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Der Besen
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Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, da lebte in einem kleinen Ort
in Vorarlberg ein junges Mädchen. Das Mädchen, das mit ihrer Familie oben am
Berg wohnte, musste jeden Morgen ins Tal hinuntersteigen, um in die Schule zu
gehen - und am Nachmittag musste sie wieder zurück nach Hause. Das viele
laufen gefiel ihr gar nicht und sie überlegte sich, wie sie ohne zu laufen
wieder zurück kommen konnte. Sie dachte an Schlitten, Fahrräder,
Ski......aber nichts davon konnte ihr beide Wege ersparen.
Eines schönes Tages erzählte sie ihrer Mutter von ihrem Problem. Tja, du müsstest eben eine Hexe sein, dann könntest du den Weg mit deinem Besen fliegen. Das kleine Mädchen dachte lange darüber nach und kam zu dem Schluss, dies sei wohl die einzige Lösung. Darum machte sie sich auf die Suche nach jemandem der ihr weiterhelfen könnte. Sie fragte im Dorf herum, sie suchte in der Bibliothek nach Büchern, aber sie fand nicht die kleinste Spur einer Hexe. Dann hatte sie eine Idee: Sie würde einfach im Telefonbuch nachsehen! Gesagt getan! Sie rannte sofort ins Wohnzimmer zum Telefon und schlug das Telefonbuch auf. "Hammer. ......Hegel.......Hexe!" Da war es. Zwar nur ein Eintrag, aber mehr wollte sie auch nicht. Sie wählte die Nummer, wartete ein Weilchen und plötzlich nahm jemand ab und sagte: "Gregoria Gurkenzahn, Hexe für modernes und nicht so ganz modernes, womit kann ich ihnen helfen?" Das kleine Mädchen war erstaunt, denn so sollte sich eine Hexe doch wirklich nicht anhören, nicht so geschäftsmäßig und dafür mit einer krächzenden furchtbaren Stimme. Trotzdem nahm sie ihren Mut zusammen und antwortete: Grüßgott, hier spricht Sara. Ich möchte einen fliegenden Besen kaufen." "Soso, einen Besen möchtest du kaufen? Wozu benötigst du ihn denn?" "Ich brauche ihn für meinen Schulweg, damit ich nicht so lange laufen muss und mehr Zeit zum spielen habe." "Soso zum spielen brauchst du die Zeit? Das ist natürlich ein guter Grund. Womit kannst du denn bezahlen?" Bezahlen!! Daran hatte Sara noch nicht gedacht! "Ich könnte dir meinen Teddybären geben, mit dem ich immer spiele." "Nein, nein, ich will dir nicht dein Spielzeug wegnehmen. Ich hatte mehr an so was gedacht wie eine gute Tat zusätzlich am Tag. Und solange du das einhältst, wird der Besen bei dir bleiben, aber sobald du einen Tag auslässt, wird der Besen wieder zu mir zurückkehren. Bist du damit einverstanden?" Ob sie damit einverstanden sei? Natürlich war sie das! Eine gute Tat pro Tag, ein lächerlicher Preis. Sie sagte zu und schon am nächsten Tag stand der Besen vor ihrer Tür, und sie flog mit dem Besen in die Schule. Eine Weile ging das auch ganz gut, und jeden Tag bezahlte sie für den Besen eine gute Tat. Doch Sara wurde älter, aus dem Kind wurde eine Jugendliche, und mit der Zeit nahm sie den Besen für selbstverständlich. Und so, eines schönen Tages, vergaß sie auch die gute Tat, und der Besen verschwand auf Nimmerwiedersehen im blauen Himmel. Aber es machte Sara fast nichts aus, denn sie hatte ja gestern den Mopedführerschein gemacht, und wer braucht schon einen fliegenden Besen, wenn er ein Moped hat????? |