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DER ANFANG |
DER SAURIER |
DIE FAMILIE |
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Am 15.2.44 während eines
Bombenangriffs auf Wien !
Resultat --> Zangengeburt |
1.88 m, zirka 80 kg (seit 1967!)
Sehr lange Haare und Zopf :-)
Seit Jänner 2010 mit Bart |
Frau: Gabriela (zeitlos)
Kinder: Romina (42), Ronnie (40)
Enkel: Leon (22), Olivia (5), Felix (3) Urenkel: Samuel (geb.
6.6.2021) |
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Alle Fotos - Ausnahme Familie - kann man zur
Vergrößerung anklicken. |
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1944 - 1950:
VORSCHULZEIT |
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Wir bewohnten den gesamten 1. Stock (zirka 160 qm) einer alten
Villa in der Dornbacherstraße 43, 1170 Wien. |
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DAS KINDERPARADIES
Ein Wohnzimmer war 56 qm groß und
wurde daher regelmäßig zu einer "Sporthalle" (Tischtennis, Landhockey mit
Spazierstöcken, Sitzfußball oder Luftdruckgewehr schießen) umfunktioniert. |
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Über die Balkonstiege (im Winter
meine "Rodelbahn") gelangte man in den großen Garten, in dem sich ein
prachtvoller Kastanienbaum, ein morscher Nussbaum sowie diverse Obst- und Nadelbäume
befanden. Unnötig zu erwähnen, dass ich sämtliche Bäume "bekletterte" und
hin und wieder unfreiwillig auf den schmerzhaften Boden der Realität zurückkehrte! |
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Selbstverständlich war der Garten auch optimal für verschiedene
Sportarten wie Fußball, Handball, Federball, Tischtennis oder ein gepflegtes Köpfelmatch
zwischen zwei Klopfstangen :-) |
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Abgesehen von der Tatsache, dass die Villenbesitzer permanent bestrebt
waren nicht nur uns Kindern das Leben schwer zu machen, verbrachte ich dort eine traumhaft
schöne und abwechslungsreiche Kindheit. Besonders gern spielten wir "Indianer und
Trapper" oder schlichen uns in den Nachbargarten, der total verwildert und deshalb
"unheimlich" aufregend war. |
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1944 |
1944 |
1945 |
1945 |
1945 |
1946 |
1946 |
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1947 |
1947 |
1947 |
1948 |
1949 |
1950 |
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"PARADISE
LOST"
Obwohl die Villa (ehemaliges
Jagdschloss von Kaiserin Maria Theresia) unter Denkmalschutz stand, ließ sie der
Alleinerbe (sein Bruder war übrigens ein Supertyp und exzellenter Tanzlehrer) nach
dem Tod seiner Eltern in einem Ausmaß verfallen, dass ihm eine Umwidmung gelang und wir
schließlich 1977 ausziehen mussten. Seiner Geldgier fiel praktisch der gesamte Garten
(zirka 3.000 qm) samt nahezu allen Bäumen zum Opfer, um entsprechenden Platz für zwei
mittelprächtige Häuser zu schaffen. |
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1950 - 1954:
VOLKSSCHULE RUPERTUSPLATZ - 1170 WIEN |
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Als Klassenbester abgeschlossen, das waren noch erfreuliche Zeiten
für meine Eltern! In der Schule war ich überhaupt ein echtes "Haserl", obwohl
ich einmal von Pater Petrus (unser Katechet) grundlos eine ordentliche
"Watschen" kassierte! |
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1954 - 1963:
BUNDESREALGYMNASIUM MAROLTINGERGASSE - 1160 WIEN |
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4. - 7. Klasse jedes Jahr
Nachprüfung (Ausnahme 6. Klasse)!
4. Klasse wiederholt, "sicherheitshalber" wieder Nachprüfung!
"Zusammenarbeit" drei Monate vor Matura/Abitur meinerseits beendet :-) |
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1. - 3. KLASSE
Während ich die ersten zwei Jahre anstandslos und mit recht guten
Zeugnissen absolvierte, baute ich gegen Ende der 3. Klasse bereits ziemlich ab,
hervorgerufen durch die einsetzende Pubertät. |
1956
verbrachte ich mit meinen Eltern den ersten Urlaub am Meer und zwar auf der Insel Rab in
Jugoslawien. Dort befand sind auch ein Erholungsheim ehemaliger Partisanen, wobei mir ein
einarmiges und feindselig gestimmtes Flintenweib ziemlichen Schreck einjagte!
