Geschichte des Landes

Die Insel wurde 1492 von Kolumbus entdeckt und Anfang des 16. Jahrhunderts für Spanien erobert. Im 18. Jahrhundert nahm die Wirtschaft einen starken Aufschwung durch intensive Plantagenwirtschaft (Zucker) und Sklavenhandel. Nordamerikanische Wirtschaftsinteressen erstrebten im 19. Jahrhundert den Anschluss Kubas an die USA. Ein zehnjähriger Bürgerkrieg der Kreolen unter der Führung von C. M. de Céspedes gegen die spanische Kolonialherrschaft endete 1878 mit dem militärischen Sieg der Spanier. Die ungeklärte Explosion des US-amerikanischen Kriegsschiffs "Maine" vor Havanna (1898) führte zum spanisch-amerikanischen Krieg. Spanien wurde besiegt und im Pariser Frieden (1898) gezwungen, u. a. auch Kuba an die USA abzutreten. 1902 wurde Kuba formell selbständig. 1933-1959 war General F. Batista y Zaldivar der maßgebende Mann in Kuba. Er wurde nach einem mehrjährigen Guerillakrieg am 1. 1. 1959 durch Fidel Castro gestürzt, der das Amt des Ministerpräsidenten übernahm.

Das gute Verhältnis zu den USA, die die Revolutionsbewegung Castros unterstützt hatten, änderte sich mit der Enteignung US-amerikanischen Eigentums in Kuba. Präsident Eisenhower verhängte ein Wirtschaftsembargo. Im April 1961 scheiterte eine mit Zustimmung der USA von Exilkubanern durchgeführte Invasion in der Schweinebucht; Castro bekannte sich öffentlich zum Kommunismus und zog zahlreiche technische und militärische Berater aus osteuropäischen Staaten, vornehmlich aus der Sowjetunion, heran; durch die Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba kam es 1962 zur Kuba-Krise.

1962 beschloss die OAS, Kuba auszuschließen. Nach dem Tod seines Mitstreiters E. Guevara (1967) reduzierte Castro die Unterstützung kubafreundlicher Guerillaverbände in Lateinamerika. Die wirtschaftliche Entwicklung Kubas litt unter der diplomatischen Isolierung, dem Wirtschaftsboykott durch die westliche Welt, der ökonomischen Abhängigkeit vom Ostblock und der dirigistischen und einseitig agrarisch orientierten Wirtschaftspolitik. 1972 trat Kuba dem COMECON bei.

In den 1970er Jahren griff Kuba mit Truppen in militärischen Auseinandersetzungen in Afrika ein, besonders in Angola 1975/76. Das Verhältnis zu den USA erfuhr dadurch eine weitere Belastung. 1976 erhielt Kuba eine neue Verfassung mit rätestaatlichen Zügen. 1980 lockerte Kuba vorübergehend die Ausreisesperren. In kurzer Zeit verließen über 100 000 Kubaner das Land. Bis 1991 wurden alle kubanischen Truppen aus Angola abgezogen. Auch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa und dem Ende der UdSSR hielt Castro an seinem orthodox-marxistischen Kurs fest, obwohl sich die kubanischen Wirtschaftsprobleme nach der Auflösung des COMECON dramatisch verschärften. 1992 wurde eine umfangreiche Verfassungsrevision durchgeführt. Das Machtmonopol der Kommunistischen Partei blieb allerdings unangetastet. Die Befugnisse Castros wurden sogar noch erweitert. 1993 fanden erstmals Parlamentswahlen auf Grundlage der neuen Verfassungsgesetze statt. Gleichzeitig zwangen die enormen Wirtschaftsprobleme das Regime zu einer vorsichtigen ökonomischen Lockerung (Zulassung privater Kleinbetriebe u. Ä.). Trotzdem kam es 1994 zu einer Flüchtlingswelle nach Florida. 1998 besuchte Papst Johannes Paul II. die Insel, deren weitgehende internationale Isolierung durch die antidemokratische Haltung Castros bestehen blieb.

 

Geschichte von Havanna

1519 Gründung der Stadt San Cristóbal de la Habana
1538 Angriff französischer Piraten
1558-77 Festung Castillo de la Real Fuerza
1592 Stadtrechte
1597/98 Vollendung der Festung Castillo de los Tres Reyes del Morro
1674-1767 Bau der Stadtmauer
1723 erste Werften
1728 Universitätsgründung
1762 Angriff der britischen Flotte
1863 Schleifen der Stadtmauer
1886 Aufhebung des Sklavenhandels
1895 Befreiungskrieg gegen die spanische Kolonialmacht mit 200000 Toten
1959 Angriff auf die Batista-Bastion durch Guerilleros unter Führung von Fidel Castro

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