Programm des Issatschenko-Memorials 2010 in
Bayern
(zu weiteren Informationen bitte hier klicken)
Otto Kronsteiner, Gibt es noch Magistri und Discipuli?
Heinz-Dieter Pohl, Issatschenko als Begründer
des Klagenfurter Instituts für Sprachwissenschaft und der Linguistischen Wochen
Katja Sturm-Schnabl, Gibt es eigentlich eine österreichische Slawistik? Aus der Sicht einer slowenischen
Kärntnerin in Wien
Varvara Kühnelt-Leddihn,
Erinnerungen an meinen Vater
am Freitag, dem 3. Dezember 2010 um
18 Uhr
im Berggasthof/Hotel Duftbräu am
Samerberg (Bayern)
veranstaltet und geleitet von
Otto Kronsteiner
Auskunft über Anreise/Übernachtung
Mail oe.kronsteiner@t-online.de
Telefon 0049 8032
8464
Anmeldung bis 30. Juli erbeten
Heinz-Dieter Pohl
Zur Erinnerung an Alexander Issatschenko
nach seinem autobiographischen Buch
Alexander V. Issatschenko, Eine Kindheit zwischen
St. Petersburg und Klagenfurt. Momentaufnahmen. Aus dem Russischen übersetzt,
bearbeitet und ergänzt von Warwara Kühnelt-Leddihn. Verlag Hermagoras
/ Mohorjeva založba. – Klagenfurt/Celovec - Ljubljana/ Laibach
- Wien/Dunaj 2003, 167 Seiten. ISBN 3-85013-959-X, €
16.-
Vorbemerkung: Dieser Text ist die überarbeitete und aktualisierte
Fassung meines Beitrages im Kärntner Jahrbuch für Politik (Klagenfurt) 2003, 249-253.
In seinem
Buch beschreibt der vor nunmehr 32 Jahren, am 19. März 1978, kurz nach seiner
Emeritierung – für seine Umgebung völlig unerwartet – verstorbene Ordinarius
für Sprachwissenschaft an der Klagenfurter Universität, Dr. Alexander V. Issatschenko (auch Isačenko, russisch Александгр Васильевич
Исаченко) sein Leben bis zum Jahre 1920: die Kindheit in St.
Petersburg, die Flucht seiner Eltern vor den Revolutionswirren und wie er als Knabe
nach Klagenfurt kam – zum ersten Mal noch vor der Volksabstimmung am 10.
Oktober 1920. Gleichzeitig bietet es viele Einblicke ins Alltagsleben des alten
Russland kurz vor seinem Untergang. Das Buch ist ein interessantes Dokument der
„oral history“ und durch seine bildhafte, pointierte
Sprache wertvolles Zeugnis der Exilkultur, für dessen Herausgabe man der
Übersetzerin und Bearbeiterin, Warwara
KÜHNELT-LEDDIHN, der Tochter Issatschenkos, und dem Verlag Hermagoras
sehr dankbar sein muss. Ein abschließendes Kapitel, verfasst von seiner
Tochter: „Was aus dem Knaben wurde“ sowie einige Familienfotos, eine
Kurzgeschichte aus der Feder A.V. Issatschenkos selbst („Vor dem Schwurgericht“) samt
einigen seiner Karikaturen runden das Buch ab.
A. Issatschenko war bis kurz vor seinem
Tode Vorstand des Institutes für Sprachwissenschaft der Universität Klagenfurt,
das er – zunächst als „Lehrkanzel für Allgemeine und Angewandte
Sprachwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der
Slawischen Sprachen“ an der damaligen Hochschule für Bildungswissenschaften
(heute Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) – aufgebaut hatte. Damit begründete
er auch die allgemeine, angewandte und slawische Sprachwissenschaft an unserer
Universität in der Lehre. Er wurde am 3.1.1911 (21.12.1910 nach dem damals in
Russland üblichen Julianischen Kalender) in St. Petersburg als Sohn eines
Rechtsanwalts geboren. In seiner Familie befinden sich mehrere bedeutende
Persönlichkeiten, u.a. V.L. Isačenko,
ein Rechtsgelehrter, stellvertretender Vorsitzender des Obersten Gerichtshofes
des russischen Reiches (sein Großvater), Akademiemitglied B.L. Isačenko, ein bedeutender Mikrobiologe (ein Großonkel)
sowie seine Schwester Tatjana Gsovsky, Choreographin
und Ballettmeisterin, u.a. an der Deutschen Oper in
Berlin.