Außerdem überredete mich ein um ein paar Jahre älterer Wiener meine erste Zigarette zu
rauchen, deren Nachwirkungen keiner weiteren Erklärung bedürfen ;-) |
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DAS DRAMA BEGINNT
Ab der 4. Klasse "erlahmte"
mein Interesse am Unterricht in einem vor allem für meine Eltern höchst unerquicklichen
Ausmaß! Die ersten zwei Stunden verbrachte ich meist in einem "Dämmerzustand",
was sich erst viele Jahre später mit dem Umstand erklären ließ, dass ich schon damals
ein Nachtmensch war. Daher waren für mich Schularbeiten oder mündliche Prüfungen vor
der dritten Stunde "leere Kilometer". |
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DER "MÄRCHENERZÄHLER" |
Im Wiederholungsjahr begann meine Zeit des
Schulschwänzens, wobei ich sehr erfinderisch war, wie ich zumindest glaubte. |
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So fuhr ich einmal mit meinem Rennrad (Geschenk meines Taufpaten zur
Firmung) brav in Richtung Schule, um nach einer zeitlichen Verzögerung nach Hause
umzukehren. Ich erzählte "aufgeregt", dass der Fiala (Klassenkollege) an
Scharlach erkrankt und die Schule deshalb geschlossen sei. Anschließend legte ich mich
wieder zufrieden ins Bett, als das Telefon läutete. Schlimmes ahnend lauschte ich, hörte
die aufgebrachte Stimme meiner Mutter und das Wort Trottel fallen. Stillschweigend zog ich
mich wieder an und strampelte zurück zur "Stätte des Grauens". |
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Das Ganze wäre wahrscheinlich nie
aufgeflogen, hätte ich nicht auf die ärztliche Untersuchung für den Schulschikurs
vergessen ;-) |
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DER BEINBRUCH
Dafür war ich schon mit 14
Mitglied der Fußballschulauswahl sowie der Jugendmannschaft des Wr. Sportclub, der
1957/58 und 1958/59 österreichischer Meister wurde und im Europacup z.B. den berühmten
italienischen Klub Juventus Turin mit 7:0 deklassierte! Meine absolut mögliche Karriere
wurde aber durch einen Beinbruch jäh gestoppt, den ich mir bei einem Klassenmatch
zugezogen hatte. |
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In der Folge
begann ich mich daher vor allem auch auf Handball zu konzentrieren. |
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Durch meinen
besten Freund PAULI HABER (wir sind seit 1946 unzertrennlich) trat ich dem bereits 1909
gegründeten jüdischen Sportverein Hakoah bei, dessen Präsident sein Vater und mein
"Onkel Karli" war, wobei ich je nach Bedarf sowohl als Tormann als auch
Feldspieler im Einsatz war.
Damals gab es übrigens auch noch Feldhandball, das auf Fußballplätzen durchgeführt
wurde und wo man als Goalesel meist auf verlorenem Posten stand! |
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PAULI
HABER |
1964 sensationell österreichischer Meister
über 100 m Brust, was auch durch die Tatsache dokumentiert wurde, dass in den Siegerpokal
bereits der Name des großen Favoriten vorab eingraviert worden war :-))) |
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Später leitete er die Abteilung Sport und
Leistungsmedizin sowie die klinische Abteilung für Pulmologie der Klinik für Innere
Medizin IV Medizinische Universität Wien, betreute das österreichische Olympiateam in
Barcelona und Atlanta, ist Autor von fünf Lehrbüchern, blickt auf mehr als 200
wissenschaftliche Publikationen zurück und ist Präsident des ASVÖ-Wien und der Hakoah. |
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Dadurch kam
ich 1961 in den Genuss der 6. Maccabiade - Spiele in Israel! |
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KEINE NACHPRÜFUNG :-) |
Diese Großveranstaltung, die ähnlich wie
die Olympischen Spiele konzipiert ist, fand zu Schulbeginn statt. Ich hätte daher im Fall
einer Nachprüfung nicht mitfahren können und verzichtete somit auf diese schon
"liebgewonnene" Feriengestaltung! Einerseits freuten sich natürlich meine
Eltern über einen ausnahmsweise entspannten Sommer, andererseits hätten sie mich gerne
erwürgt, war dies doch der Beweis dafür, dass ich konnte wenn ich wollte! |
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DIE HINFAHRT |
Von Venedig ging es mit dem abgebildeten
"Ozeanriesen", der mich ziemlich an die Exodus aus dem gleichnamigen Film
erinnerte, durch die Straße von Korinth nach Piräus. Wir fuhren nach Athen, wo die Hitze
und der Gestank einer Unzahl von Autobussen nahezu unerträglich war. Dafür wurde ich auf
der Akropolis total entschädigt, da die griechische Mythologie zu meinen
Lieblingslektüren zählte und ich diverse Götter nahezu "riechen" konnte! |
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DIE ANKUNFT |
Nach Zwischenstopps auf Rhodos
(wunderschön) und Zypern (scheußlich) erreichten wir schließlich die prachtvolle
israelische Hafenstadt Haiffa. Dort wurden wir mit einem Autobus abgeholt, in das Camp
gebracht und akkreditiert. |
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DAS CAMP |
Ich verbrachte die Nächte so wie viele
andere Sportler in einem der zahlreichen Militärzelte, während Pauli leider aufgrund
einer im falschen Moment ausgebrochenen Krankheit in einem der Häuser untergebracht war. |
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Beim Frühstück saßen wir einmal an einem Tisch mit dem berühmten
Kugelstoßer und Schwergewichtsstemmer Gary Gubner (linkes Foto), der diesen fast zur
Gänze für die verschiedensten Pillen sowie Unmengen an Kraftnahrung benötigte! Er
gewann übrigens Gold im Kugelstoßen, Diskuswerfen und Stemmen.
