Wahlkartenlesesysteme können Sicherheitsdefizite hinsichtlich der Korrektheit des behaupteten Resultates verursachen. Es passieren Fehler bei der Zählung der auf den Wahlscheinen angeführten Stimmen wie auch bei der Zählung der Summe der abgegebenen Wahlscheine. Manchmal treten Auswertungsfehler aufgrund inkorrekter Löcher bzw. fehlerhafter Handhabung und Ungenauigkeiten bei Neuzählungen auf.
Wegen der durch Lochkartensysteme produzierten Ungenauigkeiten und der veralteten Technik liegt somit der Schluß nahe, solche Systeme nicht mehr einzusetzen. Das National Institute Of Standards and Technology (NIST) empfahl 1988 unverbindlich, die Anwendung von Lochkarten einzustellen.
Multiple-Choice-Wahlkarten verursachen ebenfalls Genauigkeitsfehler. Saltman zufolge existieren keine offiziellen Forschungsergebnisse über die Genauigkeit der eingesetzten Scanner (Saltman, 1993). Die praktische Erfahrung zeigte, daß die Lesegenauigkeit des Sensorsystems mit der Zeit abnahm. Außerdem traten Unterscheidungsfehler zwischen einer und keiner Markierung als Folge ungewöhnlicher Zeichen oder Verwischungen auf.
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Authentifikation | Die Authentifikation ist ohne Identitätsprüfung nicht sichergestellt, da Lochkarten mit geringem Aufwand gefälscht werden können. |
Übertragungsintegrität | Nicht garantierbar |
Korrektheit | Fehler passieren bei der Zählung sowie bei der Stimmenauswertung eingereichter Wahlscheine. |
Verifizierbarkeit | Nicht möglich |
Vertraulichkeit | Wird durch eine Urne erreicht. |
Nichtvermehrbarkeit | Manipulationen durch Wahlleiter, die versuchen, Nichtwählerstimmen abzugeben, lassen sich durch Außenstehende nicht aufdecken. |
Nichtbeeinflußbarkeit | Die Nichtbeeinflußbarkeit hängt von der Vertrauenswürdigkeit der Wahlkommission ab. Eine böswillige Kommission ist imstande, den Auswertungsprozeß frühzeitig zu starten und lokale Zwischenergebnisse zu verbreiten. |
Wahlgeheimnis | Wenn die Wahlkarte keine verknüpfbaren Informationen besitzt, dann wird das Wahlgeheimnis erreicht. |
Unmittelbarkeit | Um die Unmittelbarkeit sicherzustellen, muß die Wähleridentität festgestellt werden und die Stimmabgabe in einer Wahlkabine erfolgen. |
Effizienz | Da das Papiermedium eingesetzt wird, resultieren hohe Wahlkosten. |
Skalierbarkeit | Die Auswertungslast ist auf beliebige Subsysteme verteilbar. |
Ortsunabhängigkeit | Zumeist erfolgt die Stimmabgabe im Wahllokal. Die Wahlkarten können aber auch am Postweg zur Administration gelangen, wobei Wahlgeheimnis und Unmittelbarkeit eingeschränkt werden. |
Flexibilität | Hauptsächlich werden Multiple-Choice- sowie Binary-Choice-Formate unterstützt. |
Änderbarkeit | Nicht möglich |