BUTTERHEXEN &
MILCHZAUBERINNEN
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Krapfen und Krötenschmalz
In Hörsching lebte einst eine Bäuerin,
die als Hexe verrufen war. So manches wurde ihr nachgesagt...
Lieferten die Bauern Milch zur nahen Bahn, so mussten sie an ihrem
Haus vorbei. Meist stand die Bäuerin vor der Tür und
winkte ihnen zu. Die Lieferanten konnten sicher sein, daß
ihnen jetzt Milch in der Kanne fehlte.
Schmalz und Butter brauchte die Hexe nicht rühren. Sie öffnete
das Ofenrohr und schrie: "Wuli! Wuli! Wuli!"
Sogleich hüpften Kröten heraus und spien Schmalz und
Butter in bereitgestellte Töpfe. War die Hexe im Dorf nicht
beliebt, ihre Krapfen aus Krötenschmalz waren es allemal.
Ein Knecht, der bei der Bäuerin in Diensten war, versteckte
sich einmal in der Stube und sah dem Krötenzauber zu. Erst
als die Leute erfuhren, woher das Schmalz kam, rührten sie
die Krapfen nicht mehr an.
Früher war den Leuten bekannt, daß
Hexen in der Mettennacht weder in die Kirche durften, noch in
der Stube bleiben konnten. Sie mussten diese Nacht im Freien verbringen.
Ein paar junge Burschen waren auf dem Weg in die Mette und kamen
an einem Wegkreuz vorbei. In der Nähe saß eine alte
Frau.
Einer der Burschen sagte: "Schon wieder
so eine alte Hexe! "
Da flogen ihnen plötzlich einige Messer nach.
Nur mit Mühe entgingen sie der Gefahr. Ihre
Hosen und Socken aber waren völlig zerrissen und verschmutzt.
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