Die Arbeit muss wieder zur Ressource werden!
Gesundheitsrisiko
Arbeitsplatz?
(Die
Selbstverantwortung muss mehr gefordert und
die Betriebliche Gesundheitsförderung muss mehr gefördert
werden)
(
Die Arbeit als Kraftquelle und Sinnstifter
Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch
(1911-1991) sagte über die Arbeit, dass sie die eigentlichste
Lebensäußerung ist, die Verwirklichung und Weiterentwicklung des
Menschen -
ausgeprägt in der Form einer meditativen Versenkung in eine
Tätigkeit, das selbstbestimmte und zugleich selbstvergessene
Einswerden mit ihr und der Welt, wie wir es aus dem Umfeld etwa
des Zen-Buddhismus kennen.
Auch in unserer Kultur gibt es Menschen, insbesondere
Aussteiger, die nach einem Idealbild streben, das Arbeit, Leben
und Wohnen miteinander verbindet, um selbstbestimmt arbeiten zu
können.
Die Arbeit wieder als bereicherndes Tun, das unserem Leben Sinn
stiftet und zu unserer persönlichen Entwicklung beiträgt, zu
sehen, bedarf in der heutigen Zeit wohl eines radikalen
Paradigmenwechsels sowohl für jeden einzelnen von uns als auch
für unsere gesamte Gesellschaft und Kultur.
Menschen geraten aus dem Gleichgewicht
Auch wenn für viele Menschen die Arbeit mehr Mühe und
Anstrengung bedeutet und vielleicht auch zur Last wird, so zeigt
sich erst nach dem Verlust der Arbeit, wie wichtig die Arbeit
auch im Leben des einzelnen Menschen ist. Der Verlust sozialer
Wertschätzung oder das Wegfallen einer Aufgabe bringen manche
Menschen aus ihrem Gleichgewicht. Anerkennung, Selbstwert,
Lebenssinn hängen an einer bestimmten „Rolle“, die ein Mensch
ausübt. Mit der beruflichen oder familiären Krisensituation
gerät ein ganzes System ins Wanken. Mit der Rolle ist gemeint
die gesellschaftliche Rolle, die ein Mensch übernimmt (in Beruf,
Partnerschaft, Familie oder sonst im sozialen Gefüge). Sie ist
die bewusst gelebte und zur Schau gestellte Seite des Wesens.
Ihre Funktion ist gesellschaftlicher Schutz, die dem
Betreffenden zumeist auch Sicherheit gibt.
Eine negative Gefühlsspirale beginnt, in der der sich der
Betroffene nutzlos, wertlos, als nicht liebenswert und nicht
wertvoll empfindet und das eigene Leben als sinn- und wertlos
betrachtet. Dies kann sich zu einer Depression entwickeln und
letztendlich auch im Suizid enden. Laut einer Studie, die Ende
Juli 2009 in „The Lancet“ veröffentlicht wurde und die Daten aus
26 EU-Staaten zwischen 1970 und 2007 beinhaltet, steigt mit
jedem Prozent mehr an Arbeitslosigkeit die Selbstmordrate von
den unter 65-Jährigen um 0,8 % Prozent, was für den gesamten
EU-Raum bis zu 500 Suizide pro Jahr bedeutet.
Wir zahlen einen hohen Preis
Dem Ideal gegenüber steht ein durch Fremdbestimmung und Zwang
geprägtes Arbeiten. Wir sind Getriebene in einer
Leistungsgesellschaft, in der die Stärkeren die Schwächeren
nicht nur gnadenlos, sondern auch in der Überzeugung eigener
Tüchtigkeit, auffressen. Die unendliche Gier der Menschen nach
IMMER MEHR (Gewinn, Macht, Besitz, Prestige, usw.) bringt nicht
nur das Leben einzelner Menschen aus dem Gleichgewicht, sondern
wirkt sich auch negativ auf all unsere Systeme (Wirtschafts-,
Gesundheits- Gesellschaftssystem, usw.) aus.
