DER DEZEMBER 1957

3. Jahrgang, Heft 1

 

Der Dezember stand ganz im Zeichen der Siegfried Premiere

 

EIN „RING“ WÄCHST AM RING.

Leitartikel

Als vor fast fünfzehn Jahren in der Wiener Staatsoper der letzte Ring-Zyklus aufgeführt wurde, zeichnete es sich ab, daß eine Fortsetzung der Kunstpflege schwierig und einen Wiederbeginn im alten Stil unmöglich sein würde. Falscher Zauber und alter Flitter, verstaubte Pappendeckelwälder und hölzerne Ungeheuer hatten in der neuen Welt keinen Bestand mehr. Man erkannte die raumlösende und raumformende Kraft des Lichtes und schuf sich eine neue Illusion - im Mittelpunkt der Mensch - im Reflexionsspiel von Licht und Schatten, getragen von der Kraft unserer Phantasie.

Die intensive Beschäftigung mit der Kunst, und hier im speziellen Fall mit dem Theater, war von jeher Zentrum der Erziehung. Und diese Stätte, sollte sie aktuell sein, mußte aus ihrem Guckkastensystem heraus, um ihrer wahren Sendung gerecht zu werden: der Reflexion des Lebens, der kleinen und großen Tragödien des Alltags zu sein.

Wieland Wagner wies den Weg, er arbeitete nicht nur an dem Wunschtraum seines Großvaters, sondern wirkte paneuropäisch auf das Theater ein. Die  Kraft des Lichtes setzte er überall dort ein, wo es galt, den Einzelnen als Symbol einer ganzen Generation sprechen zu lassen oder den Raum aufzulösen und eine Brücke in das Reich unserer Phantasie zu schlagen, in der Raum und Zeit ineinander fließen. So war auch zu hoffen, daß diese Entwicklung, die alle europäischen Regisseure und Bühnenbildner in irgend einer Form erfaßt hatte, auch Wien und seinen wachsenden „Ring“ nicht unberührt lassen würde. Die Walküre zeigte bereits das Neue. War der erste Akt auch noch eine Notlösung, so zeigten die beiden folgenden klar, was es mit dem Neuen für ein Bewenden hatte. Wie im ersten Akt Walküre gelang auch im ersten Akt Siegfried nicht alles.

Der zweite und dritte Akt wurde dem Werk vollkommen gerecht, bis auf die gestrichene Wanderer-Siegfried-Auseinandersetzung. (War es vielleicht der fehlende Wandererhut?) Karajan hat in diesen beiden Akten der Wagnerschen Romantik ihre volle Gültigkeit gegeben. Nur den Wurm ließ Karajan nicht erscheinen, der blieb ganz unserer Phantasie überlassen. Ab und zu gab er durch ein schüchternes Schnauben seiner Nüstern in Form von aufsteigendem Wasserdampf ein Zeichen seiner Existenz. Vielleicht waren jene Lockrufe des Hornisten, die nicht immer ganz richtig gerieten, selbst für die Hornhaut eines Lindwurmes zu viel.

Was Karajan am besten geriet, war die kontrastreiche Nuancierung zwischen der Lyrik das Waldwebens und der Dramatik der Erda-Wotan-Szene. Wie herrlich liebevoll spricht doch hier der freies Held der Welt von seiner Mutter, wie ist er voll zärtlicher Sehnsucht, ein Menschenweib zu sehen, das er sich gar nicht denken kann. In dieser Szene steht Siegfried als letzter Held der vielleicht größten und menschlichsten Wagnerfigur, dem Parsifal, gefühlsverbunden am nächsten. Doch noch ist die Zeit nicht reif, noch ist in diesem Helden zu viel ungezähmte Energie, die zu neuen, mitleidlosen Taten drängen wird. Diesen Akt beherrscht die friedlichste Stimmung der Tetralogie, und das glänzende Licht bestrahlt und wärmt diese Besinnlichkeit.

Der dritte Akt schließt in seiner Aussage lückenlos an. Aus ewigen Tiefen steigt Walas Geist in Form eines Urlichtes zu Wotans Höhen. Hier sind die Elemente in Aufruhr, hier halten zwei große Gottheiten noch einmal Zwiesprache. Der freie Verzicht des Lichtgottes legt den Grundstein für welterlösende Tat. Froh und freudig weiht er dem ewig Jungen die Welt. Mit einer Themenverflechtung sondergleichen hat hier Wagner nach dem Feuerzauber und den Logemotiven die Grenze seiner musikalischen Aussage erreicht, die sich von diesem Gipfel dann nur noch zum „hehrsten Wunder“ der Götterdämmerung und zu den olympischen Höhen innerer Ruhe und ausgeglichener Schicksalsfügung im Frieden des Parsifal erhebt.

In der Verwandlung vom Vorspiel zum eigentlichen dritten Akt zeigt uns Karajan das Wunder der neuen Bühnentechnik. Aus einem phantastischen Feuerzauber erhobt sich wie aus den Tiefen unseres Bewußtseins der Walkürenfelsen mit seiner schlafenden Frau. Einer Götterdämmerung auf dieser Basis steht nichts mehr im Wege.

Es gab in deutschen Landen Zeiten, wo jede Opernbühne mit Wagnerpflege auch ein eigenes Wagnerensemble hatte, oft mit mehrfacher Besetzung. Tempora mutantur in Laufe der Zeit schmolzen die Wagnersänger auf ein kleines, aber sehr begehrtes Häuflein zusammen, und fast alle großen Bühnen holen sich heute jene erlesene Schar von Wagnersängern, die durch ihre langjährige Tätigkeit in Bayreuth das Merkmal der Bewährung tragen. Wohl mußten jene Künstler früher schon mehr als nur papierene Helden in den von ihnen verkörperten Figuren gesehen haben, trotzdem war es für alle, wie sie sich selbst äußerten, eine ganz neue Aufgabe. Das Bild wandelte sich vollkommen, der Mensch in seiner ureigensten Form trat heraus und erfüllte, vereint mit dem Licht, jene symbolhafte Vision, die nur den Künstler unter den Sängern bestehen ließ.

So lange Musik dargestellt wird, ist es eine Notwendigkeit, daß beide Kunstarten, Gesang und Darstellung, in eine Ausdrucksform verschmelzen. Sonst bleibt dem interessierten Publikum nichts übrig als Radio,

Magnetophon oder Schallplatte. Sänger, die diesen Anforderungen entsprechen, zählen seit langem schon zu unserem „Wandererensemble“. Außerdem besitzen wir einige Künstler „aus eigener Werkstatt“,  die in diesem Rahmen ihre Persönlichkeit zu voller Geltung bringen. Wenn wir absehen von der ganz jungen Wagnerinterpretin Hilde Rössel-Majdan, die eine sehr ruhige und gemessene Erda sang, so können wir vor allem auf die prachtvolle Leistung Peter Kleins als Mime hinweisen. Er bewältigte die physisch sehr anstrengende Partie mit Leichtigkeit und überraschend großer Stimme. Gustav Neidlinger und Gottlob Frick unterwerfen ihre gewichtigen Stimmen ganz und gar dem bösen, bzw. trägen Charakter ihrer Partien, wobei Neidlinger bestimmt als Alberich heute nicht seinesgleichen hat.

