Der Wolkenmechaniker Der elfte Bruder war der Wolkenmechaniker. Der Wolkenmechaniker und sein Bruder, der
Regenreizer, waren nicht besonders gut aufeinander zu sprechen. Weil nämlich:
Jedesmal, wenn der Regenreizer mit seinem Schabernack wieder einmal den Regen
aus den Wolken hervorgeholt hatte, gab es für den Wolkenmechaniker viel zu
tun. Dann mußte er die Wolken wieder reparieren, und weil er kein Himmelsstürzer
war (und auch kein Engelsfahrrad hatte), brauchte er dazu seinen Wolkenmechanikerwagen,
der aussah wie ein Feuerwehrauto – nur, daß die Leiter erheblich länger war. Die kletterte der Wolkenmechaniker bis zu den Wolken
hinauf, und dann reparierte er all die aus den Nähten gegangenen Rohre und
die vor Wut geplatzten Wassertanks und die verzogenen Ventile der Wolken. Und die Abflüsse für die weichen (und wolkigen)
Badewannen der Engel stöpselte er wieder zu. Und dann tat der Wolkenmechaniker einen tiefen
und grimmigen Seufzer, weil er wußte, daß sowieso alles umsonst war. »Nichts als Ärger mit der Familie«, sagte der
Wolkenmechaniker und kletterte die Leiter wieder hinunter. Aber in Wahrheit war er ganz froh, daß er so
viele Aufträge hatte. Über Aufträge konnte sich der Wolkenmechaniker
wirklich nicht beklagen, nein. So war das mit dem elften Bruder. |