Einen Teil dieser negativen Folgen nennen wir
„Zivilisationskrankheiten“. Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Krebsleiden oder Allergien aller Art sind physische Signale
dafür, dass unsere Abwehr überlastet ist. Zeichen für
untaugliche Versuche, mit dem subjektiv als massiv erlebten
Druck fertig zu werden, sind Abhängigkeiten von Genussmitteln,
Drogen und Medikamenten.
Das „Funktionieren-Müssen“ in einer technokratischen Welt geht
offenbar einher mit einer emotionalen, seelischen, geistigen und
sozialen Verkümmerung, auf Kosten von Gesundheit, Lebendigkeit
und Gelassenheit.
Psychische Erkrankungen im Vormarsch
Während die klassischen Arbeitsunfälle seit Jahren zurückgehen,
sind psychisch bedingte Krankenstände im Vormarsch. Das geht aus
den der Austria Presse Agentur vorliegenden Zahlen des
Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger hervor.
Vor zehn Jahren kamen auf 1.000 Arbeitnehmer noch 62
Arbeitsunfälle, im Vorjahr waren es nur noch 39. Die Zahl
der psychischen Erkrankungen je 1.000 Arbeitnehmer ist
dagegen von 16,7 auf 21,3 gestiegen.
Die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigen, dass in
den Industriestaaten seelisches Leiden die größte
Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert sein wird. 2020 werden
psychische Leiden, nach Herz-Kreislauferkrankungen, an zweiter
Stelle liegen.
Besonders betroffen von seelischen Erkrankungen sind mit zwei
Drittel Frauen. Psychische Erkrankungen sind bei Frauen mit 40
Prozent sogar schon der häufigste Grund, in Frühpension zu
gehen.
Laut Pensionsversicherungsanstalt gab es im Jahr 2008 unter den
Arbeitern 29,6 Prozent und unter den Angestellten 42,4 Prozent
Neuzugänge in die Frühpension aufgrund psychiatrischer
Krankheiten. Erschreckend kommt noch hinzu, dass die Betroffenen
immer jünger werden. Mehr als ein Drittel der Betroffenen, die
2008 eine Invaliditätspension bewilligt bekommen haben, gehören
in die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen.
In Österreich verursachen psychische Erkrankungen jährlich 7,6
Milliarden Euro Kosten. Vor diesem Hintergrund gewinnt besonders
die seelische Gesundheit enorme Bedeutung.
Stress und Burnout
Immer mehr Menschen fühlen sich kraftlos, überlastet, sind
nervös und gestresst. Von diesen Erschöpfungszuständen zum
Burnout ist es nur mehr ein kleiner Schritt. Wenn vom
Burnout-Syndrom die Rede ist, handelt es sich nicht etwa um
einen Modetick, sondern um ein ernst zu nehmendes seelisches wie
körperliches Problem. Seine Ursachen liegen in unseren viel zu
hohen beruflichen, familiären und gesellschaftlichen
Erwartungshaltungen.
Laut Ärztekammer leiden etwa 500.000 Menschen in Österreich an
Burnout, über eine Million sind gefährdet.
Der Betroffene hat das Gefühl, dass seine Batterien vollkommen
leer sind. „Ich kann nicht mehr“ ist der Schlüsselsatz.
Burnout ist ein Gefühlszustand der Erschöpfung, der von zu viel
Arbeit und Stress und zu wenig Erholung herrührt. Stress ist für
viele Menschen allerdings schon zu einem Normalzustand geworden.
Die eigene Müdigkeit, das Gefühl, nur mehr eine Arbeitsmaschine
zu sein, werden einfach weggeschoben, als seien sie Bestandteil
des Lebens und sowieso nicht zu ändern.
Ein Hauptmerkmal von Burnout ist, die Augen vor der Realität zu
verschließen, um so die vielen unangenehmen Gefühle nicht mehr
wahrzunehmen.
Sich selbst nicht eingestehen, gleichermaßen zu funktionieren.