Auch die prachtvolle Brünnhilde von Birgit Nilsson dürfen wir ein wenig unser Eigen nennen. Immerhin waren es Vorstellungen in Theater an der Wien, durch die Bayreuth und die anderen großen Bühnen auf sie aufmerksam wurden. Ihre Stimme ist jetzt in voller Kraft hörbar, es könnte derzeit keine Sängerin jugendlich strahlender und schöner diese Partie singen. Wolfgang Windgassen, der Siegfried schlechthin, hat das Aussehen und die Stimme, die diesen jugendlichen Helden, naiv und draufgängerisch zugleich, kennzeichnet. Wilma Lipp war ein süßer Waldvogel.

Hans Hotter hat im Laufe der Jahre die Figur des Wotan-Wanderer so geformt, daß sie nicht nur zum Kulminationspunkt seiner Künstlerschaft wurde, sondern er darüber hinaus die einzige Form fand, in der dieser Gott gestaltet werden kann. Für dieses Bild ist die neue Bühne der einzig mögliche Rahmen. Nichts kann in Requisiten hängen bleiben. Alles spricht direkt an - der Mensch den Menschen. Allein das Spiel seiner Hände ist so sprechend, daß selbst im Schweigen dieses Gottes eine einzige Geste die ganze Stimmung einer Szene charakterisiert. Dabei unterwirft er seine Stimme unter stärkster Konzentration ganz dem symbolhaften Charakter des musikalischen Ausdrucks. Bezeichnend für die universelle Anerkennung des Künstlers Hans Hotter ist die kritische Erwägung eines englischen Journalisten, diesen Sänger einen König Lear spielen zu lassen. Weil er seine Stimme jeweils der geistigen Konzeption unterwirft, ist er ein großer Sänger, weil er den bildhaften Ausdruck immer mit der richtigen Geste in Einklang bringt und nie zu billigen Bühneneffekten greift, ist er ein großer Künstler.

Hoffen wir, daß wir bald einen ganzen „Ring“ besitzen, dann er gehört ebenso zur Wiener Oper wie die Pflege Mozarts.

 

Im Dezember war es endlich soweit: der Spielplan hatte sich tatsächlich erholt. Wenn auch noch hie und da ein kräftiger Wermutstropfen in den Freudenbecher fiel und kleine Schönheitsfehler den Spielplan hin und wieder entstellten, im großen und ganzen hatte man das Gefühl, daß es wieder aufwärts geht und es nicht nur im Kalender, sondern auch im Opernleben wieder festlich wird. Und das ist vielleicht das Wichtigste daran: das Gefühl, daß ein Schritt nach vorwärts getan wurde, die künstlerische Arbeit neuen Auftrieb bekommen hat.

 

TRISTAN UND ISOLDE am 1. Dezember

war die erste Opernvorstellung nach der Tanzsaison. Welche Freude hätte der Opernfreund an dieser Saisoneröffnung haben können, die größtenteils ausgezeichnet besetzt war. Leider lag es wie schon so oft an der musikalischen Leitung, daß man nach dieser Aufführung verbittert nach Hause ging. Wir wären gerne bereit, eine nur geringfügige Besserung von Heinrich Hollreisers Leitung zu registrieren, ein Bemühen oder vollen Einsatz wenigstens als Beginn einer Besserung festzuhalten. Aber nichts dergleichen war zu merken. Welche Rücksichtslosigkeit den Sängern gegenüber, welch ein Mangel an Respekt und Ehrfurcht vor dem Meister und seinem Werk. Birgit Nilssons strahlend-schönstimmige Isolde, die auch in Auffassung und Gestaltung stets größer werdende Intensität und Reife zeigt, vermochte die unkontrollierte Klangmasse, die sich aus dem mißbrauchten Orchester ergoß, nichts anzuhaben. Auch Wolfgang Windgassen baute, unbeschadet davon, die Partie klug auf und sang hervorragend. Gottlob Frick, der Marke mit der markigen Stimme und Paul Schöffler, der Kurwenal voll Treue und Liebe, waren ausgezeichnete Interpreten ihrer Partien. Margarita Kenney sang die Brangäne, ohne sie gestalten zu können, mit hellem, flackerndem Mezzo. Ihre stimmlichen Vorzüge sind keinesfalls so gewaltig, um die fehlende Persönlichkeit zu kompensieren – und gerade in diesem Fach, das sie ausfüllen möchte, ist man ohne Persönlichkeit verloren. Das Orchester war in sehr mäßiger Form – Substituten und keine Proben, was auf die Dauer nicht gehen wird!

AIDA am 2. Dezember

diesmal in deutscher Sprache mit deutschen Solisten und in deutscher Auffassung. Deutsch war die Aida Christl Goltz’, die – Gott sei Dank!, von ihrer Krankheit wieder genesen – stimmlich ausgeruht, der Partie gerecht wurde. Die Stärke der Künstlerin liegt allerdings in der deutschen Oper, im italienischen Fach klingt ihre Stimme zu metallisch und läßt das erotische Timbre, das eine ideale Aida glaubhaft machen müßte, vermissen. Der Radames von Hans Hopf erinnerte mit mächtigen, strahlenden Spitzentönen an die Zeit, in der man ihn für einen vielversprechenden Tenor gehalten hat, der im Kommen war. Da aber auch diese Partie nicht nur aus Spitzentönen besteht, traten die Mängel seiner Stimmführung bedauerlich deutlich zu Tage. Die Mittellage klang dumpf und die tieferen Register sind bereits völlig in den Hals gerutscht. Noch wäre es Zeit und Hans Hopf wie dem Publikum zu wünschen, daß endlich etwas mit diesem Stimmaterial geschieht, um das es wirklich schade ist!!!! Ira Malaniuk, die neben Christl Goltz lebhaft gefeiert wurde, hatte einen guten Tag und bewältigte diesmal auch die Höhen der Amneris einschließlich der Gerichtsszene sicher und mit Souveränität. Gottlob Fricks derzeit überragende Form hält an. Sein Ramphis war makellos. Auch in der deutschen Aida blieb Edmond Hurshell als unterdurchschnittlich auf der Strecke. Herbert Alsen sprang als König ein. Berislav Klobucar am Pult gewährleistete korrekte Verbindung zwischen Orchester und Bühne. Seine Stabführung ließ keine tiefgreifende Gestaltungskraft zum Ausdruck kommen, befriedigte aber durch sichere Begleitung der Solisten.

