Tag der Haftbefehle

(The Spread)

 

Staffel 1, Folge 3 

Großreinemachen im Bezirk Farmington. Captain Aceveda ordnet die Ausführung aller noch ausstehenden Haftbefehle an und seine Untergebenen dürfen somit in alle Ecken und Winkel ausschwärmen um vorher durchs Netz gefallene Subjekte aufs Revier zu bringen. Für Vic Mackey und sein  Strike Team im Normalfall kein Problem. Während andere Polizisten sich mit Hausdurchsuchungen herrumschlagen müssen, reicht bei ihm ein Anruf und die Gesuchten stehen wenig später in der Warteschlange um sich erfassen zu lassen. Lediglich einen Haftbefehl führt das Team persönlich aus. Bei diesem Einsatz gerät ihnen durch Zufall auch der Basketballstar Derrick Trip ins Netz. Anstatt ihn aufs Revier zu bringen hat Mackey aber seine ganz eigenen Vorstellungen einer Bestrafung. Währenddessen fahnden Dutch und Wyms nach einem Mann, der Vic´s spezielle Bekannte, die Prostituierte Connie vergewaltigen wollte und der womöglich bereits 3 weitere Huren ermordete. 

Nach dem spektakulärem und knallharten Auftakt und den daraus entstehenden Konsequenzen in Folge 2 präsentiert sich The Shield in dieser 3-ten Episode erstmals weitgehend von seiner humorvollen Seite. Cops, die den Star eines Basketballteams für einen Tag in Privatgewahrsam nehmen um ihren Team damit einen Vorteil zu verschaffen und nebenbei vielleicht noch einen Wettgewinn zu erzielen, sieht man schließlich nicht alle Tage. Würde The Shield die Kritik allein auf die Geldgeilheit des modernen Sportzirkus konzentrieren und nicht erwähnen das Neid dabei eine große Rolle spielt…man würde fast erwarten das Al Bundy mit Zeitung unterm Arm aus dem WC marschiert. Obwohl es im zweiten Handlungsstrang um Mord und Vergewaltigung geht, steht auch dort bei Verhaftung und Verhör der schwarze Humor eindeutig im Vordergrund. Bemerkenswert ist zu diesem Punkt noch, dass erneut Dutch’s Übereifer…sein Streben nach Anerkennung deutlich zum Vorschein kommt. Anstatt sich erstmal auf die Lösung dieses einen Falles zu konzentrieren versucht er krampfhaft daraus einen großen Serienkillerfall zu konstruieren und verstrickt sich schließlich so, das der Täter nur dank eines geschickten Tricks von seiner Partnerin Detective Wyms überführt werden kann. 

Fazit: Obwohl der Tag der Haftbefehle für The Shield Verhältnisse fast schon bemerkenswert ruhig von statten ging, konnte auch diese Episode auf ganzer Linie überzeugen. Neben den erwähnten (gelungenen) humorvollen Einlagen wurde auch die Charaktervertiefung nicht vergessen. Mackeys rechte Hand Shane Vandrell hat weiterhin schwer mit den Ereignissen aus der Pilotfolge zu kämpfen, Julien Lowe, der noch etwas naive und ungeschickte Anfänger erfährt ein besonders in Traumschiff Surprise Tagen angenehm unspektakuläres Outing und Mackey höchst selbst muss sich Sorgen um seinen Sohn machen.  Gepaart mit der gewohnt erstklassigen Inszenierung ergibt dies unterm Strich zwar nicht unbedingt ein Highlight, aber allemal hochklassige TV-Unterhaltung, die dank vieler noch offener Fragen Lust auf mehr macht.

Wertung:                   (8/10)

 

Verfasser: evildead

 

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