Der Druck, die Frustration, die Angst um den Job, die Stellung
die Vereinsamung aufgrund der ständigen Überforderung, usw.
werden ignoriert. Auch wird der Wunsch nach Erholung,
Geselligkeit, Zeit für sich selbst, usw. verdrängt. Ja sogar ist
der Betroffene gar nicht im Stande für sich selbst bzw. seine
Erholungsphasen zu sorgen und dreht aber im Bewusstsein den
Spieß um, als ob es der Partner, der Chef, der Job es nicht
zuließen.
Eine Burnout-Gefahr besteht dann, wenn zu einer länger
andauernden Belastung, etwa im Beruf, noch eine weitere
Belastung, beispielsweise in der Familie hinzukommt. Man kann
Belastungen über längere Zeit nur dann bewältigen, wenn man sich
dazwischen auch regenerieren kann. Zudem hilft es in einer
belastenden Situation sehr, einen weiteren Lebensbereich zu
haben, für den man sich begeistern kann, der wichtig für das
eigene Leben ist, etwa Sport, Freunde, usw. Außerdem muss man
mit einer Portion Egoismus für Entlastung sorgen.
Hinter einem Burnout liegt ein seelischer Konflikt, der sich als
Zusammenbruch manifestiert. Dies ist ein Hilfeschrei der Psyche.
Um Heilung zu erfahren, muss der zugrunde liegende Konflikt
bewusst gemacht und gelöst werden, da sonst wieder ein
Zusammenbruch droht.
Das sind die Muster
Menschen, die zu Burnout tendieren, sind meist hochmotiviert,
sehr hilfsbereit, engagiert, idealistisch und haben hohe
Anforderungen an ihre eigenen Leistungen.
Es sind Menschen mit einem ausgeprägten Helfersyndrom, die auf
ihre eigenen Bedürfnisse vergessen.
Ihre scheinbar selbstlose Aufopferung rührt daher, dass sie
durch ihr Helfen ihr Selbstwertgefühl vermeintlich steigern.
Wenn sie anderen helfen können, fühlen sie sich wichtig und
gebraucht.
Sie haben Angst davor, Fehler zu machen und neigen zu
Perfektionismus.
Es sind Menschen, die nicht Nein sagen können und nur schwer Grenzen
setzen können. Sie wollen es immer allen recht machen und haben
Angst vor Konflikten.
Das Selbstbewusstsein ist niedrig und sie hecheln nach
Aufmerksamkeit und Anerkennung. Das sind die Muster, die sich
schon in der Kindheit geprägt und noch immer Einfluss auf das
gegenwärtige Leben haben. Und genau hier muss angesetzt werden,
um den seelischen Konflikt zu lösen.
Meistens werden alle Warnhinweise bis zum vollkommenen
Zusammenbruch verdrängt. Druck und Belastungen werden nicht
unbedingt als negativ betrachtet, sondern diese gehören einfach
zum Job dazu.
Längst ist Burnout nicht mehr eine typische Managerkrankheit,
sondern kann jeden treffen, der unter Stress und Anspannung
leidet. Auffallend ist, dass mehr Frauen von Burnout betroffen
sind als Männer.
Boreout
Auch das Gegenteil von Burnout, das Boreout-Symdrom kann krank
machen. Der Arbeitsalltag wird hier bestimmt von Unterforderung,
Langeweile und Desinteresse. Meist zeigt sich der Betroffene
ausgelastet oder sogar gestresst, weil er damit versucht, sich
mögliche zusätzliche Arbeit vom Hals zu halten. Mit dieser
Geheimhaltung verhindert der Betroffene jedoch, dass er seine
Situation verbessert. Daraus entwickelt sich häufig ein Gefühl
von Leere und Bedeutungslosigkeit, Antriebsschwäche und
Müdigkeit sowie Sinnlosigkeit und der Betroffene reagiert mit
sozialem Rückzug und hat starke Selbstzweifel.
Die Arbeit muss sich wieder an die
Menschen anpassen
Diese mannigfaltigen negativen Auswirkungen unserer heutigen
Arbeitsweise könnten darauf hinweisen, dass wir heute einen
Lebensstil führen, der für den Menschen prinzipiell als ungesund
erscheint.