Issatschenkos Eltern wurden in den
russischen Revolutionswirren aus Russland u.a. auch
nach Kärnten verschlagen, und so ergab es sich, dass der junge Alexander in
Klagenfurt seine Schulausbildung genoss und im Jahre 1929 die Reifeprüfung mit
Auszeichnung ablegte. Am Gymnasium hatte er auch die Gelegenheit, Slowenisch zu
erlernen. Obwohl er nach eigenen Angaben zunächst nicht an ein Studium der
slawischen Philologie dachte, war er doch mit seiner russischen Muttersprache
und seinen Slowenisch-Kenntnissen gerade dazu prädestiniert – und über die
Slawistik ist er in das umfangreiche Gebiet der Linguistik gelangt, die ihm ja
zahlreiche Impulse zu verdanken hat. Von 1929 bis 1933 studierte Alexander Issatschenko an der Universität Wien
slawische Philologie bei N.S. Trubetzkoy (einem der bedeutendsten Linguisten seiner Zeit, Mitbegründer
der „Prager Schule der funktionalen Sprachwissenschaft“ und „Vater der
Phonologie“),
neben Psychologie, Ethnographie und Indologie. Nach seiner Promotion zum Doktor
der Philosophie verbrachte er ein Jahr in Paris, wo er v.a.
bei den Indogermanisten Meillet
und Vendryès und dem Slawisten Vaillant
seine Ausbildung vervollkommnete. 1934 hatte er
Gelegenheit, den Prager Linguistischen Kreis, den Kern der „Prager
Schule“ (s.o.), kennenzulernen, in den er auf Grund
eines öffentlichen Vortrages aufgenommen wurde.
Die
Stationen seines wissenschaftlichen Lebens bis zu seiner Emeritierung in
Klagenfurt:
1935-1938 Lektor für
Russisch (Universität Wien);
1939-1940/41 Privatdozent für
slawische Philologie (Universität Laibach/Ljubljana);
1940/41-1945 Pressburg/Bratislava
(Handelshochschule);
1945-1949 a.o. Professor für russische Sprache (Universität
Pressburg/Bratislava);
1949-1955 Leiter der
Lehrkanzel für Slawische Philologie (ebendort);
1955-1960 Leiter der
Lehrkanzel für Slawische Philologie (Pädagogische Hochschule Olmütz/Olomouc);
1960-1965 Begründer und
Leiter der „Arbeitsstelle für Strukturelle Grammatik“ (der Deutschen Akademie
der Wissenschaften in Berlin);
1965-1968 Leiter der
sprachwissenschaftlichen Abteilung des Institutes für Sprachen und Literaturen
der
Čechoslovakischen Akademie der Wissenschaften und
stellvertretender Direktor desselben
(Prag/Praha);
1968-1970/71 Gast- bzw.
ordentlicher Professor für slawische Sprachen (University of California, Los Angeles);
1971-1978 Klagenfurt,
ordentlicher Professor für allgemeine und angewandte Sprachwissenschaft unter
besonderer Berücksichtigung der Didaktik der slawischen Sprachen.
