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Pflanzenwelt Klima
Sehenswert
LANDESNATUR
Australien hat eine wenig gegliederte
Küste. Die Oberflächenformen sind überwiegend flach (Tafelländer) und werden nur
von
Inselbergen (Ayers
Rock) und
einzelnen Mittelgebirgen überragt. An der Ostküste verläuft das 3000 km lange
Faltengebirge der Great Dividing Range (im Mt.
Kosciuszko
2231 m), das nur im Süden streckenweise Hochgebirgscharakter hat. Australien
ist äußerst gewässerarm; Murray und Darling bilden das einzige größere Flusssystem des Kontinents. – Im Norden bei feuchtheißem Klima tropische Baum-
und Grassavannen, an der Küste Regen- und
Mangrovewälder. Außer dem Südwesten und Südosten erhält nur noch der Osten
ausreichend Niederschlag. Das gesamte Innere und der Westen
sind Trockenräume, die von Wüste, Halbwüste und Trockenbusch eingenommen werden.
Bedingt durch die Lage südlich des Äquators steht in Down Under alles auf dem
Kopf: Im Winter ist Sommer und umgekehrt. Zudem kennen die Aussies keinen
richtigen Winter. Abgesehen von den Snowy Mountains, Tasmanien und im Nordosten
Victorias betrachten Australier Temperaturen von 15 Grad als bereits „eiskalt“.
Es gibt stark unterschiedliche Klimazonen: Tropisches Wetter mit Trocken- und
Regenzeiten bestimmt die ganze Nordküste. Der Sommermonsun überschwemmt
bisweilen riesige Gebiete und bringt Zyklone (Wirbelstürme) mit sich.
Ein ausgeprägtes Kontinentalklima herrscht im Inneren des Landes. Tag- und
Nachttemperaturen schwanken bis zu 20 Grad. Sommertage bis zu 50 Grad und
Winternächte bis zu 0 Grad sind keine Seltenheit. In Bezug auf Niederschläge
gilt: Je näher man ins Zentrum des Landes kommt, desto weniger regnet es.
Die Westwindzone dominiert das Wetter in Western Australiens und die Küste von
South Australia. Feuchte, kühle Winter und trockene, heiße Sommer sind die
Folge.
Milde, trockene Winterzeiten, aber schwüle und feuchte Sommer gibt es an der
Ostküste. Subtropisch ist das Klima zwischen Rockthampton und Coffs Harbour.
Hier erfahren Sie das aktuelle Wetter
in Australien.
Wann die beste Reisezeit ist, richtet sich wegen der unterschiedlichen
Klimazonen sehr danach, in welche Regionen der Besuch gehen soll. Der
australische Sommer, also europäischer Winter, ist ideal für West Australia, New
South Wales und Victoria. Zu dieser Jahreszeit befindet sich jedoch der Norden
in der Regenzeit mit sintflutartigen Niederschlägen. Daher ist für dieses Gebiet
die Trockenzeit von Mai bis Oktober empfehlenswert. Auch Zentralaustralien ist
im australischen Sommer extrem heiß. Down Unders Frühjahr und Winter sind daher
angenehmer.
Die Übergangszeiten Frühling und Herbst eigenen sich am besten für Reisen durch
mehrere Klimazonen.
PFLANZENWELT
Australiens Pflanzenwelt ist
fremdartig. Das trockene "Buschland" von Westaustralien birgt 9.000 Arten von
blühenden Pflanzen, verglichen mit nur 1.500 in Großbritannien. Hunderte von
Baumarten existieren gleichzeitig in den nördlichen tropischen Regenwäldern, die
außergewöhnlichsten und charakteristischsten Bäume Australiens gehören jedoch zu
der Gattung Eukalyptus.
Sie gedeihen in den riesigen Trockengebieten, weil ihre dicken, gummiartigen
Blätter Wasser speichern können und ihre Wurzeln sehr tief reichen. Viele
Biologen glauben jedoch, dass ihr Gedeihen auf die weiche, leuchtende Rinde
zurückzuführen ist. Häufig wüten in den australischen Trockengebieten Brände,
und die Rinde des Eukalyptusbaums, die die Hitze reflektiert, scheint nahezu
feuerfest zu sein.
