Das Moosmütterlein
Es war einmal ein armes Mädchen, dessen
Vater war schon gestorben und nun lag auch die Mutter krank mit
einem bösen Fieber darnieder. Sie litten beide große
Not und wussten nicht mehr, wie sie noch länger ihr Leben
fortbringen sollten.
Eines Morgens in aller Frühe ging das Mädchen
hinauf in den Wald am Hengstberg, um für ihre kranke Mutter
Erdbeeren zu suchen und Haselnüsse zu pflücken. Wie
es nun emsig suchte und dabei auch viele Tränen vergoss,
die unter die Beeren im Krüglein fielen, sah es auf einmal
ein Weiblein vor sich stehen, das war ganz mit goldenem Moos bekleidet.
Das Mütterchen bat um einige Nüsse
und Erdbeeren für sich. Bereitwillig teilte die Kleine ihren
Vorrat, worauf das Weiblein vergnügt davon aß und dann
weitertrippelte. Auch das Mädchen machte sich mit ihrem Krüglein
auf den Weg heim zu ihrer kranken Mutter.
Als sie nach Hause kam, schüttete es die
Beeren und Nüsse aus dem Krüglein auf den Tisch. Aber
oh Wunder - die Beeren waren alle von Gold, auch die Nusskerne
waren ganz aus Gold!
Nun war den beiden aus ihrer großen Not
geholfen und sie lebten noch lange, lange vergnügt miteinander!
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