Beschreibung
Die Griechische Landschildkröte weist eine gelbliche Grundfärbund
mit schwarzer Pigmentierung auf. Typische Artmerkmale von Testudo hermanni
böttgeri sind ein horniger Nagel am Schwanzende sowie ein geteiltes
Schwanzschild.
Der Bauchpanzer ist bei geschlechtsreifen männlichen Tieren deutlich
eingedrückt.
Größe: Adulte Tiere erreichen eine Panzerlänge von 20
bis 25 cm (Stockmaß). Die Männchen bleiben stets kleiner als
die Weibchen.
Verbreitungsgebiet:
Süditalien, Griechenland und Balkanländer.
Lebensraum
Mit Sträuchern und teilweise auch mit Bäumen durchwachsenen
Graslandschaften. In steinigen Trockengebieten bevorzugen die Tiere dichte
Buschvegetation.
Haltung
Die Griechische Landschildkröte erweist sich für die Haltung
in unseren Breitengraden als sehr gut geeignet. Unbedingte Voraussetzung
für eine langjährige Pflege ist die Freilandhaltung während
der frostfreien Periode. Das großzügig dimensionierte Freilandterrarium
soll in südlich exponierter Hanglage gelegen sein und ein nach der
Morgensonne ausgerichtetes Schutzhaus enthalten. Eine Überwinterung
in einer mit Buchenlaub gefüllten Holzkiste in einem frostfreien
Raum bei einer Temperatur von 3 bis 9 Grad Celsius hat sich bewährt.
Die Griechische Landschildkröte legt pro Gelege 3 bis 6 hartschalige
ovale Eier, die einen Durchmesser von ca. 29 mm haben und eine (temperaturabhängige)
Zeitungsdauer von 60 bis zu 110 Tagen aufweisen.
Der Erwerb, der Besitz und die Weitergabe Griechischer Landschildkröten
unterliegt den Bestimmungen der Artenschutzverordnung der Europäischen
Gemeinschaft und ist strengen Auflagen unterworfen (Siehe Recht
& Artenschutz).
Futter
Besonders wichtig für die gesunde Ernährung griechischer Landschildkröten
sind Pflanzen wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Breitwegerich, Klee,
Kresse, Mangold, Grünkohl, Kohlrabiblätter etc. Tierisches Futter
soll in erster Linie in Form von Regenwürmern oder Engerlingen verabreicht
werden. Katzen- oder Hundefutter sollte auf Grund des hohen Eiweißgehaltes
nicht gegeben werden.
Es wurde festgestellt, dass insbesondere das Verhältnis von Calzium
und Phosphor für die Aufzucht junger Schildkröten entscheidend
ist. Calzium und Phosphor sollten im Verhältnis 2:1 vorliegen. Löwenzahnblätter
enthalten z.B. 158 mg Calzium und 70 mg Phosphor pro 100 g Löwenzahnblätter
und sind daher aus Hauptfutter bestens geeignet. Panzerverformungen bei
der Aufzucht junger Tiere können durch über das Futter geriebene
Sepiaschale und der Beifütterung von Garnelenschrott (als Vogelfutter
erhältlich) bei gleichzeitiger Freilandhaltung mit ungefilterter
Sonneneinstrahlung vermieden werden. Grundsätzlich sollte man bei
der Frage nach der richtigen Fütterung von der Vorstellung ausgehen,
was den die Tiere in ihrer ursprünglichen Heimat z.B. in Griechenland
fressen. Futter wie Bananen, Milchreis, Haferflocken, Dosen-Katzen- und
Hundefutter stehen dort nicht am Speiseplan der Schildkröten.
Buchempfehlungen
"Die Landschildkröten Europas" von Prof. Dr. Walter Kirsche.
ISBN: 3-88244-009-0.
"Schildkröten" von Hans-Werner Rudloff. ISBN: 3-332-00345-3.
Foto
und Text: Günter Mischkulnig |