TANNHÄUSER am 3. Dezember

„Heinrich, Heinrich, was tatet Ihr uns an?“ Unser Tannhäuser ist nun einmal unter unglücklichen Umständen geboren worden, und es gibt kaum eine Reprise, aus der man befriedigt hinaus geht. Wunder ist dies keines, denn was sich hier an schlechter Regie, verdorbener Bühnengestaltung und Geschmacklosigkeit der Kostüme zusammenballt, ist wie eine feindliche Macht, die von vornherein ein eventuell zustande kommendes künstlerisches Niveau ausschließt. Was sich an diesem Abend noch dazu an musikalischen Entgleisungen tat, wäre zweifellos einen wieder aufgewärmten Opernskandal wert gewesen. Bedauerlich, daß der Chef erst zum Finale des zweiten Aktes in seiner Loge erschien. Wäre er beim Einzug der Gäste bereits zugegen gewesen und hätte das große Schwimmfest auf der Wartbug miterlebt, sind wir überzeugt, daß diese Katastrophe die letzte in der Reihe bleiben würde. Bereits das Vorspiel war eine Zumutung, der Venusberg trieb im selben Fahrwasser dahin, selbst Wolfgang Windgassen, der später mit einem großartig gesungenen „Erbarm dich mein“ und einer ausgezeichneten Romerzählung begeisterte, fiel hier ab. Margarita Kenney gab sich wohl hörbar Mühe, die Partie der Venus mit Kultur zu singen, vermochte aber weder das grob aufbrandende Orchester zu übersingen, noch die Partie wirklich zu gestalten. Daran ist nachträglich nichts zu ändern, auch dann nicht, wenn ein guter Bekannter der Künstlerin unter wilden Drohungen und Anpöbelungen an der Opernkreuzung einige unserer Redaktionsmitarbeiter von der überragenden Leistung der Künstlerin zu überzeugen versuchte. Leonie Rysanek als Elisabeth konnte nicht alle in sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Gewiß hatte ihre Elisabeth Format und Leonie Rysaneks stimmliche Qualitäten entschädigten für manches. Aber diese Partie ist im Niveau noch nicht gleichwertig ihren Leistungen als Sieglinde und Desdemona. Wir sind überzeugt, daß dies noch kommen wird! Alles übrige dieses Abends war Durchschnitt oder noch weniger. Die verdorbene Aufführung pinselte - ein anderer Ausdruck dafür ist nicht mehr zutreffend – Heinrich Hollreiser.

MANON LESCAUT am 4. Dezember

Rudolf Schock, der mit dieser Vorstellung zurückkehrte, war ein schauspielerisch blendender und prächtig aussehender De Grieux. Leider beeinträchtigt sein beschränktes Stimmvolumen den Glanz dieser Puccinipartie beträchtlich, wenn auch der kultivierte Sänger durch Intelligenz und Routine manche Schwächen zu kaschieren wußte. Die halsig gesungene, dünne Höhe blieb… leider! Carla Martinis scheint im neuen Haus aus berechtigter Furcht vor Konkurrenz für die Partie der Manon einen Exklusivvertrag abgeschlossen zu haben. Wir vergessen nicht, daß Carla Martinis durch tragisches Schicksal in ihrem künstlerischen Vermögen stark beeinträchtigt sein mag. Aber eine längere Pause würde vielleicht nützlicher sein. Der beste Mann auf dem Feld war zweifellos Walter Berry, dessen ständiges künstlerisches Wachsen wirklich erfreulich zu beobachten ist. Berislav Klobucar am Pult, schien Richard Strauss’ Ratschläge für Dirigenten aufmerksam gelesen zu haben, denn auch diesmal dämpfte er sehr zum Vorteil das Orchester, so daß im ersten Akt sonst meist zerdroschene Phrasen wirklich hörbar wurden. Daß er späterhin wieder zum Forte zurückkehrte, wollen wir ihm diesmal nicht übel nehmen, denn dadurch wurden so manche unschöne Töne von der Bühne her wohltuend verdeckt.

TURANDOT am 5. Dezember

Durch eine einzige Spitzenleistung wurde diese Vorstellung trotz des sonst äußerst mäßigen Niveaus zu einer hörenswerten: durch Birgit Nilssons schlechthin makellose Turandot. Diese kalte, nordische Stimme, mit der enormen Durchschlagskraft und der imponierenden Sicherheit in allen Lagen, prädestinierte sie von vornherein für diese Partie. Trotzdem übertraf sie noch die in sie gesetzten Erwartungen. Ihre Leistung an diesem Abend hat keinen Vergleich zu scheuen. An dieser Partie gemessen, müßte man sie als den dramatischen Sopran der Gegenwart bezeichnen. Darstellerisch unterstrich sie durch sparsame Gestik und Überlegenheit den vollkommenen Eindruck. Der Kalaf war mit Karl Friedrich, stimmlich mittelmäßig und darstellerisch – wie immer – unterdurchschnittlich, besetzt. Lotte Rysanek kam mit ihrer Liu nicht über das sattsam bekannte Provinzniveau hinaus, das Ministerterzett (Alfred Poell, Peter Klein und Murray Dickie) wartete gleichfalls mit der bekannten Leistung auf. Die Massenszenen waren von musikalischer Uneinigkeit zwischen Berislav Klobucar contra Chor wider Orchester gezeichnet.

TOSCA am 6. Dezember

Der dritte Tag mit Puccini auf dem Programm machte dieses Manko durch eine Besetzung wett: Hans Hotter als Scarpia! Man müßte den Nachwuchssängern den Besuch eines Abends, an dem Hans Hotter diese Partie gestaltet, zur Pflicht machen! Allein sein Einfühlungsvermögen auf seine jeweiligen Partner ist einmalig. Er stellt der ruhigen und sehr bewußten Tosca Leonie Rysaneks den explosiven, attraktiven Heuchler gegenüber. Bei Hans Hotters Scarpia gibt es keine einstudierte und durch Regie festgenagelte Geste. Wie er aus dem Augenblick heraus agiert, mit welchem Einfühlungsvermögen er gestaltet, das ist lebendiger Anschauungsunterricht in der großen Kunst der Theaterdramatik. Gesanglich sein riesiges Stimmvolumen voll einsetzend, ausgestattet mit allen Raffinessen der Technik und sich selbst übertreffend im Finale des ersten Aktes, das alles wird kaum jemals überboten werden können. Leonie Rysanek imponierte durch strahlende Spitzentöne und sang – für eine deutschsprachige Sängerin geurteilt – eine ausgezeichnete Tosca. Trotzdem erreicht sie hier noch nicht ihre Bestform. Ihr Partner war Eugene Tobin, der mit dem Cavaradossi sein Engagement an der Staatsoper antrat. Bis zur Arie des dritten Aktes zeigte er eine ansprechende Leistung, fiel aber dann plötzlich rapide ab. Kein gutes Zeichen, wenn ein Tenor schon bei einem Cavaradossi mit seinen Kräften nicht hauszuhalten vermag.

DON CARLOS am 7. Dezember

Gottlob kommt dieses Jahr der Carlos nach Salzburg! Dadurch besteht wenigstens die Aussicht, daß wir ihn dann in Wien erben können und dieser Schandfleck in der derzeitigen Fassung vom Spielplan endgültig verschwindet. Christa Ludwig als Eboli war umjubelter Mittelpunkt des Abends. Daß es dieser Künstlerin gelungen ist, der spielenden Leichtigkeit des maurischen Liedes auch die Dramatik der Arie glaubhaft gegenüberzustellen, vermochte das Publikum restlos zu gewinnen. Wahrhaft königliche Hoheit verlieh Gottlob Frick stimmlich seinem Philipp, darstellerisch freilich wußte er diese Figur nicht voll zu erfüllen. Hingegen lagen bei Rudolf Schock als Don Carlos die Vorzeichen umgekehrt. Schauspielerisch imponierend, hielt seine stimmliche Leistung mit diesem überzeugenden Eindruck nicht Schritt. Als Posa hörte man - allerdings nur teilweise - Hans Braun. Recht gut beginnend, starb er stimmlich bereits in der großen Szene mit Philipp. Überraschend an diesem Abend Edmond Hurshell, einmal ohne Belag und sofort auftretende Heiserkeit, was erwähnt zu werden verdient. Christl Goltz als Elisabeth gab der Partie das gewohnte Format. Als Mönch geisterte Adolf Vogel, gesanglich unzureichend, durch die Szene, übrigens der einzige Geist, der dieser Inszenierung geblieben ist. Berislav Klobucar konnte endlich besser gefallen, nachdem er schon einige Male recht unsanft über die Carlos-Partitur gestolpert war.