Der australische Kontinent hat eine eigene, ausgeprägte Vegetation, die "Flora
australis" mit ca. 20.000 verschiedenen Pflanzenarten. Mehr als 90 Prozent der
hier nachgewiesenen Pflanzenarten kommen ausschließlich in Australien vor. Die
Pflanzenwelt Australiens kann entsprechend der Klimazonen eingeteilt werden.
Im tropischen Norden gibt es ausgedehnte, teils dichte, teils offene Regenwälder
mit Lianen und Farnen. Im Küstengebiet wachsen Mangroven bis in das Meer hinein.
Sie haben sich hervorragend an den Gezeitenwechsel und das Salzwasser angepasst.
Die Sümpfe sind Lebensraum unzähliger Tiere (Muscheln, Krebse, Vögel, Krokodile)
und Pflanzen. Zu den Besonderheiten des Regenwaldes zählen auch die vielen
verschiedenen Orchideenarten.
In Tasmanien hingegen wachsen kühl gemäßigte Regenwälder, die südlichsten der
Welt.
Fast überall, besonders jedoch in gemäßigten Gebieten des Südens und den
Küstenregionen, finden sich große Eukalyptuswälder.
Vom Eukalyptus-Baum (Gumtree) gibt es über 400 Arten (z.B. Snow Gum
im
alpinen Gebiet Australiens, im Nationalpark Kosciuszko). Eine bekannte Art ist
der Jarrah in Westaustralien, eines der härtesten Hölzer der Welt. Andere Arten,
wie der Swamp Gum werden auf Tasmanien, werden bis zu 80 m hoch. Die höchsten
Bäume der Welt sind die Karri-Eukalypten im Südwesten und der Mountain Ash Tree
im Südosten mit Höhen von über 100 m. In den ausgetrockneten Flussbetten im
Landesinneren ist der River Red Gum häufig zu finden. Erwähnenswert sind die
ausgedehnten Eukalyptuswälder der Blue Mountains (im Hinterland von Sydney), die
durch die blauen Dämpfe, die die Bäume absondern, ihren Namen erhalten haben.
Eukalyptusblätter werden auch als Heilpflanzen für Inhalationen verwendet. Die
Desert Oak, eine Unterart des Eukalyptus, ist wie viele andere Pflanzen im
Landesinneren in der Lage, Wasser für sehr lange Zeit zu speichern. Der Baum
lässt normalerweise die Zweige hängen, nur nach Regenfällen geht er auf.
Mallee-Eukalypten sind ebenfalls typisch für Trockengebiete
Der Grasbaum (Grass Tree)
kommt
wie der Eukalyptus, in ganz Australien vor. Sein Wipfel besteht aus einem großen
Büschel, aus dessen Mitte in der Blütezeit helle Schilfblätter wachsen.
Die tropische Zone fällt in den Monsunklimabereich und ist stark bewaldet,
vorwiegend mit Laubbäumen. An der nordöstlichen Küste von Queensland
einschließlich der Kap-York-Halbinsel kommen Regenwälder vor.
Palmen, Farn- und Rebengewächse gedeihen in großer Fülle zwischen den Eichen,
Eschen, Zedern, Flaschenbäumen und Birken. Mangrovenwälder ziehen sich an den
Schlammlöchern und Einbuchtungen der niedrigen nördlichen Küstenlinie entlang.
Gewächse wie die purpurfarbene Telopea, die rotgoldene Banksie
und die scharlachroten Firewheel-Bäume verleihen der Vegetation Farbe. Weiter
landeinwärts dominiert die Savannenlandschaft mit niedrigwüchsigen Bäumen, die
meistens zu den Hartlaubgewächsen gehören und für die einheimische Flora typisch
sind. Zahlreiche Arten, die in der tropischen Zone gedeihen, sind auch im
Malaiischen Archipel im Nordosten Australiens anzutreffen.
