WASSERNIXEN &
FLUSSGÖTTINNEN
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Wie die Imster Lourdesgrotte
entstand
Die Pinzgauer Hanne war eine große Muttergottes-Verehrerin,
die hier ihrerzeit mit Obst handelte und überdies am "Bargle"
droben zwei Äckerlein besaß, von deren Ertrag sie lebte.
Beim Unkrautjäten erschien ihr dreimal Unsre liebe Frau und
wünschte sich im angrenzenden stillen Waldesgrund eine Kapelle.
So errichtet das Weiblein erst ein Bildstöckl,
das sie gar fleißig mit Blumen zierte. Aber o weh, es fehlte
am Wasser und so welkten die Nelken-und Rosenstöcke der Reihe
nach hin, was der Hanne argen Verdruss bereitete.
Neuerdings erschien ihr die Himmelmutter, ihr
jene Stelle zeigend, wo sich Wasser finden würde - allerdings
bloß soviel, daß es zum Gießen der Blumen langte.
Und wirklich grub die Alte nicht vergeblich. Heute noch sieht
man überhalb der Lourdesgrotte, die aus jenem Bildstöckl
hervorgegangen, einen kleinen, zur Zeit als Bienentränke
dienenden Wassertümpel, den die Greisin bloßgelegt
hatte.
Tagtäglich sah man sie nach ihrem kleinen
Waldheiligtume humpeln. Wer sie dabei nach dem Ziel ihrer Wanderung
befragte, erhielt die kurze, aber vielsagende Antwort: "I
geh zum Müetterle!"
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