DIE WALKÜRE am  8. Dezember 1957

Um Mißverständnissen vorzubeugen, stellen wir gleich am Anfang fest, daß wir fast alle an diesem Abend angesetzten Sänger (Martha Mödl, Leonie Rysanek, Hans Hotter, Gottlob Frick) in diesen Partien, schon irgendeinmal besser gehört haben. Wir überhörten auch die Schmisse von Sängern und Orchester keineswegs. Wir wissen auch genau, daß Wolfgang Windgassen kein idealer Siegmund ist. Daß Herbert von Karajans betont eigenwillige lyrische Auffassung des ersten Aktes dazu führt, daß dieser auseinanderfallen kann, ist auch keine Neuigkeit mehr. Wenn wir trotzdem meinen, daß es ein großer Abend war, so wissen wir sehr wohl, was wir sagen. Persönlichkeiten auf der Bühne und eine beherrschende Persönlichkeit am Pult hoben die Vorstellung über den Rang einer Repertoirevorstellung, die sie ja eigentlich war, hinaus zu wahrhaft festlicher Stimmung und zur Entfaltung aller Schönheiten des Werkes. Eine solche Aufführung pro Woche und wir werden viele Beiläufigkeiten lieber in Kauf nehmen – man kann nicht täglich Feste feiern. Das ist die Linie, die die Wiener Oper zu neuer Größe führen kann – ein Ensemble großer Künstler unter wirklich künstlerischer Leitung. Karajans Rückkehr stand damit unter einem glücklichen Vorzeichen!

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN am 9. und 18. Dezember

Beide Aufführungen wurden von Berislav Klobucar dirigiert. Trotz einer umsichtigen Leitung kam es zu einigen Unstimmigkeiten zwischen Bühne und Orchester, die wohl durch eine gründliche musikalische Überholung und eine Revidierung der verfehlten Regie beseitigt werden könnten. Um 9. Dezember sang Anton Dermota einen guten Hoffmann. Von den Damen gefielen am besten Wilma Lipp als ausdrucksvolle Antonia und Ira Malaniuk als attraktive und schön singende Giulietta. Mimi Coertse fiel durch holprige Koloraturen unangenehm auf, während Margareta Sjöstedt, die erstmalig als Niklaus auf der Bühne stand, diesmal stimmlich und darstellerisch einen recht guten Eindruck hinterließ. Edmond Hurshell war den Anforderungen seiner Partie nicht gewachsen, und die Leistung Hugo Meyer-Welfings wollen wir mit Stillschweigen bedenken.

In der zweiten Aufführung debütierte Waldemar Kmentt in der Titelpartie. Nach anfänglicher Unsicherheit konnte er seine Leistung deutlich steigern. Allerdings waren Ermüdungserscheinungen nicht zu überhören. Die übrige Besetzung entsprach der Aufführung am 9. Dezember.

TOSCA am 10. Dezember

Die Szene war Podium großer Schauspielkunst. Hans Hotter stellte der impulsiven Tosca der Christl Goltz einen passiven, zynischen Scarpia gegenüber. Neben der Leistung Hans Hotters gefiel Christl Goltz besonders im dramatischen zweiten Akt. Obwohl sie manchmal leicht in Richtung Elektra-Salome outrierte, wußte sie zu faszinieren. Stimmlich war sie ausgeglichener als ihre Vorgängerin. Diesmal brachte Rudolf Schock einen lebenssprühenden Maler auf die Bühne und seine von der Filmtätigkeit her stammende Darstellungskunst konnte er in dieser Partie besonders eindrucksvoll verwerten. Bis auf die ausgezeichnet interpretierte Sternenarie wußte er jedoch stimmlich nicht voll zu überzeugen. Das große Haus ist und bleibt für seine Stimmittel ungeeignet. Wir würden uns freuen, diesem intelligenten und kultivierten Sänger in einem kleineren Haus (sprich Theater an der Wien) und in ausgewählten Partien wieder zu begegnen, wo sich wohl auch sein Pressen und Stemmen von selbst erübrigen würde. Dies könnte dann ihm und dem Publikum zu reiner Freude gereichen. Dirigent der Aufführung war Berislav Klobucar.

OTHELLO am 11. Dezember.

Herbert von Karajan am Pult gewährleistete einen spannungsreichen Abend mit künstlerischem Niveau, unter seiner Leitung spielte das Orchester mit herrlichem Glanz und die Solisten gaben ihr Bestes.

Carlos Guichandut begann mit einem gewaltigen Esultate und setzte mit vollem Stimmeinsatz fort, sodaß die kleinen Ermüdungserscheinungen im letzten Akt niemanden wunderten. Daß er bei Othellos Tod diesmal von allzuviel Übertreibungen Abstand nahm, war dankenswert.

Desdemona war unsere „Heimkehrerin“ Leonie Rysanek, die in Piani schwelgte und zweifellos stimmtechnisch die überragende Persönlichkeit des Abends war.

Jago kam aus Berlin und war für uns kein Unbekannter: Tomislav Neralic. Die große Stimme mit dem nasalen Timbre erweckt manchmal den Eindruck, als ob sie nicht im Zaum gehalten werden könne, wie einige zu tief gesungene Phrasen dokumentierten. Jedenfalls gab Neralic sein Bestes, wenn er auch, gemessen an Schöffler, einen fast behäbigen und gemütlichen Fähnrich auf die Bühne stellte.

Anton Dermota sang den Cassio kultiviert, und Oskar Czerwenka hatte die kleine Rolle des Lodovico übernommen. Die Aufführung ist noch wohltuend frisch, nichts von Staub und Verschmiertsein ist ihr anzumerken: ein deutlich sichtbarer Vorteil, wenn der Mann am Pult zugleich die Regie überwacht!

