WASSERNIXEN &
FLUSSGÖTTINNEN
|
Das Goldbrünnlein
am Röthelstein
Die Augustinermönche von Schlehdorf
kamen zu großem Reichtum und weit und breit wusstn alle,
dass die Monstranz der Schlehdorfer Klosterkirche aus purem Gold
war.
Das Gold holten die Klosterherren
vom Röthelstein unterm Heimgarten
herab, wo in Vollmondnächten um die Geisterstunde ein Goldbrünnlein
floss. Den Bäurinnen und Bauern aber wollten die Augustiner
den Platz nicht verraten- sie wollten das Gold ganz für sich
alleine.
Ein Unterauer und ein Bauer von Weil, die in Not lebten, weil
ihnen das Klosterbier besser schmeckte als die Arbeit, wollten
das Brünnlein suchen. Was die Mönche können, würden
sie auch fertig bringen.
Jeder nahm eine Pitsche mit und
so stiegen sie bei Vollmond zum Röthelstein hinauf. Nach
vielem Suchen sahen sie aus dem Felsen ein dünnes Bächlein
rinnen, das glänzte wie reines Gold.
Ihre Freude war groß und so
ließen sie zuerst die eine, dann die andere Pitsche mit
Gold anlaufen und stiegen schließlich wieder ab ins Tal.
Voller Stolz und Freude erzählte jeder seiner Frau von dem
Glück.
Als aber die Frauen mit den Spanlichtern
in die goldgefüllten Fässlein leuchteten, fanden sie
nur reines Wasser.
Das Goldbrünnlein blieb von da an ganz aus.
zur
Übersicht
|