Im Jahre
1971 erhielt Alexander Issatschenko
also den Ruf an die neugegründete Hochschule
(später Universität) für Bildungswissenschaften, heute Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und
kehrte somit in die Heimat seiner Jugend zurück, mit der er stets verbunden
geblieben war. Bei seiner Berufung an die Klagenfurter Hochschule war er
zunächst ein „kooptierendes Mitglied“ dieser
Hochschule. Im Jahre 1974 wurde er zum Korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
gewählt und gab (zusammen mit M. Mayrhofer) die Veröffentlichungen der Kommission für Linguistik und Kommunikationsforschung
heraus. Ferner war er Mitglied u.a. der Société de Linguistique
de Paris, Linguistic Society of America, AILA Paris sowie
Korrespondierendes Mitglied der Deutschen
Akademie der Wissenschaften sowie Gründungsmitglied der Klagenfurter Sprachwissenschaftlichen
Gesellschaft (sie bestand von 1975 bis 1999), die ihn auf ihrer
Generalversammlung kurz vor seinem Tode zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit
gewählt hatte.
Alexander Issatschenko wirkte insgesamt sieben
Jahre an unserer Universität. Er war von Anfang an am Ausbau und der
Weiterentwicklung der Universität beteiligt. Seine Lehrkanzel bzw. sein
Institut wurde durch die von ihm ins Leben gerufene und zusammen mit Nikolai Salnikow und mir organisierten
„Linguistischen Wochen“ auch außerhalb von Österreich bekannt. Die Klagenfurter
Linguistischen Wochen fanden von 1973 bis 1978 statt und waren in jedem
Jahr einem anderen Thema der russischen Sprachwissenschaft gewidmet. Im Rahmen
dieser internationalen Veranstaltung sprachen auch zahlreiche Gastprofessoren (u.a. L’. Ďurovič,
N.A. Nilsson, H. Jaksche), und unter den treuesten
Teilnehmern war niemand geringerer als D. Tschiževskij.
Außer aus Österreich kamen Teilnehmer aus der BRD und der Schweiz, aus
Großbritannien, Israel, Italien, Slowenien (vormals Jugoslawien), Skandinavien
und den USA.
Gemeinsam
mit seinem Assistenten Franz Dotter
und mit Rainer Paulsen wurde an der
Universität Klagenfurt ein phonetisches Labor aufgebaut (1).
In einem Forschungsvorhaben wollten Alexander Issatschenko und Franz Dotter
die österreichische Varietät des Hochdeutschen erforschen – ein Vorhaben, das
von Franz Dotter fortgeführt
wurde (2).
Auf die
Initiative Alexander Issatschenkos
geht auch die Gründung der Zeitschrift „Russian Linguistics“ (3) zurück, die
international konzipiert ist und die redaktionell von seiner Assistentin Eva Ritter (heute Salnikow-Ritter) und von Nikolai Salnikow betreut und von L’ubomír Ďurovič fortgesetzt wurde.
Besonders wertvoll war in diesem Zusammenhang die Bibliographical Survey, wo
neben anderen Rezensenten Alexander Issatschenko
die neueste Literatur zum Russischen kritisch beurteilte.
Im Jahre
1976 konnte in Klagenfurt die 5. Jahrestagung
der österreichischen Linguisten von Alexander Issatschenko abgehalten werden (4); die Organisation
besorgte ich als sein damaliger Assistent, der unmittelbar vor dieser
Veranstaltung auch die von Oswald Panagl
und mir geleitete Konferenz der Arbeitsgruppe Diachrone Sprachwissenschaft mitbetreut hat (5).
Leider war
es ihm aber (bis auf eine Ausnahme) nicht vergönnt, den erfolgreichen
Studienabschluss „seiner“ Studenten zu erleben. Dafür aber konnte er drei
Habilitationen erfolgreich durchführen (Otto Kronsteiner,
Heinz-Dieter Pohl, Nikolai Salnikow), von denen nur eine erst nach
seinem Tode ihren administrativen Abschluss fand (N. Salnikow).