TURANDOT am 12. Dezember

Ganz überraschend erlebte man eine ausgezeichnete Aufführung dieses Werkes, die besonders durch die prachtvolle Birgit Nilsson und den überraschend eingesprungenen Carlos Guichandut (trotz des tags zuvor gesungenen Othello!) eindrucksvolles Niveau erreichte. Besonders im Duett des dritten Aktes überglänzte die schlanke, stählerne Stimme der Birgit Nilsson und das breite erzene Organ Carlos Guichanduts das Orchester, das unter Berislav Klobucar diesmal eine von Akt zu Akt gesteigerte Leistung bot und mit Intensität und stimmungsvoller Klangmalerei überraschte. Auch die Rätselszene wurde von beiden Künstlern mit packender Dramatik gesungen und mit leuchtenden Spitzentönen gekrönt. Nicht ganz gelungen war der erste Akt, dessen wunderbare Chöre ohne Anteilnahme heruntergeleiert wurden. Turandot ist eines jener Werke, das einen doppelt so großen Chor, wie der unserer Oper ist, erfordern würde oder aber unser Chor müßte doppelt soviel Stimme geben; dann erst könnte man dem ersten Akt gerecht werden. Oskar Czerwenka, der Timur der Aufführung hatte mit Schwierigkeiten in der Höhe zu kämpfen, die eng und gepreßt klang. Lotte Rysanek als Liu war diesmal überraschend gut vor allem im dritten Akt. Bei Sängern, die ihre Stimme nicht in der Hand haben, ist ja leider immer die Tagesverfassung ausschlaggebend. Die Minister (Alfred Poell, Murray Dickie, Waldemar Kmentt) trugen zum guten Eindruck der Aufführung viel bei.

MADAMA BUTTERFLY am 13. Dezember

Von der Premierenbesetzung war nur mehr Giuseppe Zampieri übrig geblieben. Er war mit Abstand der beste auf der Bühne und gefiel besonders in den lyrischen Stellen der Partie. Alle übrigen Partien waren umbesetzt worden – man konnte sich glücklicherweise diesmal sprachlich einigen und es blieb bei der italienischen Aufführung – ohne das Premierenniveau erreichen zu können. Alfred Poell spielte seinen Sharpless mit gewohnter Noblesse. Margareta Sjöstedts Stimme fehlte der dunkle Klang und nahm so dem Blütenduett viel von seiner Wirkung. Welcher Gemütsathlet mag wohl Carla Martinis nach dem tragischen Tod ihres einzigen Kindes ausgerechnet für die Partie der Butterfly vorgesehen haben?!!! Auch die kleineren Rollen fielen ab. Berislav Klobucar am Pult begann vielversprechend, resignierte aber bald und suchte schließlich wieder in der Lautstärke Zuflucht. Povera Butterfly!

BALLETTABEND am 14. Dezember

FIDELIO am 15. Dezember

war eine fast festspielreife Aufführung unter der energischen, (manchmal allzu!) raschen Leitung durch Rudolf Moralt. Birgit Nilsson sang eine hervorragende Leonore. Ihre Stimme wird immer breiter und mächtiger. Die nordische Kühle ihres Spiels, die wir anfänglich an ihr auszusetzen hatten, weicht immer mehr menschlicher Anteilnahme und beseeltem Ausdruck. Wilma Lipp war ihr eine warmherzige lyrische Gegenspielerin. Auch Wolfgang Windgassens Florestan, den er immer ausgezeichnet gesungen hat, gewinnt an durchdachter Phrasierung und Intensität. Hans Hotter sprengte die Pappendeckelinszenierung durch die Kraft seiner Gestaltung. Gottlob Frick als schön singender und gut charakterisierender Rocco, Rudolf Schock als Jacquino und Hans Braun (die Stimme dieses Sängers, der doch noch nicht alt ist, wirkt derzeit greisenhaft müde und verschleiert) als Minister waren noch zu hören. Das Orchester spielte – vom Blech abgesehen – vorzüglich.

DIE HOCHZEIT DES FIGARO am 15. Dezember im Redoutensaal

Es war eine recht gediegenen Aufführung, wenn man von den Tempiverzerrungen durch Heinrich Hollreiser absieht. Gustav Neidlinger debütierte bei uns als Figaro. Seine Stimme – solange sie nicht forciert eingesetzt wird – überzeugt durch männliches Timbre und Klangschönheit. Leider aber ließ er bereits in der zweiten Figaro-Arie seiner großen Stimme übertriebenen Lauf, sodaß man das unangenehme Gefühl nicht los wurde, daß die Kristalluster des Saales mitklirren. Er trübte dadurch ganz unnötig seine Gesamtleistung. Anneliese Rothenberger war eine bezaubernd charmante Susanna, die sich mit ihrer technisch vollendeten Stimme die Hörer des nur halb vollen Saales im Nu eroberte und den Höhepunkt des Abends bildete. Alfred Poell schien mit einer Indisposition zu kämpfen, glich aber durch die überlegene Rollengestaltung vieles aus. Kalt und kälter lassend, Hilde Zadek als Gräfin, die wieder bewies, daß sie Mozart nicht singen sollte. Margareta Sjöstedt zeigte sich als Cherubino stark verbessert. Bartolo war mit Adolf Vogel, Marcellina mit Elisabeth Höngen besetzt.

AIDA am 16. Dezember

Hier gab es zwei Novitäten: Carlo Guichandut als Radames und Claire Watson als Aida. Wie zu erwarten war, zeigte sich Carlo Guichandut den reinen Belcanto-Stellen (erstes und letztes Bild) nicht gewachsen, ansonsten hatte er großartige Momente, sobald er seiner mächtigen Stimme freien Lauf lassen konnte. Gestalterisch hatte er aber zur Figur des Radames überhaupt keine Beziehung. Dazu kam noch, daß Kostüm und Perücke unserer Aida-Ausstattung für seine Erscheinung ausgesprochen unglücklich gewählt sind. Claire Watson kam von den städtischen Bühnen Frankfurt. Nachdem sie sich bis zur Arie des ersten Aktes von der Auftrittsnervosität freigesungen hatte, bot sie eine recht gute Leistung. Die Stimme ist zwar nicht sonderlich voluminös oder strahlend, aber auch noch in den höheren Lagen kräftig und ausdrucksvoll. Christa Ludwig war stimmlich in ausgezeichneter Verfassung. Dennoch scheint es, daß die Amneris für sie noch verfrüht ist. Die beiden Bässe waren mit Gottlob Frick und Frederick Guthrie tadellos besetzt. Bei Edmond Hurshell fiel ein Pluspunkt auf: er kann den Amonasro auch italienisch brüllen. Berislav Klobucar konnte diesmal leider wieder nicht von übertriebener Lautstärke Abstand nehmen.

ELEKTRA am 17. und 22. Dezember

die Aufführungen fanden in gleicher Besetzung statt. Diesmal stand das Werk unter der Leitung von Rudolf Moralt, der eine breit angelegte, im allgemeinen den Sängern Vorrang lassende Auffassung zeigte. Besonders fiel im Orchester – vor allem am zweiten Abend – die derzeit schlechte Verfassung der Blechbläser auf. Elektra war Christl Goltz, darstellerisch von größter Intensität, stimmlich beide Abende nicht in Bestform. Das häufige Zutiefsingen kehrte allzu oft wieder. Hilde Zadek war Chrysothemis. Elisabeth Höngens Klytämnestra ist nach wie vor ein Kabinettstück. Gustav Neidlinger legte die Partie des Orest gut an, wirkte anfänglich sehr erfreulich und artete schließlich wieder zum „Brüller“ aus. Warum muß was sein, Herr Neidlinger? Vergessen Sie doch endlich einmal den Alberich! Den Aegisth charakterisierte Max Lorenz – wie immer – überlegen.