Als Gäste waren die US-Topstars Rafer Johnson (Olympiasieger 1960 in Rom und
Weltrekordler im Zehnkampf) und John Thomas (Weltrekordler im Hochsprung) einen Tag im
Camp. Sie ließen sich bereitwillig fotografieren, wie der Schnappschuss rechts belegt! |
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DIE
ERÖFFNUNGSFEIER |
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Bei der Eröffnungsfeier durch Staatspräsident
Ben Zwi waren gut 40.000 Zuseher im Ramat Gan Stadion von Tel Aviv und ich bekam vor lauter
Aufregung kaum Luft! |
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Außerdem gab es einen Rüffel durch den Trainer, nur weil ich dem
Publikum zugewunken hatte, was auch von Teilnehmern anderer Nationen geschehen war! |
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DER "STAR"
Im Spiel gegen die Schweiz warf
ich knapp vor Schluss den Ausgleichstreffer zum 7:7, stand am nächsten Tag in allen
Zeitungen (ich musste es mir zwangsläufig übersetzen lassen) und wurde am Zaun des Camps
von weiblichen Fans um Autogramme bestürmt! Auch gegen Israel gelang mir ein Tor, was
allerdings nichts daran änderte, dass wir gegen den späteren Turniersieger 4:12
verloren. |
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Wir besichtigten Jerusalem, Akkon mit seiner berühmten Moschee, Caesarea und
natürlich Tel Aviv. In der von der Jugend dominierten Stadt am Meer herrschte in der
Dizengoff Street und auf dem gleichnamigen Square (inzwischen Weltkulturerbe der UNESCO) ein
Treiben, wie ich es später nur in London erlebt habe! |
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DIE HEUSCHRECKEN :)))
Zwischendurch waren wir Gäste des
österreichischen Botschafters, der in einer Villa mit Blick auf Tel Aviv residierte, wobei
Pauli, seine Schwester Ruthi (Teamfoto 2. von links) und ich in gewohnt "biblischer
Manier" über die servierten Brötchen herfielen! |
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DIE BOOTSFAHRT
UND DAS WIEDERSEHEN NACH 7 JAHREN |
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Ich lernte
auch ein einheimisches Wesen kennen, mit dem ich aus gewissen Gründen eine Bootsfahrt
unternahm. Allerdings kam es zu keinem echten "Feindkontakt", da mich die
mitgebrachte MP - Berta war gerade in der Armee - etwas beunruhigte. |
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Wir blieben schriftlich in Kontakt,
auch als Berta nach London übersiedelte. Wir trafen uns selbstverständlich wieder, als
ich 1968 ebenfalls dort arbeitete, wobei ich diesmal keine "Angst" mehr vor der
jungen Dame verspürte :-))) |
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DIE SCHLUSSFEIER |
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Diese fand auf dem riesigen Dizengoff Square statt. Dort tanzten viele
Mitglieder - natürlich auch ich - aller teilnehmenden Länder zu den Klängen des
berühmten Volkslieds "Hava Nagila" den israelischen Nationaltanz
"Hora".
