Fische
In der traditionellen Küche
spielte Fisch – außer als Fastenspeise v.a. in der Fastenzeit – nicht die
gleiche Rolle wie dies heute allgemein der Fall ist. Maier-Bruck (1984, 579f.) widmet nur wenige Seiten den Fischgerichten (und nur einige Rezepte), in
seinem Sacher-Kochbuch (Maier-Bruck 1975, 171ff.) werden aber viele
Rezepte angeführt, v.a. für Karpfen
und Fogosch, was die große Bedeutung
der Fischgerichte für die Wiener (und Stadt-) Küche unterstreicht. Das
Appetit-Lexikon (1894, 144ff.) fordert „allergrößte Andacht und
Aufmerksamkeit“ im Ungang mit Fischen ein.
Fischfang war von jeher ein
bedeutender Wirtschaftszweig, es gab berufsmäßige Fischer, die sich an den Seen
niederließen und gegen Naturalabgaben an die Grundherren Fischerei betrieben
und die Märkte belieferten. Der älteste urkundliche Beleg gewerbsmäßiger
Fischerei stammt aus dem Jahre 891.
In Österreich werden folgende
(heimische) Fische angeboten; sie widerspiegeln deren Verbreitung in der
(heutigen) Küche.
Aal, Äsche, Bachforelle, Bachsaibling, Barsch, Bartgrundel, Felchen (Blaufelchen, Renke oder Reinanke), Grundel oder Gründling,
→ Hausen (ein Großfisch,
verwandt mit dem Stör), Hecht, Huchen (Donaulachs, Rotfisch), Karpfen (in Wien bevorzugt gebacken, daneben auch mehrere andere
Zubereitungsarten), Lachs, Regenbogenforelle, Renke oder → Reinanke (auch
Blaufelchen, eine Art Alpensee-Forelle),
Saibling, Schleie, Stör, → Wels (mn. Waller), Zander (oder
→ Fogosch).