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN am 18. Dezember

wurde mit der Aufführung vom 9. Dezember besprochen.

TOSCA am 19. Dezember

Vor fast einem Jahr debütierte Eugene Tobin als Cavaradossi in Wien Damals wiesen wir auf sein schönes Material hin und vermeinten in ihm einen jungen, guten Tenor erhoffen zu dürfen. Bis jetzt wurden diese Erwartungen leider nicht erfüllt. Die Stimme ist nach wie vor vorhanden, doch hat Herr Tobin technisch fast nichts zugelernt. Besonders fielen die Mängel in der zweiten Arie auf,  in der er sich um Piani bemühte, denen er aber technisch nicht gewachsen war. Beim „Vittoria“ hingegen zeigte er metallisch strahlende Höhe, wie sie derzeit nur wenige Tenöre besitzen. Es wäre dem jungen Sänger zu wünschen, daß er bald in die Hände eines guten Pädagogen kommt. Darstellerisch wurde er von Christl Goltz an die Wand gespielt, die vor allem im zweiten und dritten Akt das Publikum zu fesseln wußte. Karl Kamann bot stimmlich die bekannt gute Durchschnittsleistung einer zweiten Besetzung, gestalterisch stellte er einen „Theaterbösewicht“ auf die Bühne. Berislav Klobucar dirigierte.

TURANDOT am 20. Dezember

In dieser Puccini-Aufführung stellten sich Eugene Tobin und Emmy Loose zum ersten Mal dem Wiener Publikum als Kalaf und Liu vor. Emmy Loose hatte die Partie sehr sorgfältig studiert und erzielte gesanglich gutes Niveau, das aber durch nicht sehr geglücktes Spiel beeinträchtigt wurde. Das ihr zur Verfügung gestellte Kostüm ist eher für einen Clown geeignet als für die chinesische Sklavin. Eugene Tobin bewies abermals, daß er noch viel zu lernen hat. Sein prachtvolles Organ wirkte diesmal bereits überbeansprucht. Von einer Auffassung war wenig zu merken. Gertrude Grob-Prandls Riesenstimme ist in der Turandot ausgezeichnet eingesetzt. Oskar Czerwenka als Timur bemühte sich ehrlich, wenn auch nicht mit vollem Erfolg. Im großen und ganzen eine Repertoireaufführung von durchschnittlichem Niveau.

DON CARLOS am 21. Dezember

Diesmal hatte man sich in der Direktion entschlossen, den Posa nicht mit einem Stimmwrack zu besetzen, was der Aufführung sichtlich wohl tat. Eberhard Wächter, von erfolgreicher Tätigkeit in Stuttgart heimgekehrt, sang den Marquis mit jugendlicher Begeisterung und riß nicht nur das Publikum, sondern auch seine Kollegen auf der Bühne mit, sodaß man sich an der spannungsreichen Aufführung erfreuen konnte. Rudolf Schock zeigte sich diesmal stark verbessert (die Szene mit Elisabeth phrasierte er sehr ausdrucksvoll) und überraschte (wenigstens teilweise) mit wirklich schönen vollen Spitzentönen. Christa Ludwig als Eboli erntete verdientermaßen den Großteil des Beifalls. Gerda Scheyrer fügte sich in das Ensemble recht gut ein, wenn ihre Stimme auch der Elisabeth nicht voll gewachsen ist. Als Philipp hörten wir Otto Edelmann, der seine Vorgänger in dieser Partie (Josef Greindl, Gottlob Frick und Arnold van Mill) künstlerisch nicht annähernd ersetzen konnte, wodurch der Höhepunkt des Werkes viel an Wirkung verlor. Edmond Hurshell sang den Großinquisitor und Ottokar Schöfer von der Volksoper den Mönch. Berislav Klobucar am Pult bewies sich auch diesmal verbessert und sorgte für gutes Einvernehmen zwischen Bühne und Orchester.

ELEKTRA am 22. Dezember

in der Besetzung wie am 17. Dezember wurde dort schon besprochen.

 

SIEGFRIED am 23. Dezember, Neuinszenierung

Ein Weihnachtsgeschenk an das musikliebende Wien von beglückender künstlerischer Geltung wurde die Siegfried-Neuinszenierung. Ein Abend, der so erfreulich und begeisternd ist, weil er den Beweis dafür liefert, daß unser Institut sehr wohl in der Lage ist, die hohe und verpflichtende Tradition fortzusetzen, auch wenn es dabei, den gegebenen Notwendigkeiten angepaßt, neue Wege gehen muß.

War Herbert von Karajans Walküre noch umstritten, sein Siegfried ist in allen Belangen Krönung und Erfolg der bisherigen Arbeit des Künstlerischen Leiters und nach seinem Falstaff der neuerliche Beweis, daß durch Regie und musikalische Leitung in einer Hand vereinigt, ein einmaliger Höhepunkt des Stils und der Vollkommenheit erreicht werden kann. Die Übereinstimmung der musikalischen Interpretation mit dem Regiekonzept ist von einer makellosen Einheit, der das Ensemble untergeordnet wurde und dessen Rahmen die einfachen Bühnenbilder eine Steigerung in gleicher Linie verleihen. Ein Siegfried ohne Pathos, dafür verinnerlicht und geistig durchdrungen bis in die letzte Phrase, statt Gefühlsüberschwang Erkenntnis, statt glorifizierendem Heldentum tiefste Menschlichkeit. Das ist Karajans Auffassung, die wohl nicht jeder zu der seinen machen muß, aber der niemand die volle Anerkennung versagen kann, der willig und fähig ist, Gehalt und Erlebnis bei Wagner zu suchen. Es zeichnet sich immer deutlicher eine Entwicklung ab, die einfach gegeben ist und der wir uns nicht entziehen können. Die Zeit der großen Stimmen ist zu Ende gegangen, nur mehr vereinzelt können wir uns an ihnen erfreuen, der Glanz und das Niveau der Aufführung liegt nicht mehr im selben Maße in den Händen der agierenden und singenden Künstler. Die Aussage des Werkes formt und bestimmt der Mann am Pult, er ist mehr noch als früher Mitschaffender geworden. Was nützen da die Reminiszenzen, was die Vergleiche? Wir können das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen, wir leben in ihr und müssen das Schöne in ihr bejahen und suchen. Die große Umwertung der Werte, die sich auch im Opernleben deutlich erkennbar abzeichnet, vollzieht sich wie eh und je schmerzhaft. Goethes Wort vom ‘stirb und werde’ müssen wir erleben können, dann wird sich ein neuer Wert und neue Schönheit vor uns auftun. Diesen Willen setzt Karajans Siegfried voraus und er dokumentiert laut und deutlich für den, der hören will, daß die neue Wiener Opernkultur, über die so viel geschrieben und geschrieen wird, bereits geboren wurde, nur gibt es Schreier, die soviel vom eigenen Lärm in den Ohren haben, daß sie bis jetzt nichts davon bemerken  konnten!

