REZENSIONEN
leselupe.de
Wenn eine Frau ein Tagebuch über ihre Schwangerschaft schreibt, ist das
völlig normal. Wenn es ein Mann tut, ist es doch eher ungewöhnlich
und wenn dieses Tagebuch dann auch noch veröffentlicht wird, weckt es
natürlich Neugier. Eine Schwangerschaft aus der Sicht des Mannes zu
erleben, ist in diesem Fall äußert lustig und für "Betroffene"
sehr erbaulich.
Und so geht es, nachdem der erste freudige Schock überwunden ist, auch
schon munter los. Auf der Tagesordnung stehen: befremdliche Frauenarztbesuche,
unglaubliche Schwangerschaftsgelüste, kreative Namenssuche, seltsamer
Aberglaube, kurzweilige Geburtsvorbereitungskurse, erbauliche
Männergespräche, sagenhafte Katzenkloprobleme und viel mehr.
Zwischenmenschliches wird mit einem Augenzwinkern gnadenlos
ausgeleuchtet.
Für Pärchen, die am Anfang einer Schwangerschaft stehen, ist das Buch
sehr zu empfehlen. Der Autor hat den einen oder anderen hilfreichen Tipp in
Form von leicht ironisch klingenden, aber extrem wichtigen Merksätzen
parat, dazu kommen regelmäßige Informationen zum Baby. Aber auch
wenn die eigenen Kinder längst größer sind, macht es
Spaß, mit diesem Buch mal wieder in Erinnerungen zu schwelgen oder zu
vergleichen.
Bewertung: Empfehlenswert
Heike Rau
www.leselupe.de/
TV MEDIA

kinder-stadt.de
Was kann an einem stinknormalen 22. Januar einen gestandenen Mann aus den
Latschen hauen? Wenn er kein Fußballfan ist und es ihm demnach egal ist,
ob die städtische Fußballmannschaft 0:8 verloren hat. Wenn er kein
teures Auto hat und er daher nicht die Nachricht erhalten kann, dass seine
Göttergattin leider aus Versehen gehen die Mülltonnen vor dem Haus
gefahren ist. Nein, ein alltägliches Ereignis. Ein Anruf auf dem Handy.
Ein Lied wird vorgespielt. Warum? Wieso? Der Groschen fällt. Ganz langsam.
Der Liedtext handelt von einem werdenden Vater. Herzlichen
Glückwunsch!
Nach dem ersten Nervenzusammenbruch auf Seite zwei stürzt sich das
Individuum Mann, das von einem Augenblick zum nächsten realisiert, er wird
Vater, noch in so manche zuvor nie vermutete Situation. Und um andere werdende
Väter vorzubereiten auf diese ereignisreiche Zeit, hat der Wiener
Journalist und Kabarettist (und Ehemann und Vater) Robert Sonnleitner diesen
Leit- und Ratgeber für Männer geschrieben, der auch dem ebenfalls am
Ereignis "Schwangerschaft" beteiligten Gegenstück namens (Ehe)Frau und
werdende Mutter ein wahres Feuerwerk an Ideen und Ereignissen bietet, die so
(oder so ähnlich) sicher jede werdende Familie kennt.
Da wird der Ultraschalltermin zum Ereignis. Und das Warten der letzten Tage zum
Krimi. Ein Tagebuch, das sich wie ein Drehbuch liest, mit garantiertem
Spaß- und Wiedererkennungswert für frischgebackene und werdende
Väter. Und Mütter. Ein passendes Pendant zu Susanne Fröhlich und
Co. Herrlich!
Iris Groschek
Redakteurin Buchtipps www.kinder-stadt.de
RHEINPFALZ

SPEYRER MORGENPOST

AKZENTE
Die Nachricht kommt wie aus heiterem Himmel. So ganz ohne Vorwarnung: Norbert
wird Vater. Teilt die herzallerliebste Ehefrau Mona mit. Herzlichen
Glückwunsch!
Von diesem Moment an verändert sich für Norbert alles … obwohl
eigentlich alles beim Alten bleibt. Aber der Blick für das Wesentliche
schärft sich – unwesentlich zwar, aber immerhin.
Da werden Gummibärchen zu Lebensrettern, eine Orangenpresse führt zu
Kratzspuren am Allerwertesten und ausgerechnet Bananen lösen
einen Anfall von prophetischer Erleuchtung aus. Und wenn diese und viele andere
seltsame Begebenheiten jetzt skurril klingen … Macht nichts, denn
für alles, selbst für das absonderlichste Ereignis gibt es eine
logische Erklärung: Mann ist schwanger!
Das Tagebuch ist ein Lesespaß für alle frischgebackenen und
werdenden Eltern. Der Autor, im Brotberuf Creative Director in einer Wiener
Werbeagentur, schrieb es, um zukünftige Väter auf diese
ereignisreiche Zeit vorzubereiten. Zwar heißt es, Vater werden ist nicht
schwer ... aber leicht nehmen darf Mann es auch nicht. Höchstens mit
Humor. Und genau darüber berichtet dieses satirische Tagebuch in einem
amüsanten Mix aus tatsächlich Erlebtem, Anekdoten und satirischer
Übertreibung.
Was kann ich Ihnen zum Abschluss sagen? Ich kann Sie nur vor diesem Buch
warnen. Bisherige Versuche mit Freiwilligen haben ergeben: Der Roman
führt zur vermehrter Bildung von Lachfalten. Über Wirkung
und Nebenwirkung der Lachanfälle, die dieses Buch auslöst,
fragen Sie den Autor unter www.robert-sonnleitner.at persönlich.
Franz Spitaler
Akzente 2/2003