Der
verschrieene Stall
Die Tochter eines Bauernpaares wollte
heiraten. Ihr Vater war aber geizig und ihm war leid um seine schönen
Kühe im Stall, die er ihr zur Mitgift geben sollte.
Statt der üblichen Brautkuh gab
er ihr nur eine Kalbin zur Aussteuer. Seine Frau und auch alle im
Dorf waren entsetzt über seinen Geiz und versuchten, ihn umzustimmen.
Aber er ließ sich nicht dreinreden. Seine guten Kühe
wollte er schon für sich selbst behalten.
So kratzte die Mutter der jungen Frau
ihr ganzes Körberlgeld, das sie mit dem Verkauf von Eiern mühsam
verdiente, zusammen und kaufte ihrer Tochter eine Kuh. So hatte
das Mädchen dank ihrer Mutter doch eine Brautkuh.
Die Mutter verließ anschließend
ihren Mann und das Dorf und ward nicht mehr gesehen. Aber es heißt,
dass sie ihre Tochter ab und zu besuchte.
Seither ging es mit der Wirtschaft
des Geizhalses bergab und jedes Jahr ging eine gute Kuh zugrunde
und es gab kein Mittel dagegen.
Die Leute im Dorf sagen, die Mutter
und die Tochter haben den Stall "verschrieen".
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