yin_yang.gif (1245 Byte)  Yin und Yang 


Nach der uralten, chinesischen Philosophie sind Yin und Yang die zwei gegensätzlichen Energiemanifestationen der Lebensenergie Chi, Khi oder QI, der Urenergie des Kosmos. Die Polarität dieser Gegensätze zeigt sich in allen Formen des Seins. Yin symbolisiert die weibliche Energie und ist der rezeptive, also der aufnehmende  Pol; Yang ist die männliche Energie, der aktive, also der gebende  Pol. Harmonie hängt vom Gleichgewicht dieser beiden Kräfte ab, sei es im menschlichen, globalen oder kosmischen Bereich. Diese Harmonie schafft dann das 3. Element, eben die Lebensenergie Chi.

Hier sind die Prinzipien von Yin und Yang etwas näher verdeutlicht! 

1. Polarität:
Alles auf der Erde, aber auch im Universum ist polar: Hier die Erde - dort der Himmel. Hier das Unten - dort das Oben. Die Erde als Endlichkeit - das Weltall als Unendlichkeit. Die Erde als Sicht- und Greifbares -  die Luft als Unsichtbares. Die Sonne und Wärme oben - die Erde und Kälte unten. Schwerkraft und Fliehkraft, Plus und Minus der Elektrizität, Trockenheit und Feuchtigkeit; alt und jung, heiß und kalt, Tag und Nacht, Liebe und Hass etc. Nahezu unendlich könnte man in der Aufzählung der Polaritäten fortfahren. Sie finden sich überall auf der Erde, im Großen wie im Kleinen.

Die beiden genannten polaren Kräfte erhielten die Bezeichnungen Yin und Yang.  Yin für das weibliche, passive Prinzip und Yang für das männliche, aktive Prinzip. Unsere gesamte sichtbare Welt einschließlich unseres eigenen Körpers läßt sich in diese beiden Prinzipien einteilen. YIN und YANG müssen immer ein Paar bilden, d.h. sie stehen immer in Beziehung zueinander und kommen nie allein vor.  Weiters muß dieses Paar, diese Kombination auch in einem tatsächlichen, sinnvollen Zusammenhang stehen. Es hat also  keine Sinn zu sagen: "Mann ist YANG während Wasser YIN ist. Nichts ist daher gänzlich Yin oder Yang.
Die nachfolgende Tabelle zeigt nicht nur YIN- und YANG-Zuordnungen, sondern auch Begriffs-Paare, die in einem logischen und leicht nachvollziehbaren Zusammenhang stehen.

 

YIN YANG
weiblich männlich
empfangend gebend
unten oben
Mond Sonne
Unbewußtes Bewußtes
Gefühl nüchterner Verstand, Logik
Erde Himmel
Materie Geist
Nacht Tag
Dunkelheit Licht
Wasser Feuer
Kälte Hitze
Ruhe Bewegung
Passivität Aktivität
ausdehnend zusammenziehend
zuwenig zuviel
körperliche Unterfunktion körperliche Überfunktion
linke Körperhälfte rechte Körperhälfte
Fahnen, die im Winde wehen Banner, die in der Sonne stehen

 

2. Gesundheit und Harmonie
Wer in Balance mit Yin und Yang lebt, ist gesund. Krankheiten können ihm nichts anhaben!!!!!  Wer gesund, also im Einklang mit Yin und Yang lebt, lebt in Harmonie. Zwist und Streit, Ärger und Angst können ihm nichts anhaben.  Das QI ist unsere Lebenskraft. Es ist Grundlage allen Lebens. Wenn es frei und ständig fließt, ist der Mensch gesund. Dann sind Körper, Geist und Seele  in Harmonie. Wird der harmonische Energiefluß aber durch Streß, Angst, Sorgen, geistige Unruhe, Ärger, Anspannung, Schlafmangel oder unausgewogene bzw. (gift)belastete Nahrung gestört, so tritt Krankheit in verschiedenen Formen auf. Die Art der Krankheit oder der Disharmonie läßt auch Rückschlüsse auf die Art der Störungsursache zu (Prinzip von Ursache und Wirkung). Eine sinnvolle Krankheitsbehandlung sollte also den gesamten Menschen (Körper u. Geist) wieder in die Harmonie bringen und nicht nur eine Symptombehandlung durchführen. Die Gesamtheitsmedizin ist also gefordert.