Mit dem
frühen Heimgang von A.V. Issatschenko
hat ein Kapitel Geschichte der Sprachwissenschaft sein vorzeitiges Ende
gefunden. Besonders schmerzlich ist dies im Falle der unvollendeten „Geschichte
der Russischen Sprache“ (s.u.). Es ist schwer, dem
Gesamtwerk Alexander Issatschenkos
gerecht zu werden, da es sich von einem Einzelnen kaum überblicken lässt,
umfasst es doch zum Teil ganz verschiedene Gebiete: slawische
Sprachwissenschaft; Linguistik des Russischen, Slowenischen, Deutschen;
Phonetik und Phonologie usw. Daher muss jeder Querschnitt durch sein Werk eine
subjektive Auswahl aus seinen zahlreichen Schriften sein. Ferner war Alexander Issatschenko nicht nur ein
ausgezeichneter Linguist, sondern auch ein bedeutender Philologe, was u.a. sein 1939 erschienens und
1975 neu aufgelegtes Buch über den slowenischen Vers und seine
zahlreichen Puškin-Studien zeigen, ganz zu
schweigen von seinen Herbersteiniana,
in denen Sigmund von Herbersteins Russlandbericht aus dem 16. Jh. zum ersten
Mal als Quelle für die russische Sprachgeschichte herangezogen wurde (6).
Alexander Issatschenko war auch
ein begabter Pädagoge (7), was u.a. seine
zahlreichen Lehrbücher des Russischen für Slowenen und Slowaken zeigen. Ein
epochales Werk ist seine „Russische Sprache der Gegenwart“ (8), die vor allem der Aspektlehre neue Wege gewiesen
hat. Ein m.E. Weg weisender Aufsatz war seine Havlík-Korrektur, mit der er gezeigt hat, dass die sog.
Vokalisierung der Jers keine phonologische, sondern
eine morphonologische Regel ist (9);
nicht minder bemerkenswert ist seine Arbeit zu einer ähnlichen Erscheinung im
Deutschen: das „Schwa mobile“ und „Schwa constans“
im Deutschen (10).
Seine
letzten Lebensjahre widmete Alexander Issatschenko
vor allem der Erforschung der Geschichte der russischen Sprache, indem er die
in Osteuropa, besonders aber in der damaligen UdSSR herrschende These von einer
ununterbrochenen Entwicklung der russischen Literatursprache seit Beginn des
Schrifttums auf ostslawischem Boden überzeugend widerlegt hat: die moderne
russische Schrift- und Literatursprache ist erst im 18. Jh. unter
westeuropäischem (französischem) Einfluss entstanden. Davor herrschte eine Diglossie (ähnlich wie einst auch in Griechenland) zwischen
dem (vorwiegend geschriebenen) Kirchenslawischen und der (vorwiegend
gesprochenen) Volkssprache. Diesen Themen widmete sich die „Geschichte der
russischen Sprache“, die zu seinem letzten
Hauptwerk werden sollte (11). Vorarbeiten dazu waren die „Vorgeschichte und
Entstehung der modernen russischen Literatursprache“ (12) und
seine vielbeachteten „Mythen und Tatsachen über die Entstehung der russischen
Literatursprache“ (13); von der „Geschichte der russischen Sprache“ ist nur
die Zeit bis rund 1750 erschienen – das ist allerdings auch diejenige Epoche,
deren Darstellung am meisten korrekturbedürftig war und die jetzt durch
Alexander Issatschenko ins rechte
Licht gerückt worden ist. Großes Aufsehen erregte schon im Jahre 1973 der
Beitrag „Wenn Ende des 15. Jahrhunderts Novgorod über Moskau den Sieg errungen hätte …Über eine nicht stattgefundene Variante der
Geschichte der russischen Sprache“ auf dem internationalen
Slawisten-Kongress in Warschau
(14).
Postum
erschienen die Beiträge „Kein Kommentar zu brandneuen Einwegübersetzungen aus
dem Amerikanischen“ (15) sowie in 2. Auflage „Kontextbedingte Ellipse und
Pronominalisierung im Deutschen“ (16). Das hohe wissenschaftliche Ansehen Alexander Issatschenkos
wird nicht zuletzt dadurch unterstrichen, dass er einerseits wiederholt zur
Mitarbeit in Sammelbänden eingeladen wurde und andererseits seine Arbeiten
viele Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung zum zweiten Mal herausgekommen
sind.
