Rico Gulda wurde in Zürich geboren, wuchs in München dreisprachig (deutsch, japanisch, englisch) auf und erhielt mit fünf Jahren den ersten Klavierunterricht. Ab seinem 12. Lebensjahr studierte er bei dem legendären deutschen Virtuosen Ludwig Hoffmann, später bei Noel Flores an der Musikuniversität Wien. Meisterkurse mit Dimitri Bashkirov, Oleg Maisenberg sowie die Arbeit mit seinem Vater Friedrich Gulda rundeten seine Ausbildung ab.

Er selbst lehrte bis 2000 am Mozarteum Salzburg, an der Nagoya University of Arts, an der Hansei University Seoul und am Wiener Schubert Konservatorium.

Konzerte bei internationalen Festivals sowohl als Kammermusiker und als Solist sowie mit internationalen Orchestern wie dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Orchestre National de Belgique, dem Orchestra Sinfonica di Milano, dem Wiener Kammerorchester, dem Bruckner Orchester Linz und der Tschechischen Philharmonie Brünn führten ihn durch Europa, die USA und nach Fernost.

Im Mai 2000 spielte er mit seinem Bruder Paul bei einem dem Gedenken Friedrich Guldas gewidmeten Abend Mozarts Doppelkonzert KV 365 mit den Wiener Philharmonikern. Ähnlich bildete 2005 die in Tokio von NHK mitgeschnittene Aufführung des Konzertes für 3 Klaviere und Orchester von Mozart mit Martha Argerich und Paul Gulda beim Fest „In Joyful Remembrance of Friedrich Gulda“ einen besonderen Höhepunkt.

Nach etlichen weiteren Produktionen für Radio und TV erschien 1997 bei Gramola seine ausschließlich Werken von Schubert gewidmete Debüt-CD. Es folgten weitere CDs mit Klaviermusik von Schumann, Schulhoff und wiederum Schubert für Naxos und ORF sowie im Jahre 2003 als schönes Dokument einer künstlerischen Freundschaft Schuberts Zyklus „Die schöne Müllerin“ mit Florian Prey für amphion records.

Zuletzt erschien 2004 bei EMI Classics das Projekt Musik zu Sisi´s Hochzeit mit bisher nicht aufgeführten Werken aus der „Huldigungskassette“ aller Wiener Meister aus dem Hochzeitsjahr 1854. Hierbei fungierte er als Pianist, Konzeptentwickler und Produzent in Personalunion. Dieses Projekt führte auch zum Abschluss eines Universitätslehrganges als „Akademischer Kulturmanager“.

Rico Guldas Arrangement der Rossinischen Semiramide Ouverture für 8 Klaviere wurde beim Verbier Festival 2003 von prominenten Pianisten wie Lang Lang und Kissin aufgeführt und war danach sowohl auf DVD als auch im TV zu sehen..

Als Produzent zahlreicher CD-Projekte sind ihm das organisatorisch-kommerzielle Umfeld und die Szenerie einer Aufnahmesitzung aus der Sicht jenseits der Instrumente und Mikrofone ebenso vertraut wie aus der des aktiven Musikers. Die Produktion "Vivaldi Reflections" des Klavierduos Önder für EMI Classics mit seinem Arrangement der Vivaldischen Vier Jahreszeiten und den Bach-Variationen des Beethovenforschers Gustav Nottebohm wurde mit dem ECHO Klassik Preis ausgezeichnet.

Vertiefende Recherchen zu dieser Produktion führten zur näheren Beschäftigung mit dem Werk Gustav Nottebohms, dem sich Rico Gulda auch als Dissertationsthema nähert. Seine Studien werden von der Stadt Wien mit einem Forschungsstipendium unterstützt.

Rico Gulda ist Künstlerischer Leiter des Musiksommer Klaus und arbeitet sowohl als Produzent wie auch im internationalen Musikmanagement.

Frühjahr 2005