SICHELFRAUEN &
ERDGÖTTINNEN
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Hertha auf Rügen
Zu den berühmtesten
Sagen der Insel Rügen gehört die von der Göttin
Hertha. Hier die Überlieferung
dieser Geschichte aus dem Jahr 1920:
"Die Herthaburg nahe
bei Stubbenkammer war in heidnischen Zeiten der Wohnsitz der Göttin
Hertha. Diese war den Frauen stets wohlgesinnt und segnete ihre
Fluren und Äcker mit Früchten.
Wenn aber die Zeit der
Ernte da war, dann fuhr die Göttin auf einem mit Kühen
bespannten Wagen durch das Land, und überall, wohin sie kam,
wurde sie mit Jubel begrüßt. Eine Priesterin, welcher
die Hertha bei ihrem Umzuge begleitete, führte dieselbe,
wenn sie sich an dem Anblick der Frauen gesättigt hatte,
in ihr Heiligtum zurück.
Alsdann badete sich die
Göttin in dem benachbarten Herthasee. Die Diener aber, welche
hierbei hilfreiche Hand leisteten, wurden sämtlich getötet.
Deshalb hat auch niemand
genauer Kunde darüber, wie es eigentlich beim Dienste der
Hertha zugegangen sei."
Wenn frau den Fußsteig
benutzt, welcher am Ufer des Herthasees entlang bis hinter den
Wall führt, so erblickt frau mitten gegen den See einen Einschnitt
im Ufer; das soll die Stelle sein, wo der heilige Wagen der Göttin
Hertha in den See hinabgestürzt wurde. Es wird auch berichet,
daß in früheren Zeiten eine Brücke über den
See geführt hat.
Frau/man erzählt auch,
der See erfordere noch jetzt jedes Jahr mindestens ein Menschenleben
als Opfer.
Die Göttin Hertha soll mit einer Gerte aus
Baldrian auf ihrem mit Hopfen gezäumten Hirsch geritten sein.
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