PERCHT, STAMPA & HOWANGOASS

 

Frau Perchten-Bier

Unweit von dem in Orlagau gelegenen Bodelwitz befindet sich Döbriz. In dieser Flur dieser Gemeinde war einst ein dreieckiger Acker, den im Frühjahr Frau Percht zu pflügen pflegte.

Einstmals sollte nun ein Mädchen aus Döbriz in Bodelwiz Bier holen. Als sie sich jedoch mit dem vollen Krug am Heimweg befand, traf sie Frau Percht, die am Rande ihres Ackers am Pflug saß. Wahrscheinlich machte sie gerade Pause und war von der Feldarbeit wohl auch ziemlich durstig geworden. Denn als sie das Mädchen mit dem gefüllten Bierkrug sah, nahm sie ihr den Krug aus der Hand und trank ihn mit großem Wohlbehagen aus.

Das Mädchen erschrak gewaltig, wagte es aber nicht, zu widersprechen - auch nicht, als Frau Percht daraufhin hinein pischte und so den Krug mit ihrem Wasser füllte. Danach gab sie dem Mädchen den Krug zurück. Zudem stopfte sie dem Mädchen noch einige Holzspäne in den Schuh. Obwohl die Späne dem Mädchen auf ihrem Heimweg sehr hinderlich waren, wagte sie es nicht, dieselben wegzuwerfen.

Als sie zu Hause angekommen war und ihre Schuhe auszog, waren die Holzspäne in Goldstücke verwandelt. Das war aber eine Freude und ein großes Glück!

Trotzdem war das Mädchen durch ihr Erlebnis noch immer so voller Schrecken und Angst, dass sie kein Wort hervorbrachte und so sah sie mit Grauen zu, wie gut sich die Menschen das mitgebrachte Perchten-Bier schmecken ließen.

Dabei konnten alle trinken, soviel sie wollten, doch der Bierkrug wurde nicht leer.

Erst als das Mädchen über das Erlebte sprach und das Geheimnis offenbarte, war es zu Ende mit dem Perchten-Bier.

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