Colson

(Covenant)

 

Staffel 8, Folge 8

Alex Colson, seines Zeichens Milliardär und Geschäftsführer eines der größten Unternehmen der Welt, behauptet unwiderlegbare Beweise dafür haben, dass Aliens existieren, und die Menschheit sich schon seit Jahren, ohne wissen der zivilen Bevölkerung, mit diesen fremden Mächten im Krieg befindet. Er gibt der Regierung 24 Stunden Zeit, reinen Tisch zu machen und die Menschheit über diese Situation aufzuklären, falls dies nicht passiert will er dies selbst übernehmen. und diese binnen 24 Stunden präsentieren, wenn Regierung dem nicht zuvorkommt. Col. Carter und Dr. Jackson sollen ihn nun besuchen und einerseits mehr über diese Beweise herausfinden und andererseits versuchen, ihn doch noch umzustimmen. Doch Colson ist davon überzeugt, dass die Menschheit die Wahrheit erfahren muss, und hält an seinem Plan fest... und präsentiert in seiner nächsten Pressekonferenz einen lebenden Asgard. SG-1 staunt nicht schlecht - und auch wenn es ihnen dank eines gewieften Plans gelingt, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen dass es sich dabei nur um einen Trick von Colson handelt, stellt sich die Frage, was man bezüglich Colson unternehmen soll...

So sehr ich Stargate auch schätze, "Colson" hat mir ein großes Problem aufgezeigt, welches mir wie ich zu meiner Schande gestehen muss eigentlich erst bei dieser Folge so richtig bewusst geworden ist, nämlich wie sehr die Macher den Mut verloren haben, mal so richtig fies zu sein. Bei aller Unterhaltung fehlen mir irgendwie die großen Themen und/oder die mutigen Geschichten. Die Ausgangssituation aus "Colson" hat mich zum Beispiel sehr an die Folge "Sha're's Rückkehr" aus der 2. Staffel erinnert. Wir erinnern uns, damals hatte ein Reporter gedroht, das SG-Programm auffliegen zu lassen. Was war das Ergebnis: Es gab einen "Unfall", und er wurde überfahren. Ich gebe ja zu... es wurde nie 100%ig gesagt, dass das Militär dahintersteckt - aber es wurde zumindest angedeutet. Heutzutage scheint den Machern jedoch leider der Mut zu einer ähnlich knallharten Entwicklung zu fehlen - und eben deshalb ist "Colson" wohl bei mir im Endeffekt auch so durchgefallen. Die ganzen Reaktionen auf die Ankündigung des Milliardärs wollen einfach so überhaupt nicht passen. Ich gestehe gerne ein, dass die Ausgangssituation in "Colson" im Vergleich zu "Sha're's Rückkehr" eine gänzlich andere war. Die Person, die damit droht, die Menschheit über die Existenz von Außerirdischen zu informieren, steht in der Öffentlichkeit, und hätte sich wohl nur schwer aus dem Weg schaffen lassen, ohne Aufsehen zu erregen und Argwohn zu schüren. Außerdem hatte man nicht die geringste Ahnung, was für Beweise Colson hat, und wie stichhaltig diese wirklich sind. Trotzdem war mir die erste Reaktion auf seine Ankündigung deutlich zu weich - nicht nur von Seiten der Regierung und des Stargate-Programms, sondern auch des Trusts, die erst nach der Präsentation des Asgards einen Mordanschlag auf ihn verüben und nach dessen Misslingen erneut in der Versenkung verschwinden und sich nicht mehr weiter um ihn zu kümmern scheinen. Das größte Defizit der Folge ist jedoch, dass man nicht das geringste darüber erfährt, wie die Öffentlichkeit auf Colson's Präsentation reagiert. Schock? Panik? Unglauben? Staunen? Freude? Dadurch wird man vom Geschehen seltsam distanziert. 

Danach gibt es einen komischen Trick mit Thor zu bestaunen... seh' ich das richtig, die ganze Zeit waren die Asgard beschäftigt, wo man sie immer wieder hätte brauchen können, und jetzt ist sie auf einmal wieder da? Schön langsam entwickeln sich diese wirklich zu einer Deus Ex Machina. Jedenfalls war die Folge ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nicht mehr interessant, da alles viel zu harmlos war. Anstatt sich wirklich ernsthaft mit der Frage, wie man mit Colson nun umgehen soll auseinander zu setzen und diese in den Mittelpunkt zu stellen, dabei eventuell auch etwas düstere Lösungsmöglichkeiten in betracht zu ziehen, tänzelt man um diese Frage eher herum und traut sich scheinbar nicht so recht, dieses heiße Eisen anzufassen. Das Ergebnis ist eine weichgespülte Folge, die zwar als Einstieg für neu gewonnene Fans interessant sein könnte, den Stargate-Veteranen jedoch wohl nicht das Geringste zu bieten hat. Da hilft es auch nichts, wenn man am Ende noch schnell versucht, mittels eines Selbstmordes etwas düstere Stimmung zu verbreiten - zu diesem Zeitpunkt waren mir alle handelnden Figuren einfach schon völlig egal, ich hatte gänzlich abgeschaltet, dementsprechend kalt ließ mich auch diese Wendung. Dass man noch dazu zu keinem Zeitpunkt auf Colson's Seite ist, hilft auch nicht gerade. Anstatt sich ernsthaft mit der Frage auseinander zu setzen, was nun geschehen soll, ob man die Menschheit einweihen soll oder nicht, gibt Stargate viel zu deutlich die Antwort darauf vor, ohne sie wirklich in Frage zu stellen oder ernsthaft zu thematisieren. Und eben damit machen es sich die Produzenten einfach viel zu leicht...

Fazit: Holprig... das ist das erste Wort, dass mir zu dieser Folge einfällt. Man hatte offenbar im Team eine gute Grundidee - aber wusste dann mit dieser nicht so recht was anzufangen, bzw. war nicht mutig genug, um diese wirklich zu forcieren. Das Ergebnis ist viel zu harmlos, unverzeihlich oberflächlich und leider auch überwiegend langweilig...

Wertung:        (3/10)

 

Verfasser: cornholio

 

  8x09 - Die Vertreibung

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Screenshot © SciFi; Der Bildausschnitt entstammt dem Screenshot-Archiv der Seite Stargate-Planet.de