3. Dynamik und Veränderung
Polarität erlaubt Bewegung und Wandlung. Die Erde bewegt sich und verändert rhythmisch ihren Stand zur Sonne. So wandelt sich langsam die Nacht zum Tag,   die Helligkeit erreicht zumittag ihren höchsten Stand und geht dann  über in eine abklingende Phase und dann folgt die Dämmerung und wieder die Nacht. Der Frühling wird zum Sommer, der Herbst zum Winter. Das Wasser fällt als Regen zur Erde, sammelt sich in Rinnsalen, Bächen und Flüssen. Die wiederum schaffen das Meer. Überall, wo Wassermengen anzutreffen sind,  verdampft es und steigt zum Himmel. Dort wird es  als Wolke sichtbar, die sich irgendwann in Regen auflöst und damit den Kreislauf   beendet und gleichzeitig wieder neu beginnt.
Der Mensch unterliegt ebenfalls diesem Zyklus der Wandlungen. Geburt, Jugend, Alter und Tod stellen solche Wandlungsphasen dar. Nach dem Gesetz der Polarität bilden sie jedoch lediglich die eine Seite des menschlichen Daseins. Das, was nach dem Tod kommt, ist für viele Menschen sehr ungewiß,  folgt jedoch den gleichen Gesetzen.

4. Pole sind Kraftfelder
Polaritäten sind Kräfte und stellen Energien dar. Zwischen den beiden Polen besteht ein Spannungszustand, der eine Energie darstellt, die in sich eine Bewegungs- oder Wandlungstendenz einschließt. Der Spannungszustand zwischen den beiden Polen schafft erst die Möglichkeit, daß Energien fließen können. Eine Batterie z.B: funktioniert nur, durch das Vorhandensein von 2 unterschiedlichen Polen.  Das Erkennen von Polaritäten und deren Sinn ist ein großer Schritt zur Lebensweisheit und der wichtigste Schritt in der Weiterentwicklung.

5. Die Urkräfte des Kosmos
Im Universum müssen Urkräfte vorhanden sein, die die Entwicklung aller Phänomene ermöglichen, und zwar im Makrokosmos wie im Mikrokosmos. Ein Samenkorn wird in die Erde gelegt. Die wärmende Sonnenkraft des Himmels ermöglicht es dem Samenkorn, seine Urenergie zu entfalten und Wurzeln in die Erde zu treiben. Dort empfängt es "irdische" Energie, die es ihm schließlich ermöglicht, seine Triebe aus dem Boden zu strecken. Nun erhält die Pflanze Licht und Wärme, also "kosmische" Energie, die Weiterentwicklung und Ausreifung ermöglicht. Auch der Mensch ist als Bestandteil des Kosmos diesen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Er steht zwischen Himmel und Erde, empfängt von oben das Yang des Himmels und gibt es an die Erde weiter; von unten erhält er das Yin der Erde und leitet es an den Himmel weiter. Dieser stete Austausch polarer Energien, das Wechselspiel kosmischer und irdischer Energien und deren Transformation, ermöglicht überhaupt erst das Leben.

6. Das TAO der Liebe
Der Taoismus ist ganz eng mit der Erkenntnis von YIN und YANG verbunden. Die Form der Liebe wird umso schöner und die Harmonie umso größer, je mehr man vom Prinzip YIN und YANG versteht und es praktisch umsetzen kann. Wenn die Harmonie zwischen den Partnern steigt, dann ist auch das Empfinden größer. Jede Begegnung der Partner wird dadurch umso intensiver.  Aber das TAO ist natürlich nicht nur auf die Liebe beschränkt.

7. Feng-Shui
Die Erkenntnisse der Fengshui-Prinzipien sind ebenfalls von den YIN-YANG-Mechanismen abgeleitet. Feng-Shui heisst: "Sonne und Wind" und ist eine Lehre, die viele einzelne Erkenntnisse aus Polaritäten aufgelistet hat. Im Westen ist das Feng-Shui als Einrichtungs- oder Architekturhilfe sehr bekannt. In den asiatischen Ländern geht das Feng-Shui aber weit darüber hinaus und beinhaltet sehr viel Astrologie.  Östliches Feng-Shui ist ohne Astrologie nicht praktizierbar.

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