Die französische Vize-Meisterin im Porträt

Dieses Foto zeigt Nathalie am Eis

Nathalie wuchs in Marseille, in einem von Sport geprägten Elternhaus auf. Der Vater, Journalist einer renommierten französischen Tageszeitung, war selbst Schwimmer, Leichtathlet und im Besonderen nordafrikanischer Meister im 100m-Sprint. Die Mutter, bekannte Eiskunstlauftrainerin, stammt aus Wien und vererbte Nathalie die dominanten Eiskunstlaufgene. Als erfahrene Trainerin nahm sie die Betreuung ihrer Tochter in die eigenen erfolgreichen Hände. Surya Bonaly, mehrfache Europa- und Vizeweltmeisterin, war später ihre bekannteste Schülerin.

 

Das Leben der Familie ordnete sich stets den sportlichen Erfordernissen der Tocher Nathalie unter. Als die Kunsteishalle in Marseille geschlossen worden war, übersiedelte die Familie nach Chamonix, dann nach Nizza und zuletzt nach Paris.

 

Zu Nathalies weiteren Betreuern zählten die Größen des internationalen Eiskunstlaufsports wie Alain Giletti, Jean Christophe Simon und Didier Gailhaguet. In Paris wurde die vielversprechende Sportlerin außerdem im renommierten Sportinternat I.N.S.E.P. aufgenommen.

Zu den größten Erfolgen zählten der Titel einer französischen Vizemeisterin und die Anerkennung ihres Talentes durch die Aufnahme in den Hoffnungskader Frankreichs. Die greifbare internationale Karriere fand aus persönlichen Gründen nach dem Grand Prix von St. Gervais ein abruptes Ende.

 

Als französische und österreichische Doppelstaatsbürgerin wurde sie danach in Wien mit offenen Armen aufgenommen. Nach einjähriger Pause schüttelte sie selbst Dreifachsprünge aus dem Fußgelenk. Das Feuer für den Eiskunstlaufsport war jedoch, ohne dass sie es sich eingestehen wollte, längst endgültig erloschen. "In meiner aktiven Zeit hatte ich vier Trainingseinheiten pro Tag" erzählt Nathalie. "Bei Unterrichtsbeginn in der Schule hatte ich schon mein erstes Training in den Beinen - Beginn 6 Uhr morgens."

 

Trotz des umfangreichen sportlichen Programms absolvierte Nathalie zusätzlich ihre berufliche Ausbildung in einer französischen Modeschule.

"Die Sommerferien verbrachte ich jedes Jahr bei meinen Großeltern in Dornbach." So war ihre Liebe zu Wien im Laufe ihres Lebens allmählich gewachsen.Bis sie 1992 letztlich nach Österreich übersiedelte.

Während der jahrelangen Absenz vom Eiskunstlauf widmete sich Nathalie ihrer inzwischen neu gegründeten Familie und ihrem Beruf in der Modebranche. Die Liebe zum Eislaufsport entdeckte sie wieder nach der Geburt ihres Sohnes Philipp.

Dieses Foto zeigt Nathalie am Eis

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Nachdem Nathalie die Ausbildung zum Fachwart für Eiskunstlauf erfolgreich absolviert hatte, kam sie über Empfehlung aus berufenem Munde zur Mödlinger Eislaufabteilung (p.A. Hofrat Sigmar Janisch). Seit damals ist Nathalie ein unverzichtbares Mitglied des Betreuerstabes. Sie fällt durch ihren einfühlsamen und liebevollen Umgang mit dem Eislaufnachwuchs besonders auf.

 

Mit ihrem treffsicheren Instinkt und ihrer Erfahrung bringt sie eine Idee auf den Punkt, der nicht nur der MEA interessant erscheinen sollte. Sie findet Eishockey faszinierend und schlägt deshalb eine eislauftechnische Ausbildung der Spieler des ansässigen Vereins durch die Mödlinger Eislaufabteilung vor. Ein Weg, der in Russland, wie allgemein bekannt, sehr erfolgreich beschritten wurde. Der messerscharfen Schlussfolgerung, wer die Technik beherrscht, verzichtet gerne auf Brutalität, kann sich kein kritischer Verantwortungsträger entziehen.

 

Aufgrund des angenehmen Ambientes innerhalb der MEA, wurde Mödling zu ihrer sportlichen Heimat. Sie würde gerne öfter im Turnverein Mödling unterrichten, als es die Trainingszeiten gestatten. Gleichzeitig wurde die französische Vize-Meisterin bei der Kunsteisbahn Engelmann in Wien tätig.

Auf besonderen Wunsch unterrichtet Nathalie auch in französischer Sprache.