Die gemäßigte Zone ist von Busch- und Waldlandschaften aus Hartlaubgehölzen,
Bewuchs des gemäßigten Klimas und Savannenwäldern geprägt. Sie weist außerdem
Mallee-Scrubs und andere Scrubarten, strauchförmige Sandheide und
Regenwaldgebiete mit für gemäßigtes Klima typischem Pflanzenbewuchs auf. Alpine
Vegetation kommt in den Australischen Alpen und den Berglandschaften von
Tasmanien vor. An der Ostküste entlang bis einschließlich Tasmanien gibt es
Bestände aus Kiefern und Koniferen. Von den Kiefern, die überwiegend nach
Australien eingeführt wurden, sind die Arten Huon und King William besonders
wegen des Nutzholzes von Bedeutung. Nach den Eukalypten stehen Kiefern
hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Bedeutung an zweiter Stelle. Mittlerweile
gehören die Huonkiefern zu den selten gewordenen Arten und werden weiträumig von
der Abholzung ausgeschlossen. In den Bewaldungsflächen der warmen und gut
bewässerten südöstlichen und südwestlichen Bereiche überwiegen die Eukalypten,
von denen es über 500 Arten gibt und die eine Höhe von über 90 Metern erreichen
können. Die Südwestküste zeichnet sich durch ihren besonders großen
Artenreichtum aus. Im Untergehölz der Bergeschen, der blauen Eukalyptusbäume und
langblättrigen Eukalyptusbäume des Südostens gedeihen Akazien und Baumfarne.
Tasmanien ist für seine Buchenwälder im Süden und die floristische
Verwandtschaft mit Neuseeland bekannt.
In der Trockenzone (Scrub Land, Bush)
gedeihen
nur besonders angepasste Pflanzen, wobei der Akazienbewuchs die Eukalypten
überwiegt. Zwei Arten, der Jarra- und der Karrieukalyptus, die vor allem wegen
ihres harten und beständigen Holzes geschätzt werden, sind jedoch typisch für
den Pflanzenbewuchs in Western Australia, ebenso wie einige Arten
Rutensträucher. In den weniger dichten Regionen im Landesinneren gedeihen an den
Hängen rote und grüne Kängurupfoten, duftende Boronien, Wachsblumen
(Kranzwinden), Flaschenbäume
,
Lampenputzerbäume und kleinere Eukalyptusarten
sowie
Eisenrindenbäume. Akazien kommen in rund 900 verschiedenen Arten vor
und sind meist eher strauchartig. Die Goldene Akazie
stellt das nationale Blumensymbol Australiens dar und erscheint auch auf dem
offiziellen Landeswappen. Im trockenen Landesinneren ist der Mulga-Strauch weit
verbreitet. Wüsten im Sinne der reinen Sandwüste gibt es kaum, fast immer ist
ein Bewuchs vorhanden. Das stachlige Spinifix-Gras ist im Landesinneren weit
verbreitet, es wächst praktisch überall, selbst da, wo jahrelang kein Regen
gefallen ist, und dient als Nahrungs- und Lebensgrunlage für viele Wüstentiere.
Die Ausbreitung des Stachelkaktus war lange Zeit ein Problem, da er viele
Gebiete praktisch unzugänglich machte. Mit biologischen Bekämpfungsmethoden
wurde dem Einhalt geboten.
Hat man als Reisender das Glück, Regen im Outback zu erleben, wird man staunen,
wie grün die Wüste in kürzester Zeit werden kann.
Neben der einheimischen Flora sind in Australien ungefähr 2 000 hier
nachträglich eingeführte Pflanzenarten anzutreffen, von denen die meisten mit
der zunehmenden Entwicklung von Land- und Weidewirtschaft oder der Errichtung
großer Anpflanzungen von wirtschaftlich nutzbaren Weichhölzern ins Land kamen.
Obwohl die australische Pflanzenwelt eine ungeheure Artenvielfalt aufweist, ist
die Bewuchsfläche des Landes seit der Ankunft der ersten europäischen Siedler im
Jahr 1788 dramatisch geschrumpft. Man nimmt an, dass zur Zeit der Besiedlung
durch die ersten Europäer bis zu einem Viertel des Landes von Wäldern,
Savannenwäldern und Buschbeständen bedeckt war. Allerdings war nur ein geringer
Bruchteil der natürlichen Vegetation wirtschaftlich wertvoll, und in den darauf
folgenden 200 Jahren wurde ein großer Teil der einheimischen Flora entfernt, um
so Raum für eine Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung zu schaffen.
Diese Entwicklung hatte nicht nur eine Verschärfung der durch Erosion
verursachten Problematik zur Folge, sondern auch das unwiderrufliche
Verschwinden von bislang 83 bekannten einheimischen Pflanzenarten. Darüber
hinaus sind weitere 840 bekannte Arten vom Aussterben bedroht. Die in Australien
einheimischen Tierarten wurden durch den Verlust wertvollen Lebensraums so stark
beeinträchtigt, dass mittlerweile einige von ihnen unmittelbar vom Aussterben
bedroht sind.
Mars
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Stand:
03. Juni 2004