Die Macht des Speichers
(Revisions)
Staffel 7, Folge 5
SG-1 besucht einen Planeten, dessen Atmosphäre für menschliche Lebewesen mittlerweile eigentlich nicht mehr geeignet ist - bis auf eine kleine, durch ein Energiefeld geschützte Kuppel. In eben jener Kuppel wohnen die letzten Überlebenden des Planeten, durch eine Art "Headset" immer mit dem Speicher verbunden. Dieser dient den Bewohnern dazu, alle benötigten Daten direkt abrufen zu können. Allerdings hat das Gerät noch einen anderen, deutlich zwielichtigeren Zweck: Er manipuliert die Erinnerung der Bewohner, um das schreckliche Geheimnis rund um die Kuppel zu verbergen: Sie steht kurz davor, zusammenzubrechen. Dr. Carter versucht verzweifelt, die Leute davon zu überzeugen, dass sie die Kuppel verlassen und auf einen anderen Planeten siedeln müssen, doch diese stehen fest unter der Kontrolle des Speichers und wollen davon nichts wissen. Die Lage spitzt sich zu, als Daniel Jackson in den Aufzeichnungen des Volkes ein Dokument findet, welches ein schreckliches Geheimnis bezüglich der Kuppel offenbart...
"Die Macht des Speichers" zeigt wieder mal die Möglichkeiten des Stargate-Konzeptes, aktuelle Probleme in einen phantastischen Kontext zu setzen und dadurch überspitzt anzuprangern - eine Stärke, für die früher die Star Trek-Serien zuständig waren. Gleich 2 Thematiken auf einmal werden in dieser Folge aufgegriffen, einerseits die Zerstörung der Umwelt durch Industrie und Abgase, und andererseits die Abhängigkeit von Technologie. Doch eine nett ausgewählte Thematik macht natürlich noch lange keine gute Folge. Gott sei Dank wurden diese beiden Themen in eine sehr interessante und erstaunlich ruhige Geschichte eingebaut, die mit den üblichen Stargate-Stärken (wie O'Neill's witzige Kommentare) aufwarten kann, und vor allem gegen Ende der Episode (bei der erneut dem Genre der Zombie-Filme Tribut gezollt wird) ordentlich an Spannung und Tempo gewinnt. Weiters positiv hervorzuheben sind die Gaststars bzw. die von ihnen portraitierten Figuren. Vom kleinen Jungen, der O'Neill zu verehren scheint über Jackson's eifrige Helferin in der Bibliothek bis hin zum Techniker, den Carter schließlich vom Versagen der Technologie überzeugen muss, werden uns durchgehend sympathische und vor allem gut gezeichnete Charaktere serviert, die einem das Gefühl geben, wie das SG-1 Team in eine "lebendige" Welt einzudringen und diese kennen zu lernen. Obwohl wenig Zeit für die eigentliche Charakterisierung bleibt, wirken die Figuren nicht eindimensional und/oder langweilig, sondern hauchen im Gegenteil dem Setting Leben ein und sind damit für die tolle, "reale" Atmosphäre der Geschichte mitverantwortlich. Der zweite wichtige Aspekt in dieser Hinsicht und zugleich eine der großen Stärken der Episode ist die Inszenierung. Wenn auch diese "nur" leicht überdurchschnittlich wirkt und man sich nichts wirklich überragendes erwarten sollte, hat mir die gemächliche und zugleich sehr flüssige Inszenierung (mit langen Kamerafahrten, vielen "Beobachter"-Einstellungen von erhöhter Position etc.) sehr gut gefallen, und trägt nicht nur zur Atmosphäre der Episode bei, sondern unterstützt damit auch perfekt die Geschichte.
Fazit: "Die Macht des Speichers" ist eine jener gelungenen Einzelepisoden, die sich durch eine originelle Idee, eine interessante Geschichte und einer gelungenen Inszenierung auszeichnen, und denen es ohne große Spannung oder Action gelingt, den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Wertung: (8/10)
Verfasser: cornholio
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