WASSERNIXEN &
FLUSSGÖTTINNEN
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Die
Jungfrau vom Oselberg
Zwischen Dinkelsbühl und Hahnenkamm
stand auf dem Oselberg vor alten Zeiten ein Schloss, wo eine einzige
Jungfrau lebte, die ihrem Vater als Wittiber die Hausarbeit machte
und den Schlüssel zu allen Gemächern in ihrer Gewalt
hatte.
Endlich ist sie mit den Mauern verfallen
und umgekommen, und das Geschrei kam aus, daß ihr Geist
um das Gemäuer schwebe und nachts an den vier Quatembern
in Gestalt eines Fräuleins, das einen Schlüsselbund
an der Seite trägt, erscheine.
Dagegen sagen alte Bauern dieser Orte aus, von ihren Vätern
gehört zu haben, diese Jungfrau sei eines alten Heiden Tochter
gewesen und in eine Schlange verwünscht worden; auch werde
sie als Schlange mit Frauenhaupt und Brust, einem Bund Schlüssel
am Hals, zu jener Zeit gesehen.
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