Der apokalyptische Reiter - Teil 1

(The Fourth Horseman - Part 1)

 

Staffel 9, Folge 10

Ein SG-Team dass inkognito einer Ori-Messe beiwohnte wurde mit der sogenannten Prior-Pest infiziert. Da die Ansteckung nicht rechtzeitig entdeckt wurde und die Mitglieder des Teams auch schon Kontakt mit der Außenwelt hatten, verbreitet sich die tödliche Krankheit nun wie ein Lauffeuer unter der amerikanischen Bevölkerung. Während Samantha Carter gemeinsam mit dem zurückgekehrten Antiker Orlin an einem Heilmittel arbeitet, gelingt es Dr. Lee, eine Waffe zu entwickeln, welche die übersinnlichen Kräfte der Priore ausschalten sollte. Eine Erfindung, die bei einer Mission von SG-1 gleich in der Praxis getestet werden soll - braucht man doch für das Heilmittel eine DNA-Probe des Priors, der das SG-Team infiziert hat...

Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo man zwar mit einer Folge mit durchaus spannendem offenen Ende in die Pause zur Mitte der Staffel gegangen ist, gibt es diesmal - wie auch für Atlantis - einen richtigen Mid-Season-Cliffhanger zu bestaunen. Na ja, bestaunen ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn auch wenn die gelungene Wendung am Ende ohne jeden Zweifel noch das beste an dieser Episode war und dem eher billigen und einfallslosen Cliffhanger-Ende aus "Atlantis" definitiv vorzuziehen ist, nägelbeissend auf die Fortsetzung wartend hat es mich jetzt nicht gerade zurückgelassen. Ich denke, dass dies teilweise auch mit einer Inflation an Cliffhangern - sowohl im TV generell als auch Stargate im Speziellen - zu tun hat. Wenn man mindestens 2x pro Staffel (bei den Stargate-Serien eben üblicherweise 1x genau in der Mitte und am Ende der Season) ein solches offenes Ende präsentiert, wird man nicht nur sehr vorhersehbar, sondern es wird mit der Zeit auch langweilig. Wie jedes Stilmittel kann sich nun mal auch jenes der Cliffhanger schnell mal abnutzen. Im Serienbereich haben wir z.B. mit "24" und "Lost" 2 Serien, die Cliffhanger am laufenden Band produzieren (aber wenigstens die Güte haben diese auch innerhalb der Staffel an durchaus willkürlicher Stelle zu platzieren und so zumindest nicht allzu vorhersehbar zu werden), und auch Stargate greift mir mittlerweile einfach zu oft darauf zurück. Was früher wirklich für Spannung gesorgt und einem das Warten auf die nächste Folge zu einer regelrechten Qual gemacht hat, ist mittlerweile nur mehr ein schlichtes Gimmick. Doch genug über die Cliffhanger-Inflation gelästert, was gibt es zur Episode sonst noch zu sagen? Leider nicht allzu viel: Wie auch schon in den letzten Stargate-Folgen plätscherte die Handlung eher gemächlich vor sich hin und war weder sonderlich spannend, noch konnte sie in auf sonst eine Art mein Interesse wecken. Die Entwicklung rund um den Ori-Virus  war mir sogar teilweise schon wieder zu übertrieben und wirkte stellenweise wenig glaubhaft. Positiv fielen mir lediglich einige witzige Szenen mit Dr. Lee, das kurze Wiedersehen mit General Hammond sowie die bereits erwähnte Wendung rund um "Prior" Gerak auf. Letztere erscheint mir vor allem für die Zukunft vielversprechend, denn waren die Priore bisher eher gesichtslose und austauschbare Feinde, hat man damit wohl einen neuen und interessanten neuen Hauptfeind geschaffen...

Fazit: Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nur wenige Tage zuvor die Atlantis-Folge "Die verlorenen Männer" gesehen habe, aber... momentan wird mir im SG-Universum das Stilmittel der Cliffhanger etwas zu inflationär verwendet - wodurch diese leider stark an Wirkung verlieren und nur mehr Schatten jener Wendungen sind, mit denen sowohl Stargate als auch andere Science Fiction-Serien in der Vergangenheit aufgewartet haben. Der Rest der Folge bot leider erneut nur ansprechende Unterhaltung ohne jegliche Besonderheiten. Hoffentlich gelingt es Stargate, sich nach der Pause zur Mitte der Staffel wieder zu erholen, denn im Moment ist mein Haupteindruck zur Serie: Schön langsam wird's fad...

Wertung:            (5/10)

 

Verfasser: cornholio

Review veröffentlicht am 07.10.2006

 

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