Der marxistische Sänger Robert Wyatt stellte bereits 1984 in Frage, was damals, während der Blüte der westlichen Konsumdemokratie keiner mehr.in Frage stellen wollte: "Sie behaupten, die Arbeiterklasse ist tot, und wir sind alle Konsumenten." ("The Age Of Self") Welch ein Irrtum! Zum Konsumparadies haben heute immer weniger Menschen Zugang, und das Wort Klassenkampf macht wieder mehr Sinn als irgendwann sonst in den Nachkriegsjahren. The More Extended Versions aus Wien und Cpt. Kirk&. aus Hamburg kamen zusammen, weil beide bei einem Konzert das zitierte Wyatt Stück spielten. "Round About Wyatt" versammelt nun nicht nur Songs des einstigen Soft-Machine-Musikers. Die Bands adaptieren auch die Wyattsche Methode der Adaption. Der hatte in den letzten fünfzehn Jahren kaum für möglich gehaltene Coverversionen veröffentlicht. So hauchte er Chics "At Last I Am Free" und Monks "'Round Midnight" ein ganz anderes Leben ein. Dieses gestische Nachspielen beherrschen beide Gruppen. Kirks Bearbeitung von Cypress Hills Rap-Hit "How I Could Just Kill A Man" ist das überzeugendste Resultat eines Denkprozesses über Hip-Hop im deutschen Sprachraum. "Racist Friend", im Original von der schwarz-weissen Band The Special A.K.A., kam zur Zeit: "Wenn du einen rassistischen Freund hast, dann ist es an der Zeit, diese Freundschaft jetzt zu beenden." Es ist Zeit für politische Musik- für Round About Wyatt" eben.

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