Die ausgelassene, friedliche und völkerverbindene Stimmung werde ich mein Leben lang
nicht vergessen! |
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AB DER 7. KLASSE
verlagerte sich mein
Wirkungsbreich vorrangig auf die Wiener Tageskinos (meist Montag - Mittwoch, um plausibel
"krank" zu sein) und den Prater, wo ich zu einem Flipperstar avancierte. Bei
Schönwetter unternahm ich aber auch immer wieder Mopedausfahrten oder machte eines der
Wiener Bäder unsicher. |
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FOTOS VON ZWEI DER VIELEN PARTIES IM HAUSE COLERUS |
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Diese "Gesellschaftsereignisse" erfreuten
sich größter Beliebtheit, denn meine Eltern
zogen sich entweder diskret zurück oder
verließen überhaupt die Wohnung :-) |
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EIN
TISCHTENNISTURNIER DER BESONDEREN ART! |
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Das "denkwürdige" Spektakel fand an einem Samstag zwischen 16 -
24 Uhr bei mir zu Hause statt. Hauptdarsteller waren meine Schulfreunde Dieter, Heinzi,
Bumsti, Fredi sowie ich, während meine Eltern, mein Großvater und Fredi's Vater in
komplett unerwünschten Nebenrollen agieren durften. |
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DIE "ZWEIFACHE" VERPFLEGUNG
Bevor meine Eltern zu einem
Besuch sehr guter Freunde aufbrachen, sorgte meine umsichtige Mutter noch für ein
entsprechendes Catering in Form etlicher, schmackhafter Sandwiches sowie jeder Menge
antialkoholischer Getränke. Als die Turnierteilnehmer eintrafen, zog sich mein Großvater
in sein Zimmer zurück und wir ergänzten das flüssige Angebot mit den in Seesäcken
vorsorglich mitgebrachten Flaschen an Vermouth und Eierlikör. |
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DER ANFANG VOM ENDE
Anschließend begannen wir uns
einzuschlagen und die ersten Partien zu spielen. Irgendwann verließen uns allerdings die
Kräfte und wir beschlossen daher uns den Spirituosen zu widmen, die wir gegen 22Uhr30 zur
Gänze vernichtet hatten. Obwohl wir schon ziemlich bedient waren, bestand Dieter darauf
im nahegelegenen Wirtshaus zwei Doppler Weißwein käuflich zu erwerben!
Ob er den billigsten Fusel mitgebracht hatte oder es einfach an der Kombination lag,
jedenfalls waren wir alle innerhalb kurzer Zeit kaum mehr fähig uns auf den Beinen zu
halten! Dies wirkte sich vor allem bei weiteren Matches ungemein negativ aus, die daher
teilweise auch unter dem Tisch stattfanden :-) Schließlich beendete Dieter weitere
Versuche, in dem er unbeabsichtigt den Tisch demolierte und danach ununterbrochen
"Mein großer Bruder kommt" schrie! |
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FREDI BEGINNT .....
Nachdem wir uns langsam aber
sicher Mitternacht näherten, bereiteten meine Gäste so gut als möglich ihren Aufbruch
vor, weil Fredi's Vater sie mit dem Auto abholte und als pünktlicher Mensch bekannt war.
Da sah ich Fredi leichenblass sowie mit Lodenmantel und ähnlichem Hut bereits voll
adjustiert an dem Türrahmen der Küche lehnen. Ein kurzer Blick in die Abwasch genügte
um zu erkennen, dass er diese beträchtlich zweckenfremdet hatte :-) |
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DER AUSGESCHLAGENE ZAHN
Als wir durch den Vorgarten in
Richtung Gartentürl torkelten, wartete sein Vater bereits auf der Straße. Da ich nicht
gleich den Schlüssel fand und wir deshalb abwechselnd "Ja wo ist denn der
Schlüssel" grölten, wurden wir sowohl mit einigen ziemlich unfreundlichen
Ausdrücken als auch dem zweifelhaften Angebot kräftiger Watschen bedacht. |
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Nahezu zeitgleich fabrizierte Bumsti seinen
üblichen Sprung über das Gitter, dem diesmal allerdings ein dumpfer Aufprall folgte. Er
hatte nämlich in seinem Zustand vergessen, dass der Garten mehr als einen Meter über dem
Straßenniveau lag. Als er wieder mit offenem Mund auftauchte, war nicht zu übersehen,
dass er sich einen oberen Schneidezahn ausgeschlagen hatte! |
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"ROLAND LEBT"
Danach schleppte ich mich
wieder zurück in die Wohnung, wo mich mein 88-jähriger Großvater händeringend in
Empfang nahm. Gemeinsam beseitigten wir die ärgsten "Kampfspuren" und nach
einer kurzen und wirren Erklärung begab ich mich ins Bett.
