Heydecker berichtet im März 1947 im ersten Rundbrief an Mitglieder und Freunde der WSL: |
Heute vor vier Monaten, am 8. Oktober 1946, stand zum ersten Mal in einer deutschen Tageszeitung eine kurze Notiz über eine deutsche Organisation, die sich gebildet hat, um für den Gedanken eines Weltstaates und einer Weltregierung einzutreten. Der Anlass für diese kurze Notiz war die Tatsache, dass sich in München 25 Personen zusammengefunden hatten, um die Weltstaat-Liga ins Leben zu rufen. ... Während des Nürnbergers Prozesses haben sich die dort versammelten deutschen Journalisten aus allen Zonen nach getaner Tagesarbeit häufig gefragt: wie sieht der Weg aus, der jetzt, nach dieser Katastrophe, gegangen werden muss, angesichts des Verlaufes, den die Welt seither genommen hat und angesichts der völkerrechtlichen Ergebnisse dieses Prozesses. Wir haben die verschiedensten politischen Möglichkeiten erörtert und schließlich kam die Sprache auch auf den Weltstaat. Den Anstoß dazu hat eine kurze Notiz gegeben, die damals in der „Münchener Zeitung“ erschien, eine Notiz folgenden Inhalts: „Albert Einstein, der große Physiker, hat in einem Interview erklärt: Die Schaffung einer Weltregierung ist die einzig mögliche Lösung für die Menschheit. Meiner Ansicht nach gibt es keine andere Rettung für die Zivilisation, ja nicht einmal für das menschliche Geschlecht, als die Schaffung einer Weltregierung. Solange es souveräne Staaten gibt, die selbstständig rüsten und Rüstungsgeheimnisse haben, können weitere Weltkriege nicht vermieden werden.“
(es folgen 33 Artikel) |
Paneuropa erschienen November 1947 in "Der Weltstaat", Nummer 4, S.16-17 |
Der einfache
Mann ist ein wenig verwirrt von der Fülle der Nachrichten, die er seit
Kriegsende lesen kann: Meldungen über diese oder jene Organisation,
die sich da oder dort in Deutschland gebildet hat und die Vereinigung
Europas anstrebt, ohne dass dabei ersichtlich wäre, worin sich die verschiedenen
Gruppen eigentlich unterscheiden und was die Ursachen ihrer oft geringen
gegenseitigen Hochschätzung sind; Nachrichten über ausländische Bestrebungen
gleicher Richtung mit Exponenten, wie Winston Churchill, Graf Richard
Coudenhove-Kalergi und neuerdings George C. Marshall; Artikel über Europakongresse
in Gstaad und Montreux; und – last not least – Stimmen aus dem Osten,
die Skepsis und Unwillen über all diese paneuropäischen Bemühungen spiegeln
und sie als Bildung eines gegen die Sowjetunion gerichteten Westblocks
verdächtigen. |