Und nun zur „Kritik“:  Die Leistungen der Solisten müssen durchgehend als ausgezeichnet angesprochen werden. Wolfgang Windgassen ist unter Karajan ein Siegfried, der die ihm gestellte Aufgabe künstlerisch voll löst und – da diese Interpretation ihm nicht das letzte Heldische abverlangt – stimmlich und darstellerisch alles zu geben vermag. Ein junger Siegfried voll Poesie, stimmlich von Klangschönheit und Einfühlungsvermögen getragen.

Die Brünnhilde von Birgit Nilsson ist eine Meisterleistung. Die Durchschlagskraft der makellosen Stimme ersetzt die fehlende Wärme durch Intensität, Persönlichkeit und Können.

Wahrhaft einmalig ist Hans Hotter als Wanderer, einzig umstritten blieb die Maske,  die wieder allzu sehr an Zeus erinnert und der Strich in der Wanderer-Siegfried-Szene, der den  Verdacht nahe legte, daß er nur durch den  fehlenden Schlapphut notwendig wurde.

Überrascht waren wir von der großartigen Verfassung von Peter Klein als Mime, der nach vielen schwachen Leistungen der letzten Jahre geradezu verblüffte.

Eine Idealbesetzung war Gustav Neidlinger als Alberich, eine eindrucksvolle Erda Hilde Rössel-Majdan und ein Waldvogel von einschmeichelndem Wohlklang Wilma Lipp. Gottlob Fricks tiefer Baß ist die Idealbesetzung für den trägen Fafner. Ein Wermutstropfen wieder einmal das „Blech“.

Ein Abend, der ein Erlebnis bedeutet, und den jeder gehört haben muß, der Musik und die Wiener Oper liebt!

 

BALLETTVORSTELLUNG am 25. Dezember am Nachmittag

DER ROSENKAVALIER am 25. Dezember am Abend

An diesem Tag wurde dem Wiener Publikum eine animierte Aufführung beschert. Der Dirigent Rudolf Moralt leitete das Orchester in bester Laune, schwungvoll, elegant und mit dezentem Humor. Christa Ludwig als Oktavian war in glänzender stimmlicher Verfassung und eine ideale Interpretin des „jungen Herrn aus großem Haus“. Leider glückt ihr das Mariandl nicht ebenso gut. Es ist ein Fehler, die Mariandl-Phrasen zu verzerren und absichtlich fast falsch zu singen und schließlich aus dem Kammerzoferl ein Tramperl zu machen. Viele sonst ausgezeichnete Oktavians vergessen darauf, daß sie auch im Mariandl-Kostüm letzten Endes der junge Herr bleiben müssen und opfern Charme und Eleganz den Lachern im Auditorium. Christa Ludwig hat dies absolut nicht nötig – im Text, in den Situationen und vor allem in der Musik liegt genug Komisches, das man herausholen kann, ohne übertreiben zu müssen (Marta Rohs, Elisabeth Höngen und natürlich vor allem Sena Jurinac haben das schließlich auch fertig gebracht!). Anneliese Rothenberger ist eine süße, blitzgescheite Sophie. Merkwürdigerweise stehen alle guten Sopherln in scharfem Gegensatz zu Hofmannsthals Auffassung, der einen süßen, dummen Backfisch geschaffen hat, der auch bei Anneliese Rothenberger zu einer reizenden, jungen Dame von Welt wird. „Der aufgeblas’ne schlechte Kerl“ verwandelt sich bei Oskar Czerwenka in einen vollsaftigen, schlauen, lustigen, keinen Moment unsympathischen Ochs, der sein „ist halt vorbei“ so wehmütig singt, daß er einem fast leid tut. Er ist ein Ochs vom Schlage Fritz Krenns, den alle jene als Idealverkörperung in Erinnerung haben, die den viel gerühmten Richard Mayr nicht mehr hören konnten. Hilde Zadek, in Lisa Della Casas pompösen altrosa Schlafrock gehüllt, legte sich für die Marschallin einen larmoyanten Ton zurecht, der wohl das fehlende Gefühl ersetzen soll. Ihre stimmliche Leistung konnte sie nach schwachem Beginn im dritten Akt nicht unwesentlich steigern. Hilde Rössel-Majdan wurde nicht müde, immer neue Nuancen des „Böhmakelns“ zu ersinnen. Sie hatte in Erich Majkut einen gewandten Partner, der aber eine der häßlichsten Stimmen des ganzen Ensembles hat. Das muß endlich einmal ausgesprochen werden. Er kompensiert diesen Nachteil durch Intelligenz und Technik in Outrage-Form leider nicht vollständig. Die Tenor-Arie im ersten Akt ist eine unbarmherzige Prüfung des Materials und der Technik, der Musikalität, Atemführung und Persönlichkeit eines Sängers: Eugene Tobins Material bestand, seine Technik nicht. Er hört sich an, als wäre er noch nicht eingesungen. Das Orchester spielte klangvoll und schön, abgesehen vom Blech!!!

Es ist überall bekannt, daß so genannte deutsche Hörner wesentlich schwerer zu spielen sind, als die engeren französischen und man konzediert unseren Orchestern des sanften, romantischen Klanges wegen ohnehin manchen sonst unverzeihliche Schmisse. Im letzten Vierteljahr hat sich aber eingebürgert, daß nicht manchmal, sondern immer geschmissen wird. Ob unter der Führung eines großen Dirigenten, ob unter einem fähigen, ob ohne oder gegen ihn gespielt wird, ist bereits nebensächlich geworden. Man wartet förmlich auf den chronischen „Kickser“ und er kommt. Pünktlich und prompt! Nun wird vom breiten Publikum das Staatsopernorchester stets mit den Wiener Philharmonikern identifiziert. Die breite Masse ist nicht so im Bilde wie wir von der Galerie. Wir werfen nur einen Blick ins Orchester, vermissen die Charakterköpfe unserer Wiener Philharmoniker und machen uns bereits auf böse Dinge gefaßt, die leider in der letzten Zeit auch dann passieren, wenn die Orchesterbesetzung hauptsächlich wirklich aus Wiener Philharmonikern besteht! Was aber sollen sich die in- und ausländischen Opernfreunde im Parkett und in den Logen denken? Die Unsicherheit der Hornisten greift schon auf die Tuben und Posaunen über. Nur die Trompeten halten noch die Stellung. Wie wäre es, wenn unsere Herren Bläser ihre exponierten Stellen hundertmal üben würden und sich nicht mehr darauf verließen, daß es vielleicht eh gehen wird? Wenn es dann noch immer nicht klappen sollte, dann gibt’s nur mehr eines: von anderswo Verstärkung suchen. Wir müssen international konkurrenzfähig bleiben!!!

DIE WALKÜRE am 26. Dezember

Vater und Sohn, Wälse und Wälsung, drückten das Niveau der weihnachtlichen Aufführung unter das gewohnte Maß einer Karajan-Aufführung. Karl Liebl, sogenannter Heldentenor, versuchte sich am Siegmund. Eine Stimme ohne Mark, ohne Kraft, ohne Glanz, ohne Höhe, ohne Tiefe, ohne Farbe, ein Sänger ohne Persönlichkeit, ohne Gestaltungskraft ohne Intensität, ohne Ausdruck, ohne Erleben. Es steht ein Name im Programm, es steht kein Wagnertenor auf der Bühne. Nicht  stimmlos ist Otto Edelmann, dafür fehlt ihm so vieles andere, was bei einem Wotan unentbehrlich ist. Die in der Mittellage gut klingende Stimme wird in der Höhe abgeschnürt und ist in allen Lagen von der gleichen Ausdruckslosigkeit. Man braucht außerdem nur einen Blick auf die Bühne tun und man verzichtet auf weiteres Zusehen.

