Mr. Monk und der Fernsehstar

(Mr. Monk and the T.V. Star)

Staffel 2, Folge 12

Der Fernsehstar Brad Terry ist bei seiner Ex-Frau untergetaucht, um der Presse zu entfliehen - doch natürlich bekommt diese Wind davon und steht schon bald vor der Tür. Widerwillig stellt er sich der Meute, und kurz darauf erklingt aus dem Haus ein Schrei. Offenbar wurde Terry's Ex-Frau ermordet. Während die Polizei einen verrückten weiblichen Fan in Verdacht hat, ist sich Monk sicher, dass Brad Terry höchstpersönlich dahinter steckt...

 "Mr. Monk und der Fernsehstar" hat eine große Stärke und eine große Schwäche. Letztere ist leicht erklärt und dürfte für regelmäßige Leser meiner Monk-Reviews keine Überraschung darstellen: Der Fall ist leider wieder einmal weniger gelungen, da er einfach zu vorhersehbar ist. So wie der Anfang der Folge inszeniert wurde, war doch völlig klar, dass Brad hinter dem Mord steckt. Mit dem Schrei konnte man mich schon überhaupt nicht täuschen, denn diesen Trick hatte ich quasi sofort ausgeklügelt. Und hiermit feiert leider wieder einmal ein altbekanntes Monk-Problem sein Comeback: Es ist schwer, Monk seine Genialität abzunehmen, wenn er 40 Minuten Sendezeit für die Lösung eines Mordfalls braucht, den man selbst bereits noch vor der Titelmelodie aufgeklärt hatte. Besonders störend ist auch hier wieder, dass natürlich niemand dem guten Monk glauben wird. Konnte man das zu Beginn der 1. Staffel noch halbwegs verzeihen, wirkt es mittlerweile einfach nur mehr unheimlich konstruiert. Vor allem Sharona sollte es doch nun wirklich besser wissen - und insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Gute nur 2 Folgen später bestimmt behauptet, Monk würde sich nie irren, will ihre Uneinsichtigkeit bei diesem Fall so überhaupt nicht ins Bild passen. 

Die angesprochene große Stärke, die schließlich auch dazu führt, dass man trotz des äußerst mäßigen Falls noch gut unterhalten wird, sind die selbstironischen Untertöne, vor allem bezüglich der Titelmusik. Es ist einfach köstlich, wie die Aufregung innerhalb der Monk-Fans wegen der neuen Titelmusik ab der 2. Staffel hier karikiert wird. Tatsache ist: Auch in unseren Breiten war die neue Titelmusik durchaus umstritten und heftiges Diskussionsthema unter den Monk-Fans. Wenn dann schließlich Sharona und ein treuer weiblicher Fan der Fernsehserie immer wieder darüber diskutieren, wie viel besser die alte Melodie doch war, fühlt man sich einfach unweigerlich an all diese Diskussionen zurückerinnert, und beginnt unwillkürlich zu schmunzeln. Das Einspielen der alten Melodie am Ende der Folge schließt diese Parodie schließlich kongenial ab. Doch nicht nur die eigene Serie bzw. deren Fans wurden hier teilweise durch den Kakao gezogen - so lässt sich bei den Dreharbeiten zur Krimiserie doch der eine oder andere ironische Seitenhieb auf CSI und Konsorten erkennen - von witzigen Anspielungen wie jene um den "unwichtigen" Autor ganz zu schweigen. Alles in allem lässt sich also festhalten: So dürftig der Fall auch gewesen sein mag, so gelungen waren die parodistischen Elemente. 

Fazit: Der Fall kann leider wieder einmal nicht überzeugen, dafür trumpft "Mr. Monk und der Fernsehstar" mit herrlich (selbst)ironischen Anspielungen auf. 

Wertung:  (6/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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