Dort unterlief mir leider ein grober Fehler, denn ich legte mich mit geschlossenen Augen
auf den Rücken, weshalb sich sofort nicht nur alles um mich drehte sondern mir auch
totenübel wurde. Ich konnte mich gerade noch zur Seite drehen und auf den Fußboden
speiben. Tatsächlich entleerte ich mich aber in mein ehemaliges Aquarium, in welchem seit
geraumer Zeit mein Hamster sein Dasein fristete, aber wie durch ein Wunder meinen
hinterhältigen Anschlag ohne Schaden überstand :-)
Ich war gerade am Einschlafen, da spürte ich eine Hand nach meinem Puls fühlen und meine
Mutter "Roland lebt" sagen :-))) Am Nachmittag musste ich natürlich Farbe
bekennen, wobei mein Großvater allerdings schon einen Großteil vorweggenommen hatte. |
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NACHBETRACHTUNGEN
Am Montag erzählten wir uns in
der Schule gegenseitig die Vorkommnisse, die jeder einzelne noch danach erlebt hatte.
@Dieter: Fredi's Vater hatte bereits vor der Abfahrt
das Fenster der Beifahrertür heruntergekurbelt, allerdings entschied sich der junge Mann
nicht beim Fenster hinaus sondern in den Türspalt hinein zu kotzen :-) Ähnliches
glückte ihm auch zu Hause, wo er den von seiner Mutter eilig bereitgestellten Kübel
verfehlte und stattdessen den echten Perserteppich massiv verunreinigte!
@Fredi: Sein Sonntagsvergnügen bestand im
nachweislich komplizierten Putzen des Türspalts.
@Heinzi: Obwohl es zu dieser Nachtzeit keine
öffentlichen Verkehrsmittel mehr gab, war seine Mitfahrt bei Fredi's Wohnhaus in der
Neulerchenfelderstraße beendet, also weit entfernt vom 3. Bezirk, wo er in unmittelbarer
Nähe des Eislaufvereins wohnte. In seinem Dusel folgte er den Straßenbahnschienen der
Linie 46, "bog" aber bei einer Weiche falsch ab, verirrte sich und kam erst in
den Morgenstunden zu Hause an :-)
@Bumsti: Entweder ist es mir
entfallen oder er erbrachte kein weiteres "Opfer" :-) |
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Unnötig zu erwähnen, dass unser "Turnier" sowohl in der Schule
als auch bei den Eltern meiner Mitstreiter für gewisse Aufregung sorgte. Nachdem wir aber
gelobten derartige Aktivitäten in Hinkunft zu unterlassen, glätteten sich die Wogen
ziemlich rasch. |
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DER GEBROCHENE DAUMEN |
So geschehen während eines Schulschikurses in Saalbach. Weit gefehlt
nun anzunehmen, es hätte sich dabei um einen Sportunfall gehandelt. Tatsächlich sah ich mich
genötigt einem Klassenkollegen einen spontanen Kinnhaken zu verpassen, den ich aber aufgrund
fehlender Praxis ausgesprochen stümperhaft ausführte. Mein unvorbereitetes Gegenüber war
wiederum durch das Halten eines geöffneten Schachbretts bewegungstechnisch eingeschränkt,
weshalb es vom 2. in den 1. Stock "abstürzte", mich aber nicht verpetzte! |
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DER MOPEDUNFALL |
Zusätzlich hatte ich am 22.2.62 um exakt 22 Uhr einen Mopedunfall, da mir
nichts Sinnvolleres eingefallen war als seitlich in einen PKW zu "donnern"! Während
ich mich mit einer Brustkorbprellung und einer Knieverletzung auf dem Boden wälzte, lief mein
Beifahrer im Schock davon, während der Autobesitzer nur über seinen beschädigten neuen
Wagen jammerte anstatt sich um mich zu kümmern. Dieser Unfall trug mir übrigens eine
Vorstrafe wegen "Körperverletzung" ein, denn damals gab es noch dieses unsinnige
Gesetz in Österreich! |
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DAS SCHNEECHAOS |
Im gleichen Jahr
verbrachten wir einen Schulschikurs in Krippenbrunn am Dachstein. Nachdem die Schneehöhe bereits
an sich beachtlich war, hatte es einmal über Nacht dermaßen geschneit, dass wir nicht ins Freie
konnten und uns erst umständlich ausschaufeln mussten! Zusätzlich gab es nur ein ganz langes
Stockbett für uns Mannsbilder sowie ausschließlich kaltes Wasser, weshalb wir uns vorwiegend der
Katzenwäsche bedienten :-) |
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DAS WAR KNAPP!