Die Frage liegt auf der Hand: Kann es tatsächlich sein, dass
Arbeit keinen Sinn mehr stiftet und sogar die Ursache von
Krankheiten ist? Sollte die tägliche Arbeit nicht auch zu
unseren Ressourcen von Gesundheit sein?
Die Gesundheit als dynamisches
Gleichgewicht
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Gesundheit des
Menschen ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen
und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von
Krankheit. Die Gesundheit aufrechtzuerhalten ist ein
Wechselspiel zwischen den die Gesundheit bedrohenden Faktoren
und Schutzmechanismen. Gesundheit ist damit nicht einfach da,
sondern sie muss von uns immer wieder hergestellt werden.
Welche Ressourcen für unsere Gesundheit
gibt es?
Ressourcen, die uns helfen, gesund zu bleiben oder unsere
Gesundheit wieder zu erlangen liegen in der Umwelt, in
unserem eigenen Gesundheitsverhalten, in der Arbeit,
in unserer Selbstkompetenz und in unseren sozialen
Beziehungen.
Zu den Umweltressourcen zählen z.B. die saubere Luft und unsere
Wohnsituation.
Zu unserem persönlichen Gesundheitsverhalten gehören z.B. eine
gesunde Ernährung, ein gesunder und ausreichender Schlaf, die
Vermeidung oder Reduzierung potenziell schädigender Genussmittel
sowie eine ausreichende Bewegung. Auch die Arbeit zählt zu
unseren Ressourcen, sofern sie uns von der Sache und von der
sozialen Seite her „etwas bringt“.
Unsere Selbstkompetenz, z.B. unsere Fähigkeiten und Strategien
im Umgang mit Belastungen sowie unsere sozialen Beziehungen, wie
z.B. Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen am Arbeitsplatz zählen
ebenso zu unseren Ressourcen.
Die Selbstkompetenz und unsere sozialen Beziehungen können
zusammenfassend als psychosoziales Immunsystem verstanden
werden, das eng mit dem biochemischen System „zusammenarbeitet“.
Wer einen Raubbau an diesen Ressourcen (z.B. indem Beziehungen
nur „ausgebeutet“ und nicht „gepflegt“ werden) begeht, schädigt
sich über kurz oder lang selber, indem wesentliche Bestandteile
des so verstandenen Immunsystems geschwächt werden.
Die Arbeit muss wieder zur Ressource
werden
Die Arbeit kann erst dann eine Ressource sein, wenn die
beruflichen Aufgaben mit unseren persönlichen Präferenzen und
Neigungen übereinstimmen und unseren Fähigkeiten, Talenten und
Stärken entspricht. Hier kann die Persönlichkeitsanalyse Myers
Briggs Typenindikator, die auf C. G. Jung basiert, wichtige
Erkenntnisse liefern.
Wenn wir selber planen, ausführen und kontrollieren können, wenn
wir Entscheidungen selber treffen oder mitbestimmen können, wenn
wir mit anderen Menschen kooperieren können, ist die Forderung
der Arbeitspsychologie nach einer „ganzheitlichen“ Arbeit
erfüllt. Eine Arbeit zu finden, die diesen Anforderungen
entspricht, fordert uns heraus und strengt auch an. Aus der
Motivforschung wissen wir allerdings, dass so erbrachte
Leistungen unser Selbstwertgefühl stützen und steigern.
Damit Arbeit eine Ressource von physischer, psychischer und
sozialer Gesundheit und wirklichem Wohlbefinden sein
kann, muss daher mehr gegeben werden. Es muss möglich sein, die
Arbeitssituation nach eigenen Vorstellungen zu beeinflussen
(Selbst- und Mitbestimmung über Ziele und Wege). Und es muss
soziale Unterstützung in Form direkter Hilfen oder als
emotionale Unterstützung vorhanden sein. Erst dann kann Arbeit
als Quelle für persönliche Entwicklung, Unterstützung
unserer Identität und Sinnstifter in unserem Leben
sein.
Wie kann der einzelne vorsorgen?
