WASSERNIXEN &
FLUSSGÖTTINNEN
|
Die
Saalnixen
Zu Wilhelmsdorf zwischen der Saale und dem Städtchen Nanis hat sich eine Saalnixe zum öfteren gezeigt. In der Berggrube bleichte sie ihre Wäsche, die war blütenweiß und rot gerändelt. Ein Bauer, der dort vorüberfuhr, hieb mit seiner dreckigen Mistgabel ein paarmal darüber hin, daß frau garstige Schnitzen sah.
Da stand die Saalnixe plötzlich an seinem Wagen und schalt, er solle das nicht noch einmal tun, sonst wär` s aus mit ihm. Murrend fuhr der Knecht davon.
Als er das nächste Mal wieder an derselben Stelle vorbei kam, lag die Wäsche wieder dort, aber es war keine Nixe dabei. Da trieb der angeborenen Frevelsinn, der manchem im Leibe steckt, den Burschen an, nach Herzenslust auf die blütenweiße Wäsche zu schlagen und sie mit dreckigen Striemen zu zeichnen.
Über diesen Frevel merkte er gar nicht,
daß aus der nahen Berggrube hervor endlos Wasser strömte, bis
er es an den Füßen spürte, bis es über die Knie
ihm schwoll, und da er sich nun hinauf auf seinen Wagen vor der
mehr und mehr anschwellenden Flut retten wollte, war die Nixe
da, riss ihn zurück, tauchte ihn unter und hielt ihn fest,
bis ihm der Odem ausging.
zur
Übersicht
|