Im Frühjahr düste ich mit meinem Moped wieder einmal statt ins Gymnasium in den Wiener Prater. Plötzlich überkam mich ein dringendes Bedürfnis, weshalb ich das Häusel eines Kaffeehauses stürmte und eine Katastrophe im allerletzten Moment abwenden konnte. :D In jeder Beziehung erleichtert griff ich nach dem Klopapier und .... ins Leere!
Daher sah ich mich gezwungen, halbnackt sowie Jeans und Unterhose in der Hand haltend, die weibliche Abteilung heimzusuchen, um mein Werk entsprechend zu vollenden. ;-)
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DIE 8. KLASSE |
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DER NEUE REKORD!
Nachdem mir zwei Professoren
schon in der ersten Woche glaubhaft versichert hatten mich zur Matura nicht antreten zu
lassen, stellte ich einen neuen Schulrekord mit 256 unentschuldigten Stunden auf, der
allerdings nur meine Begeisterung erweckte!
An den wenigen Tagen, die ich anwesend war, wurde ich flugs in den verschiedensten
Gegenständen geprüft, um mir ebenso schnell meinen jeweiligen "Fleck"
abzuholen. |
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DIE
"OHNMACHT"
Rühmliche Ausnahme war Musik,
wo mir die Professorin trotz größter Anstrengung ein Befriedigend geben musste. Dafür
prüfte sich mich zur allgemeinen Überraschung eine Woche später nochmals, wobei es
wiederum zu keinem "Pinsch" langte. |
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Davon ausgehend, dass die werte Dame mit mir noch nicht abgeschlossen
hatte, bereitete ich folgenden Notfallplan vor:
Sollte ich wiederum auf dem Podium neben dem Klavier "gequält" werden, würde
ich eine Ohnmacht vortäuschen und mich vorerst auf dem Musikinstrument abstützen. Dies
wäre das Zeichen für Wolfgang und Stephan (meine beiden kräftigsten Mitschüler) das
Podium zu stürmen. Ich würde mich dann einfach nach hinten fallen lassen, um von ihnen
aufgefangen zu werden. |
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Tatsächlich sorgte die "Pädagogin" für dieses einstudierte
Schauspiel, das erfreulicherweise perfekt klappte! Meine "Securities" trugen
mich anschließend ins Arztzimmer, wo ich es mir bequem machte. Das Ganze sorgte für
großes Aufsehen und trug mir eine Vielzahl bewundernder Blicke ein. |
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MUSIKSAAL
Hier zwar ohne Klavier dafür
aber mit meiner liebenswerten Professorin :-)
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SCHULHOF
Ich lag links auf dem
Rasenstück vor der ersten Eingangstür zum Turnsaal |
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DER SCHLAFSACK
Einige Wochen später ließ ich
mich in der großen Pause in einem Schlafsack (nur mein Kopf sah heraus) vom 2. Stock ins
Parterre tragen und für wissenschaftliche Zwecke vor das
"Naturgeschichtskammerl" legen. |
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Dieses Ereignis war vorallem für die auf
diesem Gang "angesiedelten" Erstklassler eine echte Sensation, konnten sie nun
doch den berüchtigten Colerus aus nächster Nähe betrachten. Natürlich rief dieser
Tumult auch einige Professoren auf den Plan, wobei eine mit dem Spruch "Hör'
auf mit dem Blödsinn und steh' auf" für zusätzliche Heiterkeit sorgte! |
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Anschließend wurde ich im Schulhof
deponiert, wo mich die blühenden Bäume dermaßen animierten, dass ich lauthals und
wiederholt unsere Schulhymne singen musste. Obwohl ich den Text fehlerlos beherrschte und
meine Intonation ansprechend war, trug mir dies sowohl einen Eintrag ins Klassenbuch als
vorallem auch vier Stunden Karzer ein, den ich ausschließlich im Interesse der mich
beaufsichtigenden Lehrkraft (ein "Beiwagerl") auf eine Stunde verkürzte! |
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DER WINKERLSTEHER :-)
Außerdem hatte ich einmal das
Vergnügen mit dem Gesicht zur Wand im "Winkerl" zu stehen, nur weil ich zu
Beginn einer Deutschstunde rauchend im Kleiderkasten gesessen war. Abgesehen davon, dass
ich zu diesem Zeitpunkt bereits 19 Jahre alt war, kam der Unterricht solange total zum
Erliegen, bis ich wieder Platz nehmen durfte. Darauf verzichtete ich aber großzügig und
verließ die Schule, um mir im "92er" (legendäres Beisel gegenüber der Schule)
ein Cola-Rum zu genehmigen. |
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DER VORZEITIGE ABGANG |
Nachdem ich nicht auch die 8. Klasse wiederholen wollte, entfernte ich
mich taktvoll nach dem 2. Trimester, obwohl ich laut Katalog die Nummer 1 war! Beachtlich auch
mein ausgezeichneter Notendurchschnitt von 3,56!, den ich vor allem meinen
Glanzleistungen in Turnen und Religion verdankte :-) |
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DIE MATURAREISE |
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Trotzdem ließen mich meine unglaublich großzügigen und leidgeprüften
Eltern auf die Maturareise nach Bibione mitfahren!