Persönlich
lernte ich Aleksandr Vasil’evič – oder kurz „Saša“, wie wir ihn mit seinem russischen Vornamen oft
nannten – im Spätsommer 1968 kennen, als er zusammen mit dem bekannten
tschechischen Iranisten Ladislav ZGUSTA und einem
weiteren Kollegen aus der damaligen (am 21. August von der
Warschauer-Pakt-Truppen besetzten) čssr
am sprachwissenschaftlichen Institut der Wiener Universität weilte. Im Jahre
1971 lud er mich dann ein, nach Klagenfurt zu kommen, wo ich – wie er sagte –
„wissenschaftlich wachsen“ werde. So begann durch einen glücklichen Zufall
meine wissenschaftliche Karriere.
Aus dem
reichen wissenschaftlichen Leben Alexander Issatschenkos konnten hier nur
einige Tatsachen herausgegriffen werden, quasi aus der Sicht eines seiner
Klagenfurter Schüler, für die er mehr war, als nur ein Wissenschaftler. Für
uns, seine Schüler, war er stets ein väterlicher Freund, dem wir auch
zahlreiche Impulse für unseren wissenschaftlichen Werdegang verdanken. Und für
uns war es ein schwerer Schlag, als Alexander Issatschenko
am Palmsonntag des Jahres 1978 für immer die Augen schloss.
Fußnoten (im Text blau in Klammern)
(3) Zunächst im Verlag REIDEL (Dordrecht-Holland), dann bei KLUWER (Vgl. http://www.kluweronline.com/issuetoc.htm/0304-3487+23+3+1999 (Homepage
des KLUWER-Verlages: http://www.kluweronline.com/)
(4) „Kontrastive Linguistik, Typologie,
Didaktik“. Die Vorträge sind in der Zeitschrift Klagenfurter Beiträge zur
Sprachwissenschaft Jg. 3 (1977) 3-4 und Jg. 4 (1978) veröffentlicht.
(5) Die Vorträge sind in der Zeitschrift
Klagenfurter Beiträge zur Sprachwissenschaft Jg. 2 (1976) 2-3 und Jg. 3 (1977)
1-2 veröffentlicht.
(6) Slovenski verz.
(7) In dieser Hinsicht wurde er von
Walter Schöler in der Issatschenko-Festschrift (Opuscula Slavica et Linguistica. Klagenfurt, Heyn
1976, 7-10) gewürdigt.
(9) in: International Journal of Slavic Linguistics and Poetics
13 (1970) 73-171
(10) in: Sprache der
Gegenwart 23 = Festschrift für Hugo Moser, Teil 1 (1974), 142-171.
(11) Erschienen im Universitätsverlag Winter,
Heidelberg: 1. Band „Von den Anfängen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts“ 1980
(so im Buch, lt. Verlag 1981), 2. Band „Das 17. und 18. Jahrhundert“ (hg.
von Henrik Birnbaum, L’ubomír Ďurovič und Eva Salnikow-Ritter) 1983. – Das Erscheinen
des Werkes zu erleben war ihm nicht mehr vergönnt, doch den ersten Band hat er
noch selbst redigiert.
(13)
Wien,
Akademie 1975 (Sb. ÖAW 298/5).
(14)
In russischer
Sprache: Если бы в конце
XV века Новгород
одержал победу над Москвой…
Об одном
несостоявшемся
варианте
истории русского языка (im Wiener Slavistischen Jahrbuch 18, 1973, 48-55) als Beitrag der
österreichischen Slawisten für den 7. Internationalen Slawisten-Kongress. Dies
wollten die Herausgeber damals verhindern, doch dies wurde durch den damaligen
Redakteur des Jahrbuchs, Otto Kronsteiner,
umgangen. Alexander Issatschenko
war damals als Professor an der neu gegründeten Universität in Klagenfurt ja
auch österreichischer Slawist. Dieser
Aufsatz hat zwar in Warschau großes Aufsehen erregt und – wie nicht anders zu
erwarten – bei sowjetischen Teilnehmern Empörung, aber auch Zustimmung.