Die wichtigste Voraussetzung für die eigene Gesundheit im
ganzheitlichen Sinne sind alle Worte, die mit „Selbst“ beginnen,
wie Selbsterkenntnis, Selbstreflexion, Selbstverantwortung,
Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstliebe. Aber erst der
„Vom Wissen ins Tun“ macht den Erfolg aus. Fragen, die dabei
helfen können sind z.B.
-
bin ich im richtigen Job?
-
bin ich am richtigen Platz
-
bin ich im richtigen Unternehmen?
-
macht meine Arbeit Sinn für mich?
-
überwiegt die Freude und Spaß an meiner Arbeit?
Wie kann das Unternehmen vorsorgen?
Schon bei der Stellenbesetzung hat das Unternehmen die
Möglichkeit, besonders darauf zu achten, den „Mitarbeiter
richtig zu platzieren“. Wenn jeder das einbringt, was er kann,
ist der Erfolg unvermeidbar. Dadurch könnten schon im Vorfeld
später entstehende Kosten für Ausfallzeiten sowie Kosten für
Fehlbesetzungen erheblich reduziert werden.
Eine hohe Aufmerksamkeit gegenüber den bestehenden Mitarbeitern
kann ebenfalls vorteilhaft sein. Denn bevor Mitarbeiter
krankheitsbedingt zur Gänze ausfallen, wirken sich die innere
Kündigung, die reduzierte Leistungsfähigkeit, die niedrige
Innovationsbereitschaft, die hohe Fehlerquote und ein Anstieg
von Arbeitsunfällen negativ für das Unternehmen aus. Damit gehen
meist auch ein schlechtes Betriebs- und Arbeitsklima bis hin zu
Mobbing einher.
Erfolgreiche Unternehmen
Für erfolgreiche Unternehmen sind die Mitarbeiter das
wichtigstes Kapital, die gefordert und gefördert
werden. Ein Unternehmen, in dem Mitarbeiter gerne arbeiten,
unterscheidet sich meist von anderen Unternehmen durch
Authentizität, die Nutzung des innovativen Potenzials, die
Beteiligung und Mitbestimmung der Mitarbeiter, durch die
Übernahme von Selbstverantwortung jedes einzelnen, einer
gesunden Einstellung zu Wachstum und zur Natur, einer ethischen
Sichtweise sowie einer zukunftsweisenden Unternehmenskultur.
Zur Unternehmenskultur gehört z.B. die „Pausenkultur“. Wer Pause
macht, wird in unserer Gesellschaft eher als faul angesehen.
Jedoch weiß jeder, dass auch die „Pause zur Musik“ gehört und
dass gerade in den Pausen unglaublich viel Kreativität und
Innovation frei wird.
Es geht auch anders: Semco – ein
Vorzeigeunternehmen!
Seit über 20 Jahren praktiziert Ricardo Semler in seinem
Unternehmen für Maschinenbau in Brasilien einen ungewöhnlichen
Führungsstil, der durch seine radikale Demokratisierung bekannt
geworden ist. Unter Semlers Leitung stieg der Gewinn von 4
Millionen US-Dollar im Jahr 1982 auf 212 Millionen US-Dollar im
Jahr 2003. Die Anzahl der Beschäftigten stieg von 90 auf 3000.
Das Unternehmen zeichnet sich unter anderen durch echte
Mitbestimmungsrechte, Gewinnbeteiligung, eine Pausen- und
Fehlerkultur (Fehler sind erwünscht!) und Selbstverantwortung
aus.
Semler sagt „Wir haben keine Unternehmenspolitik“ und „viele
Unternehmen besitzen ganze Abteilungen, um ihre Mitarbeiter zu
kontrollieren. Wir behandeln unsere Mitarbeiter nicht wie
Kinder, sondern wie Erwachsene. Jeder soll sich bei Semco so
frei wie möglich entfalten können. Jobs, bei denen das
traditionell zu kurz kommt, wurden gestrichen. Es gibt keine
Empfangsdamen oder Sekretärinnen. Wenn die Mitarbeiter der
Meinung sind, ein Vorgesetzter tauge nichts, kann sich dieser
freiwillig nach einer für ihn besser geeigneten Aufgabe umsehen.
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