Aus anderem Holze geschnitzt waren die „Heldensoprane“ Leonie Rysanek und Birgit Nilsson, eine Freude für Auge und Ohr. Die Fricka von Elisabeth Höngen war mit der intelligenten Schärfe ihres Ausdrucks der herrschende Teil der Szene im zweiten Akt. Gottlob Frick zeichnete den Hunding mit seiner schweren Baßstimme ausgezeichnet.

Herbert von Karajan dachte (für unser Gefühl) zu selten daran, daß der Dirigent ein Hilfsmittel gegen schlechte Sänger hat: sie erbarmungslos zuzudecken. Wir atmeten  auf, als Herrn Liebls dünne Stimme zum Schluß des ersten Aktes spurlos aus dem Klanggewebe verschwand.

SIEGFRIED am 27. Dezember

Fand unter Herbert von Karajan in Premierenbesetzung statt.

DER ROSENKAVALIER am 28. Dezember

Wie sehr ein Dirigent das Niveau einer Aufführung zu heben imstande ist, bewies Rudolf Kempe. Unter seiner fast wienerischen Interpretation gab es einen Straussabend, obwohl das Orchester nicht in bester Verfassung war (Rudolf Kempe nahm es mit verzeihendem Lächeln zur Kenntnis). Unter seiner Stabführung, wie immer auf Details eingehend und sie auskostend, waren die Singstimmen bestens aufgehoben. Und diesmal zeigte sich besonders Hilde Zadek um Klassen besser als vor einigen Tagen. Bestens disponiert blieb ihre Marschallin diesmal nicht nur an der Oberfläche, sondern sagte auch endlich etwas aus. Mit ihr standen zwei Kolleginnen aus der Rheinoper auf der Bühne: Anneliese Rothenberger, eine Sophie von siebzehn Jahren, der man’s auch glaubt und Hanna Ludwig, ein maskuliner Oktavian, der seine gefällige Stimme geschickt einzusetzen wußte. Otto Edelmanns Hang zu Übertreibungen trat auch diesmal klar zu Tage. Trotzdem dürfte der Ochs seine – relativ – beste Partie sein. Alfred Poells pointierter Faninal und der leider noch nicht zufrieden stellende Eugene Tobin, vervollständigten das Ensemble.

BALLETTVORSTELLUNG am 29. Dezember am Nachmittag

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN am 29. Dezember am Abend

hatte überraschend gutes Niveau. Michael Gielen hatte sich hörbar mit dem Werk beschäftigt und wenn auch sein Kopf noch immer zu viel in der Partitur steckt, sorgte er doch für einen schnellen und musikalisch sicheren Ablauf. Zwar rannte ihm im „Sputnikkabinett“ der Chor davon, doch dies war nicht seine Schuld (sein Einsatzzeichen kam richtig). Doch war unser Chor von und mit den Rott’schen Treppen so abgelenkt und überbeschäftigt, daß für den Blick zum Pult keine Zeit mehr blieb. Paul Schöffler erwies sich als souveräner Beherrscher der dämonischen Figuren, obwohl er sich als indisponiert entschuldigen ließ, bemerkte man nur, daß er im Giuliettaakt markierte und auch in der Crespel-Szene mit wenig Stimme sang. Neben Anton Dermotas romantischem Hoffmann und dem diesmal auch stimmlich guten Crespel Ludwig Webers, muß auch die schlanke und brav singende Olympia Farah Afiatpours als Positivum des Abends bezeichnet werden. Nassja Berowska-Heger eine attraktiv aussehende Antonia, begann sehr nervös, sodaß die Stimme in den Hals rutschte. Doch verbesserte sie sich zusehends und ließ durch kultivierte Piani aufhorchen. Ihr Organ ist etwas dunkel gefärbt und schön timbriert. Die negativen Punkte des Abends waren die an Farblosigkeit noch immer zunehmende Giulietta Gerda Scheyrers und der schaubudenartige Clown Hugo Meyer-Welfings, der uns, wie gewöhnlich, mit Fistelstimme beglückte. Da, im Gesamten gesehen, die Pluspunkte überwogen, konnte man immerhin zufrieden sein.

SALOME am 30. Dezember

Eine musikalisch und szenisch aufgefrischte Salome mit neuen von Mailand importierten Kostümen, beschloß das Opernjahr. Das Bühnenbild war abgewandelt worden, indem eine Seitenwand entfernt und so die Wirkung der Terrasse betont wurde. Die Leitung des Orchesters hatte George Szell. Seine Interpretation hielt nicht ganz das, was der seinem Namen vorausgehende Ruf versprach. Sehr gestraffte Tempi und mächtige Lautstärke waren dem Gesamteindruck nicht immer vorteilhaft dienlich, obwohl George Szell natürlich auch bewies, daß mit ihm ein Könner am Pult stand. Die Regie Josef Witts bemühte sich um „Einfälle“, übersah aber bei Beobachtung verschiedener Details die große einheitliche Linie. Was wäre wohl aus den vielen Lücken geworden, wenn nicht zwei Künstler wie Elisabeth Höngen und Max Lorenz für das Tetrarchenpaar zur Verfügung gestanden wären, die diese toten Punkte klassisch gekonnt überspielten? Die Kostüme sind schön und äußerst farbwirksam. Ihre Stillosigkeit kommt der Auffassung Richard Strauss’ entgegen. Paul Schöffler war leider nicht in bester Verfassung und auch bei Christl Goltz waren wieder stimmlich deutliche „Rekonvaleszenzanzeichen“ zu verspüren, obwohl die Künstlerin dies durch ihre ungeheure Intensität und Vitalität zu kompensieren wußte. Daß diese Aufführung trotzdem Niveau behielt und atmete, lag vor allem daran, daß hier Künstlerpersönlichkeiten der großen alten Schule sozusagen ein Musterbeispiel für klassische Gesangstechnik und -kunst vorexerzierten, während beispielsweise Ivo Zidek nur sein Stimmaterial und die gute Erscheinung in die Waagschale werfen konnte. Margareta Sjöstedts Page war erfreulich. Hier war wieder ein Fortschritt zu bemerken. Auch des Judenquintetts hatte sich die Regie anzunehmen vergessen (musikalische Auffrischung war hierbei gleichfalls nicht vorhanden) und die Nazarener Oskar Czerwenka und Duncan MacLeod konnten nicht befriedigen. Ein Abend, dem trotz mancher Aktivposten der letzte mitreißende Schwung und die begeisternde Vollendung fehlten.

BALLETTABEND am 31. Dezember

 

Die Bilanz des Monats: Eine großartige Weihnachtspremiere, eine Reihe recht guter und überraschender Repertoireaufführungen, um derentwillen wir versöhnlich einige Schönheitsfehler vergessen wollen, in der Hoffnung, daß sie im neuen Jahr immer seltener werden!

 

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