Diese Woche war ausgesprochen abwechslungsreich, wozu vor allem diverse Sauforgien
beitrugen. Ein Klassenkollege war z.B. dermaßen betrunken, dass er statt ins Hotel
schnurstracks ins Meer wanderte. Wir fingen ihn daher nicht nur ein sondern ermöglichten
ihm auch eine eiskalte Dusche, die einen gigantischen Schüttelfrost auslöste. Ich habe
niemals wieder ein menschliches Wesen derart mit den Zähnen klappern gehört! |
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Bei der nächsten Station meiner "Karriere" setzte sich
das Grauen unvermindert fort! |
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1.9.1963 -
28.2.1964: HOTELFACHSCHULE JAURESGASSE - 1030 WIEN |
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DER STRAFDIENST
Nach wenigen Tagen wurden
sieben Kollegen und ich beim Rauchen einer gemeinsamen Zigarette auf der Toilette
erwischt. Daraus resultierte für mich ein monatelanger Strafdienst (jeden Samstag und
Sonntag bis zu 6 Stunden), der zusätzlich verlängert wurde, weil ich einmal um zirka 30
Minuten zu spät kam. Ich war nämlich bei Glatteis mit meinem Moped unterwegs gewesen und
hatte eine "Brez'n gerissen". |
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DIE ELIMINIERUNG
Ende Februar verzichtete man
dann gänzlich auf meine Anwesenheit, da ich die TV-Übertragung des Abfahrtslaufs der
Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck einer Englischschularbeit vorgezogen hatte und
in einem nahegelegenen Cafehaus "aufgegriffen" worden war! |
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Ich war darob nicht wirklich unglücklich,
denn vorallem die Praxistage in der Küche und im Service sagten mir überhaupt nicht zu,
was ich auch ungewollt demonstrierte:
Beim Knochenhacken traf ich unseren Küchenchef - er war damals Fernsehkoch und hielt sich
somit für einen Star - mit einem größeren Stück in den Rücken, während ich dem
"Hausdrachen" (Schuldirektorin) beim Servieren des Mittagessens ein Glas Wein
auf den Schoß schüttete! |
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DIE
LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG
Das nicht mehr existierende
Cafehaus habe ich übrigens in allerbester Erinnerung, "verdiente" ich doch dort
beim Kartenspielen (Preferanzen, Poker, 17+4) im Schnitt 2.000 Schilling (zirka € 145.-)
pro Monat! |
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FRÜHJAHR 1964:
DAS "INSERAT" MEINER UMSICHTIGEN MUTTER |
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Nach dem Intermezzo in der Hotelfachschule vegetierte ich wieder vor mich hin, weshalb meiner Mutter der Kragen platzte und ein Stellengesuch in der Tageszeitung Kurier aufgab. Ich ließ sie gewähren, weil ich davon überzeugt war, dass niemand sich melden würde. Wenige Tage später stand unser Telefon nicht mehr still und ich musste sofort einige Treffen vereinbaren. Ich brach diese Aktion allerdings bereits nach den ersten drei Interessenten ab, da zwei ältere Herren der anderen Fakultät angehörten, während der dritte sich als Produzent "erotischer" Filme bezeichnete. ;-) Nach Hause zurückgekehrt, wollte ich wutschnaubend den mir unbekannten Text des Inserats wissen, der da lautete:
"Sportlicher und attraktiver junger Mann mit Tagesfreizeit sucht Beschäftigung egal welcher Art"!
Ich habe meine Mutter weder davor noch danach jemals wieder so kleinlaut und betreten erlebt. :D |
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1965:
HANDELSSCHULE GETREIDEMARKT - 1010 WIEN |
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Dieser "Besuch" dauerte
allerdings kaum zwei Wochen, weil ich wegen des Vormittagsunterrichts kaum die Augen offen
halten konnte!
