Nicht näher definierte
Aneinanderreihung von Worten und Sätzen, mit nicht genau festgelegtem
Inhalt. Nichtsagende bis nebensächliche Anfänge, die sich
plötzlich in alle möglichen Richtungen entwickeln können.
Vor Jahren als Schreibmeditation regelmäßig praktiziert.
Begonnen auf einer uralten "Underwood" - Schreibmaschine,
in einer verlassenen alten Universitätskanzlei.
Es ist nicht leicht auf ihr zu Schreiben. Manche Tasten hängen
schon und einige Buchstaben befinden sich auf einer etwas ausgefallenen
Position. Beistriche und Sonderzeichen sind mir ja sowieso egal. (Rechtschreibreformen
hat es damals zum Glück noch nicht gegeben). Einfach
drauflosgeklappert. Am besten mit einem nichtsagenden Satz begonnen
um in Schwung zu kommen, wie z.B.: "das ist ein Text".
Wie von alleine reihen sich Assoziationen und Nebensächlichkeiten
aneinander; zeilenweise und manchmal auch seitenweise. Und dann, ganz
plötzlich unter den rasch gedankenlos dahingetipptem Schwall
von nebensächlichen Worten, ein Wort oder ein Gedanke, der zum
Auslöser wird zu einer, ganz tief verwurzelt sitzenden Gedankenkette,
welche zum Spiegelbild seines innersten Wesens wird.
Es ist fast wie ein Fieber, wie ein Rausch des Entdeckens. Wie eine
spannende Reise in das Innere der eigenen Seele.Die Minuten reihen
sich unbemerkt aneinander und man merkt gar nicht wieviele Seiten
man schon geschrieben hat. Vergangenheitsbilder, Zukunftstäume
und alles mögliche noch nicht näher definierte. Und dann
das langsame Wiedererwachen aus der tiefen Versenkung.Irgendwie
kennt man sich jetzt wieder ein bißchen besser als davor. Einmal
den Text noch kurz durchgelesen und danach selbstzufrieden sich in
dem bequemen Drehstuhl entspannen. Einfach nur dahinträumen.Plötzlich
ertönt die schrille Stimme der Kanzleikraft aus dem anderen Büro,
welche soeben den Raum betreten hat und einen Blick auf das neue Manuskript
geworfen hat:
Haben Sie immer
so eine Chaotische Art zu Schreiben ?
Nein, stammle ich
verlegen.
Ich wollte nur mal
kurz die alte Schreibmaschine ausprobieren.