Anlässlich des 10. Todestages von Alexander Issatschenko
erschien eine deutsche Übersetzung in Die
Slawischen Sprachen (Salzburg) 13/1987, 35-43. In der russischen
Version der Wikipedia (erreichbar unter der deutschen
Fassung http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Issatschenko, dann weiter zu „In
anderen Sprachen“ (zur Auswahl stehen derzeit russisch und slowenisch) findet
sich ein Link auf den vollständigen Originaltext: http://www.tuad.nsk.ru/~history/Author/Russ/I/Isachenko/Articles/novgorod.htm.
Zum Gedenken an Alexander Issatschenko anlässlich seines 25.
Todestages fand am Mittwoch, 19.3.2003, an der Klagenfurter Universität ein
Gedenksymposium statt:
GEDENKVERANSTALTUNG
25. TODESTAG ALEXANDER ISSATSCHENKO
(3.1.1912 [bzw. 21.12.1911] – 19.3.1978)
am 19. März 2003
veranstaltet
vom Institut für Sprachwissenschaft und Computerlinguistik an der
Universität
Klagenfurt
Die Vortragenden waren: Univ.-Prof.
Dr. Stanislaus HAFNER, A. Issatschenkos
Anteil an der Geschichte der österreichischen Slawistik (mit persönlichen
Erinnerungen); Univ.-Prof. Dr. Heinz-Dieter POHL, A. Issatschenkos Wirken an der Universität
Klagenfurt (mit persönlichen Erinnerungen); Univ.-Prof. Dr. Nikolai SALNIKOW,
A. Issatschenkos
Beitrag zur Erforschung der russischen Sprache (mit persönlichen Erinnerungen);
Univ.-Doz. Dr. Sonja GIPPERT-FRITZ, „Nicht nur in Prag“: Strukturalistische
Erkenntnisse A. Issatschenkos
als Modell für nicht-slawische Disziplinen; Univ.Prof.
Dr. L’ubomír Ďurovič,
A. Issatschenko – ein
Bahnbrecher; Univ.-Prof. Dr. Ursula DOLESCHAL, Der Beitrag A. Issatschenkos
zur allgemeinen und zur slawistischen Sprachwissenschaft (mit Ausnahme der russistischen Arbeiten); Prof. Dr. Tilmann REUTHER, Issatschenkos
methodisch-didaktische und lexikographische Arbeiten; ao.
Univ.-Prof. Dr. Heinrich PFANDL, Moj Isačenko. Der poetologisch-akustische
Aspekt (Mit einem Tondokument und Erinnerungen); Univ.-Prof. Dr. Otto
KRONSTEINER, Das antinationalistische Konzept von A. Issatschenkos „Mythen und
Tatsachen über die Entstehung der russischen Literatursprache“ – eine
wohltuende Revolution.
Von den Vortragenden sind Ďurovič, KRONSTEINER, POHL
und SALNIKOW von A. Issatschenko
als Mitarbeiter wissenschaftlich mitgeprägt worden, mit HAFNER verband ihn eine
lange Freundschaft, GIPPERT-FRITZ und PFANDL haben ihre Studien unter ihm
begonnen, schließlich sind DOLESCHAL und REUTHER fachlich mit ihm verbunden. –
Anschließend erfolgte eine Kranzniederlegung am Grab Alexander Issatschenkos
auf dem Friedhof St. Ruprecht (Klagenfurt), danach fand die Präsentation des
hier angezeigten Buches im Verlagshaus Hermagoras / Mohorjeva statt.
Zum Hermagoras-Verlag:
http://www.hermagoras.at & www.mohorjeva.at
zum Buch:
http://www.mohorjeva.at/shop/details/eine_kindheit_zwischen_st_petersburg_und_klagenfurt15/
Zurück zum Memorial: http://members.chello.at/heinz.pohl/Memorial_neu.htm
zurück zur Startseite: http://members.chello.at/heinz.pohl/index.htm
zurück zur Universität: http://wwwg.uni-klu.ac.at//spw/oenf/