-Syndrom feiert ein nichtgefeiertes Comeback, ist er doch der Einzige, der es schafft, die veränderte chemische Zusammensetzung seines Gehirns mit all ihren Auswirkungen durch reine Willenskraft zu besiegen...

Wo wir grad schon mal dabei sind... also gut, ok, ich will die Idee mal schlucken, dass ein Ungleichgewicht verschiedener Stoffe im Gehirn eine Art Besessenheit auslösen kann. Nur... warum bezieht sich diese Besessenheit nur darauf, was man zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Ungleichgewichts gemacht hat? Warum kann sich diese Besessenheit nicht auch auf andere, wichtigere Dinge, die später hinzukommen, konzentrieren? Auch finde ich es ein wenig seltsam, dass T'Pol es schafft, Archer nur mit einer kalten Dusche und Kaffee zumindest teilweise von den Symptomen zu heilen. Denn inwiefern DAS Auswirkungen auf die Hirnchemie haben soll, soll mir bitte mal einer erklären...

Fazit: "Eigenarten" ist ganz bestimmt kein Highlight, bietet aber aufgrund der Besessenheiten der Crew und einigen witzigen Anspielungen durchaus akzeptable Unterhaltung... 

Wertung:   (4/10)

 

Verfasser: cornholio

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