Außerdem gefiel mir die junge Lehrerin außerordentlich, was leider nicht auf
Gegenseitigkeit beruhte, weshalb es für mich schon gar keinen Grund gab dort länger zu
verweilen. |
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1.4. -
31.12.1966: BUNDESHEER IN STOCKERAU (NÖ) UND WIEN |
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DIE GRUNDAUSBILDUNG
Die zehnwöchige
Grundausbildung zum Pionier in Stockerau, wo ich zum Zimmer- und Kompaniesprecher gewählt
wurde, lenkte mich wenigstens teilweise vom Verlust meines Vaters ab. Dieser war am 22.3.
nach langer, schwerer Krankheit verstorben, wobei ihn meine Mutter und ich rund um die Uhr
bis zum letzten Atemzug gepflegt hatten.
DIE
ZAHNSTOCHER
Die bereits um 7 Uhr
beginnenden "Vorträge" über Panzer sowie anderen Schwachsinn waren nahezu
unerträglich. Nachdem mir unentwegt die Augen zufielen, bediente ich mich eines alten
Tricks. Ich steckte mir entsprechend präparierte Zahnstocher in die Augenhöhlen, um ja
keine Einzelübungen auf der "Blutwiese" zu riskieren. |
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DER KARTENSPIELER
Glücklicherweise sorgte meine
Mutter für die Versetzung in die Fasangartenkaserne nach Wien, wo ich als
"Sekretär" in der Kompaniekanzlei fungierte.
Vorallem zeichnete ich mich jedoch in den Mittagspausen aus, in denen ich mit einem
Oberstleutnant, einem Major sowie einem Oberamtsrat mein Lieblingskartenspiel Bridge
"zelebrierte". Mein nachweislich großes Talent bewahrte mich auch einmal vor
einer saftigen Strafe, als ich nämlich eines Tages heimlich von der Kaserne zu meiner
Mutter frühstücken fuhr, was natürlich den Tatbestand "Unerlaubtes Entfernen von
der Truppe" erfüllt hätte! |
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DIE BEFÖRDERUNG
Außerdem wurde ich zu meiner
Überraschung befördert! Ich bin noch heute davon überzeugt, dass diese nur aus meinem
unermüdlichen Einsatz beim Kartenspielen resultierte. Überdies war ich für einen
etwaigen Kriegseinsatz bestens ausgebildet, hatte ich doch mein Sturmgewehr wiederholt
auseinander nehmen, putzen (?) und wieder zusammensetzen sowie nicht weniger als drei
Schüsse mit scharfer Munition abfeuern dürfen! |
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1965 - 1968:
MATURASCHULE DR. ROLAND - 1070 WIEN |
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Ehemalige Schüler waren z.B. Bruno Kreisky, die Ex-Minister Josef
Staribacher und Harald Ofner, Niki Lauda, Do & Co Attila Dogudan, Medienzampano Helmut
Thoma, Ex-Schistar Thomas Sykora, Freddy Quinn, Wolfgang Ambros, Ex-Eislaufstar Claudia
Kristofics-Binder oder Hubertus Hohenlohe! |
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1967 begaben
sich Ulrike (Mitte), Ingrid (meine damalige Verlobte) und ich auf den sehr beliebten
Ökista-Gschnas in die Wiener Sofiensäle. Das Foto wurde kurz davor in meiner elterlichen
Wohnung geschossen. |
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Während
Ulrike in Schönheit "starb", schlug unsere von Ingrid selbst entworfene
"Max & Moritz Kostümierung" wie eine Bombe ein und wir waren tatsächlich
einer der absoluten Blickfänger :-) |
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Nachdem meine Mutter in ihrer erfrischend
direkten Art wiederholt angemerkt hatte, dass jeder Trottel die Matura schaffen würde,
ließ ich mich nach endlosen Diskussionen schließlich dazu "überreden" diese
doch nachzuholen. |
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Daher hatte ich das zweifelhafte Vergnügen den Vorschriften
entsprechend zuerst in allen Nebenfächern mündliche Prüfungen zu bestehen, bevor ich
zum "Finale" in den vier Hauptfächern Deutsch, Englisch, Latein und Mathematik
schriftlich und mündlich antreten durfte. Matura/Abitur im Februar 1968 mit
"geringfügiger" Verspätung geschafft, die ich übrigens mein ganzes
Berufsleben nicht benötigt habe. |
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Mein Abschluss beglückte zwar meine Mutter,
die ich in ihrer oben angeführten Meinung bestätigt hatte :-))), nicht jedoch aus
sportlichen Gründen den Juniorchef der Maturaschule, verlor er doch dadurch den
Mittelstürmer und Goalgetter seiner Schulmannschaft. |
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Bereits wenige Tage später saß ich im Zug Richtung England,
um einen neuen und in jeder Beziehung äußerst intensiven Lebensabschnitt zu beginnen! |
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